[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.Vom Jüngsten Gericht. den fromm/ Die Welt achtt solchen Schatz nicht hoch/Der mehrer Theil fragt nichts darnach. Das ist ein Zeichen vor dem Jüngsten Tag. Man fragt nichts nach der guten Lehr/ Der Geitz Täglich erdenckt man neue Netz/ Das sind der Gott- Man rühmt das Evangelium/ Und wil doch niemand Es ist doch eitel Büberey/ Die Welt treibt grosse Die Schätz der Kirchen nimt man hin/ Das wird Die Schätz der Kirchen sind ihr Gifft/ Sie sind von Man fragt nach Gott dem HErrn nicht mehr/ Die Wo bleibt die brüderliche Lieb/ Die gantze Welt ist Ein N n 4
Vom Juͤngſten Gericht. den fromm/ Die Welt achtt ſolchen Schatz nicht hoch/Der mehrer Theil fragt nichts darnach. Das iſt ein Zeichen vor dem Juͤngſten Tag. Man fragt nichts nach der guten Lehr/ Der Geitz Taͤglich erdenckt man neue Netz/ Das ſind der Gott- Man ruͤhmt das Evangelium/ Und wil doch niemand Es iſt doch eitel Buͤberey/ Die Welt treibt groſſe Die Schaͤtz der Kirchen nimt man hin/ Das wird Die Schaͤtz der Kirchen ſind ihr Gifft/ Sie ſind von Man fragt nach Gott dem HErꝛn nicht mehr/ Die Wo bleibt die bruͤderliche Lieb/ Die gantze Welt iſt Ein N n 4
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Vom Juͤngſten Gericht.
den fromm/ Die Welt achtt ſolchen Schatz nicht hoch/
Der mehrer Theil fragt nichts darnach. Das iſt ein
Zeichen vor dem Juͤngſten Tag.
Man fragt nichts nach der guten Lehr/ Der Geitz
und Wucher noch vielmehr Hat uͤberhand genommen
gar/ Noch ſprechen ſie es hat kein Grfahr. Das iſt ein
Zeichen vor dem Juͤngſten Tag.
Taͤglich erdenckt man neue Netz/ Das ſind der Gott-
loſen Geſetz/ Damit ſie alles Gut zu ſich Gern wolten
reißn gewaltiglich. Das iſt ein Zeichen vor dem Juͤng-
ſten Tag.
Man ruͤhmt das Evangelium/ Und wil doch niemand
werden fromm: Fuͤrwahr man ſpott den lieben Gott/
Noch ſprechen ſie/ es hat kein Noth. Das iſt ein Zei-
chen vor dem Juͤngſten Tag.
Es iſt doch eitel Buͤberey/ Die Welt treibt groſſe
Schinderey/ Als ob kein Gott im Himmel waͤr/ Das
Armuth muß ſich leiden ſehr. Das iſt ein Zeichen vor
dem Juͤngſten Tag.
Die Schaͤtz der Kirchen nimt man hin/ Das wird
ihnn bringen keinn Gewinn: Die Armen laͤßt man lei-
den Noth/ Und nimt ihnn aus dem Mund das Brodt.
Das iſt ein Zeichen vor dem Juͤngſten Tag.
Die Schaͤtz der Kirchen ſind ihr Gifft/ Sie ſind von
ihnen nicht geſtifft/ Noch nehmen ſie das Kirchengut:
Sieh/ was der leidge Geitz nicht thut? Das iſt ein Zei-
chen vor dem Juͤngſten Tag.
Man fragt nach Gott dem HErꝛn nicht mehr/ Die
Welt ſtinckt gantz nach eitel Ehr/ Die Hoffart nimt
gantz uͤberhand/ Betriegen/ Luͤgen iſt kein Schand.
Das iſt ein Zeichen vor dem Juͤngſten Tag.
Wo bleibt die bruͤderliche Lieb/ Die gantze Welt iſt
voller Dieb/ Kein Treu noch Glaub iſt in der Welt/
Ein
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels
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