[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.Vom Christlichen Mäßig im Zorn sey allezeit/ Um klein Ursach erheb Nicht schäm dich/ rath ich allermeist/ Daß man dich O merck/ so einer führt ein Klag Für dir/ soltu als- Pracht und Hoffart meid überall/ Daß du nicht Quat von niemand gedenck noch sprich/ Denn kein Ruff GOtt in allen Nöthen an/ Er wird gewißlich Sih dich wol für/ die Zeit ist böß/ Die Welt ist Tracht stets darnach/ Was recht ist gethan/ Ob dich Verlaß dich nicht auff irrdisch Ding/ Alls zeitlich Wenn iemand mit dir hadern will/ So rath ich/ daß Xerxes verließ sich auff sein Heer/ Darüber ward er Ye
Vom Chriſtlichen Maͤßig im Zorn ſey allezeit/ Um klein Urſach erheb Nicht ſchaͤm dich/ rath ich allermeiſt/ Daß man dich O merck/ ſo einer fuͤhrt ein Klag Fuͤr dir/ ſoltu als- Pracht und Hoffart meid uͤberall/ Daß du nicht Quat von niemand gedenck noch ſprich/ Denn kein Ruff GOtt in allen Noͤthen an/ Er wird gewißlich Sih dich wol fuͤr/ die Zeit iſt boͤß/ Die Welt iſt Tracht ſtets darnach/ Was recht iſt gethan/ Ob dich Verlaß dich nicht auff irrdiſch Ding/ Alls zeitlich Wenn iemand mit dir hadern will/ So rath ich/ daß Xerxes verließ ſich auff ſein Heer/ Daruͤber ward er Ye
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Vom Chriſtlichen
Maͤßig im Zorn ſey allezeit/ Um klein Urſach erheb
keinn Streit/ Durch Zorn das Hertze wird verblend/
Daß niemand recht damit erkennt.
Nicht ſchaͤm dich/ rath ich allermeiſt/ Daß man dich
lehr/ Was du nicht weiſt/ Wer etwas kan/ Den haͤlt
man werth/ Den Ungeſchickten niemand begehrt.
O merck/ ſo einer fuͤhrt ein Klag Fuͤr dir/ ſoltu als-
bald der Sag/ Nicht glaͤuben/ auch nicht richten fort/
Sondern hoͤren des andern Wort.
Pracht und Hoffart meid uͤberall/ Daß du nicht
koͤmmeſt in Unfall/ Mancher waͤr ein behaltner Mann/
Haͤtt er Hoffart und Pracht gelan.
Quat von niemand gedenck noch ſprich/ Denn kein
Menſch lebet ohn Gebrech/ Redeſt du alls nach deinem
Willn/ Man wird dich alsbald wieder ſtilln.
Ruff GOtt in allen Noͤthen an/ Er wird gewißlich
bey dir ſtahn/ Er hilft einm ieden aus Der Noth/ der nur
nach ſeinem Willen thut.
Sih dich wol fuͤr/ die Zeit iſt boͤß/ Die Welt iſt
falſch und ſehr gottloß/ Wirſtu der Welt viel hangen
an/ Ohn Schad und Schand koͤmmſt nicht davon.
Tracht ſtets darnach/ Was recht iſt gethan/ Ob dich
ſchon nicht lobt iederman/ Es kans doch keiner machn
alſo/ Das iederman gefallen thu.
Verlaß dich nicht auff irrdiſch Ding/ Alls zeitlich
Gut verſchwind gering/ Darum der Menſch gantz
weißlich thut/ Der allein ſucht das ewig Gut.
Wenn iemand mit dir hadern will/ So rath ich/ daß
du ſchweigeſt ſtill/ und ihm nicht helffeſt auff die Bahn/
Da er gern wolt ein Urſach han.
Xerxes verließ ſich auff ſein Heer/ Daruͤber ward er
geſchlagen ſehr: So du wilt kriegen/ GOtt vertrau/
Sonſt allezeit den Frieden bau.
Ye
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(2023-05-24T12:24:22Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemaͤß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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