Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Kurtzbündige alles vermehrete und nährete/ die andere dendingen ihre gestalt und kraft einpflantzte: durch die Sterne aber die Brüder; weil die zahl über- einkahm/ und sie von der sonne und dem mohne ihre kraft hetten. Und Jakob hat zwar eine solche deutung nicht unweislich gemacht. Aber Josefs brüder warden daruber sehr traurig und unmuhts; nicht anders/ als wan irgend einem fremden/ und nicht ihrem bruder/ solche glük- seligkeit angezeiget würde; da sie doch/ als sei- nes glüks und geschlechts teilgenossen/ alles guhten mit ihm zu geniessen hatten/ u. a. m. Moses erzehlet dieses mit gantz kurtzen worten/ wan er im 11 spr. des obangeführten h. saget; und seine brüder neideten ihn: aber sein Vater behielt diese worte. Zur 25 und folgenden zeilen des 63 blats. DIeses beschreibet Moses wieder gantz kurtz im 12 Zur
Kurtzbuͤndige alles vermehrete und naͤhrete/ die andere dendingen ihre geſtalt und kraft einpflantzte: durch die Sterne aber die Bruͤder; weil die zahl uͤber- einkahm/ und ſie von der ſonne und dem mohne ihre kraft hetten. Und Jakob hat zwar eine ſolche deutung nicht unweislich gemacht. Aber Joſefs bruͤder warden darůber ſehr traurig und unmuhts; nicht anders/ als wan irgend einem fremden/ und nicht ihrem bruder/ ſolche gluͤk- ſeligkeit angezeiget wuͤrde; da ſie doch/ als ſei- nes gluͤks und geſchlechts teilgenoſſen/ alles guhten mit ihm zu genieſſen hatten/ u. a. m. Moſes erzehlet dieſes mit gantz kurtzen worten/ wan er im 11 ſpr. des obangefuͤhrten h. ſaget; und ſeine bruͤder neideten ihn: aber ſein Vater behielt dieſe worte. Zur 25 und folgenden zeilen des 63 blats. DIeſes beſchreibet Moſes wieder gantz kurtz im 12 Zur
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0452" n="428"/><fw place="top" type="header">Kurtzbuͤndige</fw><lb/><hi rendition="#fr">alles vermehrete und naͤhrete/ die andere den<lb/> dingen ihre geſtalt und kraft einpflantzte: durch<lb/> die Sterne aber die Bruͤder; weil die zahl uͤber-<lb/> einkahm/ und ſie von der ſonne und dem mohne<lb/> ihre kraft hetten. Und Jakob hat zwar eine<lb/> ſolche deutung nicht unweislich gemacht. Aber<lb/> Joſefs bruͤder warden darůber ſehr traurig und<lb/> unmuhts; nicht anders/ als wan irgend einem<lb/> fremden/ und nicht ihrem bruder/ ſolche gluͤk-<lb/> ſeligkeit angezeiget wuͤrde; da ſie doch/ als ſei-<lb/> nes gluͤks und geſchlechts teilgenoſſen/ alles<lb/> guhten mit ihm zu genieſſen hatten/</hi> u. a. m.<lb/><hi rendition="#fr">Moſes</hi> erzehlet dieſes mit gantz kurtzen worten/<lb/> wan er im 11 ſpr. des obangefuͤhrten h. ſaget;<lb/><hi rendition="#fr">und ſeine bruͤder neideten ihn: aber ſein Vater<lb/> behielt dieſe worte.</hi></p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#fr">Zur 25 und folgenden zeilen des 63 blats.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Ieſes beſchreibet <hi rendition="#fr">Moſes</hi> wieder gantz kurtz im 12<lb/> ſpruche des 37 h. <hi rendition="#fr">Flav. Joſef</hi> aber ein wenig<lb/> weitleuftiger: <hi rendition="#fr">ſie beſchloſſen/</hi> ſagt er/ <hi rendition="#fr">den Juͤng-<lb/> ling aus den wege zu reumen. Und nach ge-<lb/> nehmgefundenem ſchluſſe/ als das getreide nun<lb/> eingeaͤrntet war/ begaben ſie ſich/ mit dem vieh/<lb/> auf das Sichemſche feld/ welches eine ſehr guh-<lb/> te weide hatte/ ohne vorbewuſt des Vaters;<lb/> und nahmen alda der huͤrten ſorge wahr. Aber<lb/> als niemand von den heerden kahm/ und Ja-<lb/> kob keine gewiſſe zeitung von ihnen hoͤrete; da<lb/> ward er/ ſeiner ſoͤhne wegen/ bekuͤmmert/ und<lb/> traurig/ alſo daß er den Joſef ausſchikte zu ſe-<lb/> hen/ wie es uͤm ſeine bruͤder ſtunde/ und ihm<lb/> die bohtſchaft zu bringen/ was ſie machten.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Zur</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [428/0452]
Kurtzbuͤndige
alles vermehrete und naͤhrete/ die andere den
dingen ihre geſtalt und kraft einpflantzte: durch
die Sterne aber die Bruͤder; weil die zahl uͤber-
einkahm/ und ſie von der ſonne und dem mohne
ihre kraft hetten. Und Jakob hat zwar eine
ſolche deutung nicht unweislich gemacht. Aber
Joſefs bruͤder warden darůber ſehr traurig und
unmuhts; nicht anders/ als wan irgend einem
fremden/ und nicht ihrem bruder/ ſolche gluͤk-
ſeligkeit angezeiget wuͤrde; da ſie doch/ als ſei-
nes gluͤks und geſchlechts teilgenoſſen/ alles
guhten mit ihm zu genieſſen hatten/ u. a. m.
Moſes erzehlet dieſes mit gantz kurtzen worten/
wan er im 11 ſpr. des obangefuͤhrten h. ſaget;
und ſeine bruͤder neideten ihn: aber ſein Vater
behielt dieſe worte.
Zur 25 und folgenden zeilen des 63 blats.
DIeſes beſchreibet Moſes wieder gantz kurtz im 12
ſpruche des 37 h. Flav. Joſef aber ein wenig
weitleuftiger: ſie beſchloſſen/ ſagt er/ den Juͤng-
ling aus den wege zu reumen. Und nach ge-
nehmgefundenem ſchluſſe/ als das getreide nun
eingeaͤrntet war/ begaben ſie ſich/ mit dem vieh/
auf das Sichemſche feld/ welches eine ſehr guh-
te weide hatte/ ohne vorbewuſt des Vaters;
und nahmen alda der huͤrten ſorge wahr. Aber
als niemand von den heerden kahm/ und Ja-
kob keine gewiſſe zeitung von ihnen hoͤrete; da
ward er/ ſeiner ſoͤhne wegen/ bekuͤmmert/ und
traurig/ alſo daß er den Joſef ausſchikte zu ſe-
hen/ wie es uͤm ſeine bruͤder ſtunde/ und ihm
die bohtſchaft zu bringen/ was ſie machten.
Zur
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |