Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 10. Frag/ des 4. Hundert. fen &c, auch das Gemüet geübet wird/ als imSchachtspil &c, zugelaßen seyn/ so hat der Key- ser Iustinianus geordnet/ wann man über einen Solidum (so ins gemein ein Schilling genant wird; aber die Meisten einen Ducaten verstehen) ver- spile/ daß man solches wider zuerstatten begehren möge/ l. fin. C. de Aleatoribus; aber nicht/ was under einem Schilling verspilet wird. Sihe VVe- senbec. d. l. num. fin. Jedoch/ der Gewonheit nach/ wird/ was verlohren/ auch in einem Spiel/ so in den Gesätzen nicht gebillichet ist/ nicht wider ge- sucht; also gar/ daß Theils wollen/ daß ein Ge- winner/ auch Gewißens halber/ das Gewonnene nicht schuldig seye wider herzugeben; wofern kein List/ und Betrug/ so Niemanden zu Nutz kom- men/ oder gedeyen soll/ mit under geloffen/ und der Spieler eine freye Hand/ oder freye Verwaltung seiner Güetter/ gehabt hat. Dann sonsten man dem Gemeinen Recht nachgehet. Wann aber kein Gelt aufgesezt/ sondern nur versprochen wor- den/ was ist da zu thun? Hier auff antwortet be- sagter Kubachius, daß nach dem Keyserlichen Recht/ der Verspiler schuldig sey zu beza hlen/ wann Er/ in einem erlaubten Spil/ nicht über ei- nen Solidum (von deme oben) verspilet hat. Theils wollen/ daß man das Versprochene/ noch auch das/ wann der Gewinner/ under dem Spielen/ et- was herleihet/ zu bezahlen nicht schuldig seye. A- ber Iulius Clarus bezeuget/ daß/ aus gemeiner Ge- won-
Die 10. Frag/ des 4. Hundert. fen &c, auch das Gemuͤet geuͤbet wird/ als imSchachtſpil &c, zugelaßen ſeyn/ ſo hat der Key- ſer Iuſtinianus geordnet/ wann man uͤber einen Solidum (ſo ins gemein ein Schilling genant wird; aber die Meiſten einen Ducaten verſtehen) ver- ſpile/ daß man ſolches wider zuerſtatten begehren moͤge/ l. fin. C. de Aleatoribus; aber nicht/ was under einem Schilling verſpilet wird. Sihe VVe- ſenbec. d. l. num. fin. Jedoch/ der Gewonheit nach/ wird/ was verlohren/ auch in einem Spiel/ ſo in den Geſaͤtzen nicht gebillichet iſt/ nicht wider ge- ſucht; alſo gar/ daß Theils wollen/ daß ein Ge- winner/ auch Gewißens halber/ das Gewonnene nicht ſchuldig ſeye wider herzugeben; wofern kein Liſt/ und Betrug/ ſo Niemanden zu Nutz kom- men/ oder gedeyen ſoll/ mit under geloffen/ und der Spieler eine freye Hand/ oder freye Verwaltung ſeiner Guͤetter/ gehabt hat. Dann ſonſten man dem Gemeinen Recht nachgehet. Wann aber kein Gelt aufgeſezt/ ſondern nur verſprochen wor- den/ was iſt da zu thun? Hier auff antwortet be- ſagter Kubachius, daß nach dem Keyſerlichen Recht/ der Verſpiler ſchuldig ſey zu beza hlen/ wann Er/ in einem erlaubten Spil/ nicht uͤber ei- nen Solidum (von deme oben) verſpilet hat. Theils wollen/ daß man das Verſprochene/ noch auch das/ wann der Gewinner/ under dem Spielen/ et- was herleihet/ zu bezahlen nicht ſchuldig ſeye. A- ber Iulius Clarus bezeuget/ daß/ aus gemeiner Ge- won-
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Die 10. Frag/ des 4. Hundert.
fen &c, auch das Gemuͤet geuͤbet wird/ als im
Schachtſpil &c, zugelaßen ſeyn/ ſo hat der Key-
ſer Iuſtinianus geordnet/ wann man uͤber einen
Solidum (ſo ins gemein ein Schilling genant wird;
aber die Meiſten einen Ducaten verſtehen) ver-
ſpile/ daß man ſolches wider zuerſtatten begehren
moͤge/ l. fin. C. de Aleatoribus; aber nicht/ was
under einem Schilling verſpilet wird. Sihe VVe-
ſenbec. d. l. num. fin. Jedoch/ der Gewonheit nach/
wird/ was verlohren/ auch in einem Spiel/ ſo in
den Geſaͤtzen nicht gebillichet iſt/ nicht wider ge-
ſucht; alſo gar/ daß Theils wollen/ daß ein Ge-
winner/ auch Gewißens halber/ das Gewonnene
nicht ſchuldig ſeye wider herzugeben; wofern kein
Liſt/ und Betrug/ ſo Niemanden zu Nutz kom-
men/ oder gedeyen ſoll/ mit under geloffen/ und der
Spieler eine freye Hand/ oder freye Verwaltung
ſeiner Guͤetter/ gehabt hat. Dann ſonſten man
dem Gemeinen Recht nachgehet. Wann aber
kein Gelt aufgeſezt/ ſondern nur verſprochen wor-
den/ was iſt da zu thun? Hier auff antwortet be-
ſagter Kubachius, daß nach dem Keyſerlichen
Recht/ der Verſpiler ſchuldig ſey zu beza hlen/
wann Er/ in einem erlaubten Spil/ nicht uͤber ei-
nen Solidum (von deme oben) verſpilet hat. Theils
wollen/ daß man das Verſprochene/ noch auch
das/ wann der Gewinner/ under dem Spielen/ et-
was herleihet/ zu bezahlen nicht ſchuldig ſeye. A-
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/74>, abgerufen am 18.07.2024. |