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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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Auffs neue Jahr.

Das liebe Vieh sein Nahrung hab/ Aus deiner Güt
und milden Gab/ Daß sich erneur das Feld und Land/
Die Auen schön durch deine Hand.

Die Brünnlein fliessen in dem Wald/ Da der
Waldvöglein Stimm erschallt; Ein sanffte Lufft das
Laub erfreut/ Das Land giebt Frucht und gut Getreid.

Erhalt die Nahrung/ gieb gut Glück/ Jhr Einkom-
men laß wachsen flug/ Damit wir und die gantz Ge-
mein An Leib und Gut versorget seyn.

Erhalt die Bergwerck/ gieb gut Kucks/ Jhr Ein-
kommen laß wachsen flugs/ Damit wir und dein gantz
Gemein An Leib und Gut versorget seyn.

Du krönst das Jahr mit Gütern groß/ Dein Güt
währt doch ohn Unterlaß; Ein jeder Mond bringt sei-
ne Frucht/ Ein jede Zeit hat ihre Zucht.

Darumb wir billich loben dich/ Und jauchzen/ sin-
gen/ sind frölich/ Für all Wohlthat/ die du uns/ HErr/
Bescherst gar mild je längr je mehr.

Dir sey Lob/ Christe Gottes Sohn/ Mit dem Va-
ter im Himmels Thron/ Und mit dem Heilgen Geiste
dein/ Dein Preis und Ehr sol ewig seyn.

VI.
Melod. Zion klagt mit Angst und Schmertzen.

HJlff/ HErr Jesu/ laß gelingen/ Hilff/ das neue
Jahr geht an: Laß es neue Kräffte bringen/ Daß
auffs neu ich wandeln kan. Laß mich dir befohlen seyn/
Auch daneben all das mein. Neues Glück und neues
Leben/ Wollst du mir aus Gnaden geben.

Laß diß seyn ein Jahr der Gnaden/ Laß mich büssen
meine Sünd. Hilff/ daß sie mir nimmer schaden/ Son-
dern bald Verzeihung find. Auch darbey dein Gnad
verleih/ Daß ich hertzlich sie bereu/ HErr/ in dir/ denn
du/ mein Leben/ Kanst die Sünde mir vergeben.

Tröste
Auffs neue Jahr.

Das liebe Vieh ſein Nahrung hab/ Aus deiner Guͤt
und milden Gab/ Daß ſich erneur das Feld und Land/
Die Auen ſchoͤn durch deine Hand.

Die Bruͤnnlein flieſſen in dem Wald/ Da der
Waldvoͤglein Stimm erſchallt; Ein ſanffte Lufft das
Laub erfreut/ Das Land giebt Frucht und gut Getreid.

Erhalt die Nahrung/ gieb gut Gluͤck/ Jhr Einkom-
men laß wachſen flug/ Damit wir und die gantz Ge-
mein An Leib und Gut verſorget ſeyn.

Erhalt die Bergwerck/ gieb gut Kucks/ Jhr Ein-
kommen laß wachſen flugs/ Damit wir und dein gantz
Gemein An Leib und Gut verſorget ſeyn.

Du kroͤnſt das Jahr mit Guͤtern groß/ Dein Guͤt
waͤhrt doch ohn Unterlaß; Ein jeder Mond bringt ſei-
ne Frucht/ Ein jede Zeit hat ihre Zucht.

Darumb wir billich loben dich/ Und jauchzen/ ſin-
gen/ ſind froͤlich/ Fuͤr all Wohlthat/ die du uns/ HErꝛ/
Beſcherſt gar mild je laͤngr je mehr.

Dir ſey Lob/ Chriſte Gottes Sohn/ Mit dem Va-
ter im Himmels Thron/ Und mit dem Heilgen Geiſte
dein/ Dein Preis und Ehr ſol ewig ſeyn.

VI.
Melod. Zion klagt mit Angſt und Schmertzen.

HJlff/ HErꝛ Jeſu/ laß gelingen/ Hilff/ das neue
Jahr geht an: Laß es neue Kraͤffte bringen/ Daß
auffs neu ich wandeln kan. Laß mich dir befohlen ſeyn/
Auch daneben all das mein. Neues Gluͤck und neues
Leben/ Wollſt du mir aus Gnaden geben.

Laß diß ſeyn ein Jahr der Gnaden/ Laß mich buͤſſen
meine Suͤnd. Hilff/ daß ſie mir nimmer ſchaden/ Son-
dern bald Verzeihung find. Auch darbey dein Gnad
verleih/ Daß ich hertzlich ſie bereu/ HErꝛ/ in dir/ denn
du/ mein Leben/ Kanſt die Suͤnde mir vergeben.

Troͤſte
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[22[312]/0436] Auffs neue Jahr. Das liebe Vieh ſein Nahrung hab/ Aus deiner Guͤt und milden Gab/ Daß ſich erneur das Feld und Land/ Die Auen ſchoͤn durch deine Hand. Die Bruͤnnlein flieſſen in dem Wald/ Da der Waldvoͤglein Stimm erſchallt; Ein ſanffte Lufft das Laub erfreut/ Das Land giebt Frucht und gut Getreid. Erhalt die Nahrung/ gieb gut Gluͤck/ Jhr Einkom- men laß wachſen flug/ Damit wir und die gantz Ge- mein An Leib und Gut verſorget ſeyn. Erhalt die Bergwerck/ gieb gut Kucks/ Jhr Ein- kommen laß wachſen flugs/ Damit wir und dein gantz Gemein An Leib und Gut verſorget ſeyn. Du kroͤnſt das Jahr mit Guͤtern groß/ Dein Guͤt waͤhrt doch ohn Unterlaß; Ein jeder Mond bringt ſei- ne Frucht/ Ein jede Zeit hat ihre Zucht. Darumb wir billich loben dich/ Und jauchzen/ ſin- gen/ ſind froͤlich/ Fuͤr all Wohlthat/ die du uns/ HErꝛ/ Beſcherſt gar mild je laͤngr je mehr. Dir ſey Lob/ Chriſte Gottes Sohn/ Mit dem Va- ter im Himmels Thron/ Und mit dem Heilgen Geiſte dein/ Dein Preis und Ehr ſol ewig ſeyn. VI. Melod. Zion klagt mit Angſt und Schmertzen. HJlff/ HErꝛ Jeſu/ laß gelingen/ Hilff/ das neue Jahr geht an: Laß es neue Kraͤffte bringen/ Daß auffs neu ich wandeln kan. Laß mich dir befohlen ſeyn/ Auch daneben all das mein. Neues Gluͤck und neues Leben/ Wollſt du mir aus Gnaden geben. Laß diß ſeyn ein Jahr der Gnaden/ Laß mich buͤſſen meine Suͤnd. Hilff/ daß ſie mir nimmer ſchaden/ Son- dern bald Verzeihung find. Auch darbey dein Gnad verleih/ Daß ich hertzlich ſie bereu/ HErꝛ/ in dir/ denn du/ mein Leben/ Kanſt die Suͤnde mir vergeben. Troͤſte

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 22[312]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/436>, abgerufen am 03.07.2024.