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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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Tägliches Gebätt eines frommen Arzts.
Hände/ was du Herr segnest/ das ist
gesegnet ewiglich. So will ich dich
rühmen mein lebenlang/ und deinen
Namen lobsingen weil ich hie bin.

Darneben bitte ich dich herzlich/ du
gütiger und freundlicher Gott/ hilff
daß ich bej solcher gelegenheit lerne
mitleidig/ brüderlich und freundlich
sejn. Lehre mich auch hierbej bedenken/
daß mein Leben ein ziel habe/ und ich
darvon müsse. Dann wann der Arzt
gleich lang an den Kranknen fliket/ so
gehet es doch endlich also: Heute Kö-
nig morgen Tod. Auff das ich täglich
in Frommigkeit wandle/ und wann mei-
ne zeit herbej kommt/ daß ich sterben sol-
te/ in dir seliglich einschlaffen/ und frö-
lich eingehen möge in die H. Statt/ in
das himmlische Jerusalem: da lauter
klarheit und warheit/ da freude die fül-
le und liebliches wesen ewiglich sein wird:
darzu verhelffe mir die Göttliche
Dreieinigkeit in alle ewigkeit/ Amen.

Täg-
G ii

Taͤgliches Gebaͤtt eines from̃en Arzts.
Haͤnde/ was du Herꝛ ſegneſt/ das iſt
geſegnet ewiglich. So will ich dich
ruͤhmen mein lebenlang/ und deinen
Namen lobſingen weil ich hie bin.

Darneben bitte ich dich herzlich/ du
guͤtiger und freundlicher Gott/ hilff
daß ich bej ſolcher gelegenheit lerne
mitleidig/ bruͤderlich und freundlich
ſejn. Lehre mich auch hierbej bedenken/
daß mein Leben ein ziel habe/ und ich
darvon muͤſſe. Dann wañ der Arzt
gleich lang an den Kranknen fliket/ ſo
gehet es doch endlich alſo: Heute Koͤ-
nig morgen Tod. Auff das ich taͤglich
in From̃igkeit wandle/ und wañ mei-
ne zeit herbej kom̃t/ daß ich ſterben ſol-
te/ in dir ſeliglich einſchlaffen/ und froͤ-
lich eingehen moͤge in die H. Statt/ in
das him̃liſche Jeruſalem: da lauter
klarheit uñ warheit/ da freude die fül-
le uñ liebliches weſẽ ewiglich ſein wird:
darzu verhelffe mir die Goͤttliche
Dreieinigkeit in alle ewigkeit/ Amen.

Taͤg-
G ii
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[99/0112] Taͤgliches Gebaͤtt eines from̃en Arzts. Haͤnde/ was du Herꝛ ſegneſt/ das iſt geſegnet ewiglich. So will ich dich ruͤhmen mein lebenlang/ und deinen Namen lobſingen weil ich hie bin. Darneben bitte ich dich herzlich/ du guͤtiger und freundlicher Gott/ hilff daß ich bej ſolcher gelegenheit lerne mitleidig/ bruͤderlich und freundlich ſejn. Lehre mich auch hierbej bedenken/ daß mein Leben ein ziel habe/ und ich darvon muͤſſe. Dann wañ der Arzt gleich lang an den Kranknen fliket/ ſo gehet es doch endlich alſo: Heute Koͤ- nig morgen Tod. Auff das ich taͤglich in From̃igkeit wandle/ und wañ mei- ne zeit herbej kom̃t/ daß ich ſterben ſol- te/ in dir ſeliglich einſchlaffen/ und froͤ- lich eingehen moͤge in die H. Statt/ in das him̃liſche Jeruſalem: da lauter klarheit uñ warheit/ da freude die fül- le uñ liebliches weſẽ ewiglich ſein wird: darzu verhelffe mir die Goͤttliche Dreieinigkeit in alle ewigkeit/ Amen. Taͤg- G ii

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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/112>, abgerufen am 12.06.2024.