Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Anmärkungen. sohn/ in Josefs Lebensbeschreibung am 61 und fol-genden blättern/ aus den Arabern/ an. Zur 8 und folgenden zeilen des 21 blats. WIe Polemon die Augen des gemühts tüh- das C c iij
Anmaͤrkungen. ſohn/ in Joſefs Lebensbeſchreibung am 61 und fol-genden blaͤttern/ aus den Arabern/ an. Zur 8 und folgenden zeilen des 21 blats. WIe Polemon die Augen des gemuͤhts tuͤh- das C c iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0429" n="405"/><fw place="top" type="header">Anmaͤrkungen.</fw><lb/><hi rendition="#fr">ſohn/ in Joſefs</hi> Lebensbeſchreibung am 61 und fol-<lb/> genden blaͤttern/ aus den Arabern/ an.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#fr">Zur 8 und folgenden zeilen des 21 blats</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Ie <hi rendition="#fr">Polemon</hi> die <hi rendition="#fr">Augen des gemuͤhts tuͤh-<lb/> ren</hi> nennet; ſo nennet der <hi rendition="#fr">Prediger</hi> das <hi rendition="#fr">Ange-<lb/> ſicht des gemuͤhtes gaſſe</hi>/ und die <hi rendition="#fr">Augen die<lb/> ſchauer durch die fenſter</hi>; weil im angeſichte ſich<lb/> alle ſinne befinden/ und die Seele/ als auf einem of-<lb/> fenen markte/ mit den euſerlichen dingen handelt und<lb/> wandelt. Daruͤm hat auch der Schoͤpfer den Augen<lb/> den hoͤchſten ſitz/ recht vor der ſinnenburg/ gegeben; da-<lb/> mit ſie/ als von einer hohen warte/ uͤm ſo viel fuͤglicher<lb/> uͤm ſich ſehn/ und eben ſo fuͤglich geſehen werden koͤnten.<lb/> Durch jenes fuͤhren ſie uns/ ſagt <hi rendition="#fr">Plato</hi>/ zur erkaͤntnuͤs<lb/> Gottes; indem wir naͤhmlich zuvoͤrderſt den himmel/<lb/> und deſſelben heers ſo unterſchiedliche und wunderliche/<lb/> doch eben ſo richtige/ als ſtaͤhtige bewegungen an-<lb/> ſchauen: durch dieſes geben ſie unſer hertz/ ſamt ſei-<lb/> nen neugungen und gedanken/ kund. Und alſo erkun-<lb/> digen wir/ durch die Augen/ was auſſer uns/ und<lb/> machen auch/ durch eben dieſelben/ kund/ was in uns<lb/> geſchiehet. Ja wie ſie gemeiniglich die wahrheit eher<lb/> und beſſer kund geben/ als der Mund; ſo erkundigen ſie<lb/> auch ein ding viel eher/ viel richtiger/ viel wahrhafti-<lb/> ger/ als die Ohren. Daher iſt das ſprichwort/ <hi rendition="#fr">das<lb/> Auge bezeuget/ was der mund ſchweiget</hi>: und<lb/> ὠτίων πιςότεροι ὀϕθαλμοὶ, <hi rendition="#fr">die Augen ſeind glaub-<lb/> wuͤrdiger/ als die Ohren</hi>. Ja <hi rendition="#fr">Plautus</hi> ſagt: <hi rendition="#aq">plu-<lb/> ris eſt oculatus teſtis unus, quàm decem auriti,</hi> <hi rendition="#fr">ein<lb/> Augenzeuge gilt mehr/ als zehen Ohrenzeugen</hi>.<lb/> Dan <hi rendition="#fr">vom hoͤrenſagen komt manches ſchlagen.<lb/> Euripides</hi> ſagt in ſeinem Jupiter:<lb/><hi rendition="#c">Ἐις ὄμματ᾽ ευνου φωτὸς εἰσϕλέψαι γλυκύ:</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c iij</fw><fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [405/0429]
Anmaͤrkungen.
ſohn/ in Joſefs Lebensbeſchreibung am 61 und fol-
genden blaͤttern/ aus den Arabern/ an.
Zur 8 und folgenden zeilen des 21 blats.
WIe Polemon die Augen des gemuͤhts tuͤh-
ren nennet; ſo nennet der Prediger das Ange-
ſicht des gemuͤhtes gaſſe/ und die Augen die
ſchauer durch die fenſter; weil im angeſichte ſich
alle ſinne befinden/ und die Seele/ als auf einem of-
fenen markte/ mit den euſerlichen dingen handelt und
wandelt. Daruͤm hat auch der Schoͤpfer den Augen
den hoͤchſten ſitz/ recht vor der ſinnenburg/ gegeben; da-
mit ſie/ als von einer hohen warte/ uͤm ſo viel fuͤglicher
uͤm ſich ſehn/ und eben ſo fuͤglich geſehen werden koͤnten.
Durch jenes fuͤhren ſie uns/ ſagt Plato/ zur erkaͤntnuͤs
Gottes; indem wir naͤhmlich zuvoͤrderſt den himmel/
und deſſelben heers ſo unterſchiedliche und wunderliche/
doch eben ſo richtige/ als ſtaͤhtige bewegungen an-
ſchauen: durch dieſes geben ſie unſer hertz/ ſamt ſei-
nen neugungen und gedanken/ kund. Und alſo erkun-
digen wir/ durch die Augen/ was auſſer uns/ und
machen auch/ durch eben dieſelben/ kund/ was in uns
geſchiehet. Ja wie ſie gemeiniglich die wahrheit eher
und beſſer kund geben/ als der Mund; ſo erkundigen ſie
auch ein ding viel eher/ viel richtiger/ viel wahrhafti-
ger/ als die Ohren. Daher iſt das ſprichwort/ das
Auge bezeuget/ was der mund ſchweiget: und
ὠτίων πιςότεροι ὀϕθαλμοὶ, die Augen ſeind glaub-
wuͤrdiger/ als die Ohren. Ja Plautus ſagt: plu-
ris eſt oculatus teſtis unus, quàm decem auriti, ein
Augenzeuge gilt mehr/ als zehen Ohrenzeugen.
Dan vom hoͤrenſagen komt manches ſchlagen.
Euripides ſagt in ſeinem Jupiter:
Ἐις ὄμματ᾽ ευνου φωτὸς εἰσϕλέψαι γλυκύ:
das
C c iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |