Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Kurtzbündige Zu der 9 zeile des 1 blats. MEmfis/ die werkstat der Götter/ und fruchtbare ders
Kurtzbuͤndige Zu der 9 zeile des 1 blats. MEmfis/ die werkſtat der Goͤtter/ und fruchtbare ders
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Kurtzbuͤndige
Zu der 9 zeile des 1 blats.
MEmfis/ die werkſtat der Goͤtter/ und fruchtbare
mutter der ungeheuren bauwerke/ eine ſehr beruͤh-
mete Egiptiſche hauptſtadt/ da die Koͤnige eine zeit
lang ihren ſitz gehabt. Athanaſius Kircherius Oedipi
Ægypt. part. 1, pag. 26, 27. Ihr eigendlicher Egipti-
ſcher nahme war Monf/ wie der Ebreer Balmis
meldet/ oder vielmehr Momf oder Momft; wel-
ches/ wie es der Araber Abenef erklaͤhret/ Gott des
waſſers/ oder das waſſer Gottes oder des
HERꝛn bedeutet. Daraus haben nachmahls die
Griechen den noch gebreuchlichen nahmen Μέμφις; und
die Ebreer ihr Mef oder Mof מוף, oder Nof נוף,
(Ptolomeus ſchreibet im 5 h. des 4 b. Nofet) gebil-
det: bei denen dieſe ſtadt ſonſten auch Migdol/ das
iſt ein Turn/ ja zuweilen Mafes/ und Mizraim/
nach ihrem erſten ſtifter/ heiſſet. Eben gemelter Kir-
cher meldet/ in ſeiner Egiptiſchen Landbeſchreibung
am 27 bl. daß Hams ſohn Mizraim ſich/ mit ſeinen
leuten/ nach der ſuͤndfluht zum allererſten in dieſe ge-
gend begeben; und ſeine gezelte/ auf den huͤgeln uͤm
Memfis heruͤm/ weil das uͤbrige land nach der ſee zu
meiſtenteils noch unter waſſer lag/ aufgeſchlagen. Als
aber nach der zeit die uͤmliegende gegend trukner und
wohnbahr worden/ habe er alda die erſte ſtadt/ die er
nach ſeinem nahmen Mizraim/ gleichwie auch endlich
den gantzen landſtrich/ genennet/ am ufer des Niels ge-
ſtiftet. Hierzu fuͤgt er/ daß man zuletzt dieſer ſtadt/ als
man geſehen/ daß ſie/ mit dem uͤmliegenden lande/
durch den Niel/ ie laͤnger ie fruchtbarer worden/ den
nahmen Monft oder Momfta/ das iſt das waſſer
Gottes/ als wolte man ſagen die ſtadt des waſſers
Gottes oder des Niels/ gegeben. Herodotus be-
zeuget in ſeiner Euterpe gleichmaͤßig/ daß der erſte E-
giptiſche Koͤnig Menis oder Μνεῦις, der niemand an-
ders
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