Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 15. Frag/ des 4. Hundert. Montano offt mit Ruthen gestrichen worden/als Er hernach zum Fürstentum gelangt/ diesen seinen strengen Praeceptorem, offentlich/ an dem entblösten Geseß/ mit einem rindern Riemen strei- chen laßen; Darüber aber der besagte Mon- tanus, wegen solcher Schmach/ so ungedultig worden/ daß er die küneste seiner Lehr-Jünger/ mit Vorhaltung der Belohnung immerweren- der Ehr/ zum Todtschlag des besagten Tyrannen Galeatii angehitzet; den Sie auch hurtig/ und Mannlich/ verbracht haben. Wie es dem Petro Crinito ergangen/ davon kanstu deinen Vossium, de Historicis Latinis, lib. 3. c. 12. p. 673. lesen. Der Octavius, so sich Cleophilum, das ist/ Glo- riae Amatorem zugenant/ war ein nicht unberüm- ter Grammaticus, und Einer von des Pomponii Laeti gueten Schuel/ wider den sich seine Lehr- Knaben zusammen verbunden/ Jhn verwund/ und die Seen-Adern an seiner rechten Hand zer- schniten/ daß Er/ wie Polyardus in seinem Leben bezeuget/ hernach zum schreiben nicht mehr tüch- tig gewesen ist. Anderer Beyspilen Danckbarer/ und Undanckbarer (deren immerzue mehr/ als der Danckbaren seyn) Discipulorum, hab ich an- derswo/ wie dir wißend seyn wird/ gedacht. Es seyn Junger Leuthe Hertzen/ und Gemüeter/ gleich einem dürren Zunder/ welcher auch ein ge- ringes/ böses Lust-Füncklein bald fanget/ das/ wo ihm nicht bey Zeiten gesteuret wird/ ein gefähr- liches
Die 15. Frag/ des 4. Hundert. Montano offt mit Ruthen geſtrichen worden/als Er hernach zum Fuͤrſtentum gelangt/ dieſen ſeinen ſtrengen Præceptorem, offentlich/ an dem entbloͤſten Geſeß/ mit einem rindern Riemen ſtrei- chen laßen; Daruͤber aber der beſagte Mon- tanus, wegen ſolcher Schmach/ ſo ungedultig worden/ daß er die kuͤneſte ſeiner Lehr-Juͤnger/ mit Vorhaltung der Belohnung immerweren- der Ehr/ zum Todtſchlag des beſagten Tyrannen Galeatii angehitzet; den Sie auch hurtig/ und Mannlich/ verbracht haben. Wie es dem Petro Crinito ergangen/ davon kanſtu deinen Voſſium, de Hiſtoricis Latinis, lib. 3. c. 12. p. 673. leſen. Der Octavius, ſo ſich Cleophilum, das iſt/ Glo- riæ Amatorem zugenant/ war ein nicht unberuͤm- ter Grammaticus, und Einer von des Pomponii Læti gueten Schuel/ wider den ſich ſeine Lehr- Knaben zuſammen verbunden/ Jhn verwund/ und die Seen-Adern an ſeiner rechten Hand zer- ſchniten/ daß Er/ wie Polyardus in ſeinem Leben bezeuget/ hernach zum ſchreiben nicht mehr tuͤch- tig geweſen iſt. Anderer Beyſpilen Danckbarer/ und Undanckbarer (deren immerzue mehr/ als der Danckbaren ſeyn) Diſcipulorum, hab ich an- derswo/ wie dir wißend ſeyn wird/ gedacht. Es ſeyn Junger Leuthe Hertzen/ und Gemuͤeter/ gleich einem duͤrren Zunder/ welcher auch ein ge- ringes/ boͤſes Luſt-Fuͤncklein bald fanget/ das/ wo ihm nicht bey Zeiten geſteuret wird/ ein gefaͤhr- liches
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Die 15. Frag/ des 4. Hundert.
Montano offt mit Ruthen geſtrichen worden/
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ſeinen ſtrengen Præceptorem, offentlich/ an dem
entbloͤſten Geſeß/ mit einem rindern Riemen ſtrei-
chen laßen; Daruͤber aber der beſagte Mon-
tanus, wegen ſolcher Schmach/ ſo ungedultig
worden/ daß er die kuͤneſte ſeiner Lehr-Juͤnger/
mit Vorhaltung der Belohnung immerweren-
der Ehr/ zum Todtſchlag des beſagten Tyrannen
Galeatii angehitzet; den Sie auch hurtig/ und
Mannlich/ verbracht haben. Wie es dem Petro
Crinito ergangen/ davon kanſtu deinen Voſſium,
de Hiſtoricis Latinis, lib. 3. c. 12. p. 673. leſen.
Der Octavius, ſo ſich Cleophilum, das iſt/ Glo-
riæ Amatorem zugenant/ war ein nicht unberuͤm-
ter Grammaticus, und Einer von des Pomponii
Læti gueten Schuel/ wider den ſich ſeine Lehr-
Knaben zuſammen verbunden/ Jhn verwund/
und die Seen-Adern an ſeiner rechten Hand zer-
ſchniten/ daß Er/ wie Polyardus in ſeinem Leben
bezeuget/ hernach zum ſchreiben nicht mehr tuͤch-
tig geweſen iſt. Anderer Beyſpilen Danckbarer/
und Undanckbarer (deren immerzue mehr/ als
der Danckbaren ſeyn) Diſcipulorum, hab ich an-
derswo/ wie dir wißend ſeyn wird/ gedacht. Es
ſeyn Junger Leuthe Hertzen/ und Gemuͤeter/
gleich einem duͤrren Zunder/ welcher auch ein ge-
ringes/ boͤſes Luſt-Fuͤncklein bald fanget/ das/
wo ihm nicht bey Zeiten geſteuret wird/ ein gefaͤhr-
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