[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.Leben und Wandel. schafft diß/ der ander das/ Seinrarmen Seel er gantzvergaß/ Dieweil er lebt auff Erden. Und wann er nimmer leben mag/ So hebt er an ein Einm Reichen hilfft doch nicht sein Gut/ Dem Jun- Dem Glehrten hilft doch nicht sein Kunst/ Der welt- Höret und merckt ihr lieben Kind/ Die itzund Got[t] Nicht Ubel ihr umb Ubel gebt/ Schaut daß ihr hie Wann es gieng nach des Fleisches Muth/ Jn Jst euch das Creutz bitter und schwer/ Gedenckt wie Jhr aber werdt nach dieser Zeit Mit Christo habn Mann/ H h 2
Leben und Wandel. ſchafft diß/ der ander das/ Seinrarmen Seel er gantzvergaß/ Dieweil er lebt auff Erden. Und wann er nimmer leben mag/ So hebt er an ein Einm Reichen hilfft doch nicht ſein Gut/ Dem Jun- Dem Glehrten hilft doch nicht ſein Kunſt/ Der welt- Hoͤret und merckt ihr lieben Kind/ Die itzund Got[t] Nicht Ubel ihr umb Ubel gebt/ Schaut daß ihr hie Wann es gieng nach des Fleiſches Muth/ Jn Jſt euch das Creutz bitter und ſchwer/ Gedenckt wie Jhr aber werdt nach dieſer Zeit Mit Chriſto habn Mann/ H h 2
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Leben und Wandel.
ſchafft diß/ der ander das/ Seinrarmen Seel er gantz
vergaß/ Dieweil er lebt auff Erden.
Und wann er nimmer leben mag/ So hebt er an ein
groſſe Klag/ Wil ſich erſt Gott ergeben: Jch fuͤrcht
fuͤrwahr die goͤttlich Gnad/ Die er allzeit verſpottet hat/
Wird ſchwerlich ob ihm ſchweben.
Einm Reichen hilfft doch nicht ſein Gut/ Dem Jun-
gen nicht ſein ſtoltzer Muth/ Er muß aus dieſem Meyen.
Wann einer hatt die gantze Welt/ Silber und Gold/
und alles Geld/ Noch muß er an den Reyen.
Dem Glehrten hilft doch nicht ſein Kunſt/ Der welt-
lich Pracht iſt gar umbſonſt/ Wir muͤſſen alle ſterben:
Wer ſich in Chriſto nicht ergeit/ Weil er lebt in der
Gnadenzeit/ Ewig muß er verderben.
Hoͤret und merckt ihr lieben Kind/ Die itzund Gott
ergeben ſind/ Laßt euch die Muͤh nicht reuen/ Halt ſtets
am heilgen Gottes Wort/ Das iſt eur Troſt und hoͤch-
ſter Hort/ Gott wird euch ſchon erfreuen.
Nicht Ubel ihr umb Ubel gebt/ Schaut daß ihr hie
unſchuldig lebt/ Laßt euch die Welt nur aͤffen/ Gebt
Gott die Rach und alle Ehr/ Den engen Steg geht im-
mer her/ Gott wird die Welt ſchon ſtraffen.
Wann es gieng nach des Fleiſches Muth/ Jn
Gunſt und gſund mit groſſem Gut/ Wuͤrdt ihr gar
bald erkalten. Darumb ſchickt Gott die Truͤbſal her/
Damit eur Fleiſch gezuͤchtigt werd/ Zur ewgen Freud
erhalten.
Jſt euch das Creutz bitter und ſchwer/ Gedenckt wie
heiß die Hoͤlle waͤr/ Darein die Welt thut rennen: Mit
Leib und Seel muß Leiden ſeyn/ Ohn unterlaß die ewge
Pein/ Und mag doch nicht verbrennen.
Jhr aber werdt nach dieſer Zeit Mit Chriſto habn
die ewge Freud/ Dahin ſollt ihr gedencken: Es lebt kein
Mann/
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(2023-05-24T12:24:22Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemaͤß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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