Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 60. Frag/ des 4. Hundert. Lande/ nach Ninive/ da der Aßyrischen KönigeHoffhaltung war/ daß Er dem König (so der Zeit Rechnung nach/ selbiges mal der Sarda- napalus/ der lezte König in Aßyrien/ gewesen)/ und seinen Underthanen/ wann Sie nicht Büeße thätten/ den Untergang verkündigen solle/ ge- sant worden. Daran Er anfangs nicht gewolt/ sondern gen Tharsum geflohen; aber von einem Walfisch verschlungen/ auff die 250. Meilen geführet/ und in der Enge des Eurinischen Meers/ auff daß Gestade/ wie Josephus lib. 9. an- tiq. c. 9. bezeuget/ aus gespeyet worden; von dan- nen Er über die 300. Meilswegs/ durch gantz klein Asien/ biß in das größere Asien/ darinn Ninive gelegen/ zuruck gehen müeßen; von wel- cher Statt man 170. Meilen nach Jerusalem rechnen thuet. Ob nun wol/ besagte Statt Ni- nive/ auff dises Propheten Jonae Predig/ Buß thatte; als Sie aber hernach wider in die Sün- de gefallen/ so ward Sie von den Meden erobert/ und verwüstet. Hat 4. Capitel. VI. Micheas war von Mareßa/ einem VII. Nahum scheinet geweißaget zu ha- ben
Die 60. Frag/ des 4. Hundert. Lande/ nach Ninive/ da der Aßyriſchen KoͤnigeHoffhaltung war/ daß Er dem Koͤnig (ſo der Zeit Rechnung nach/ ſelbiges mal der Sarda- napalus/ der lezte Koͤnig in Aßyrien/ geweſen)/ und ſeinen Underthanen/ wann Sie nicht Buͤeße thaͤtten/ den Untergang verkuͤndigen ſolle/ ge- ſant worden. Daran Er anfangs nicht gewolt/ ſondern gen Tharſum geflohen; aber von einem Walfiſch verſchlungen/ auff die 250. Meilen gefuͤhret/ und in der Enge des Euriniſchen Meers/ auff daß Geſtade/ wie Joſephus lib. 9. an- tiq. c. 9. bezeuget/ aus geſpeyet worden; von dan- nen Er uͤber die 300. Meilswegs/ durch gantz klein Aſien/ biß in das groͤßere Aſien/ darinn Ninive gelegen/ zuruck gehen muͤeßen; von wel- cher Statt man 170. Meilen nach Jeruſalem rechnen thuet. Ob nun wol/ beſagte Statt Ni- nive/ auff diſes Propheten Jonæ Predig/ Buß thatte; als Sie aber hernach wider in die Suͤn- de gefallen/ ſo ward Sie von den Meden erobert/ und verwuͤſtet. Hat 4. Capitel. VI. Micheas war von Mareßa/ einem VII. Nahum ſcheinet geweißaget zu ha- ben
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Die 60. Frag/ des 4. Hundert.
Lande/ nach Ninive/ da der Aßyriſchen Koͤnige
Hoffhaltung war/ daß Er dem Koͤnig (ſo der
Zeit Rechnung nach/ ſelbiges mal der Sarda-
napalus/ der lezte Koͤnig in Aßyrien/ geweſen)/
und ſeinen Underthanen/ wann Sie nicht Buͤeße
thaͤtten/ den Untergang verkuͤndigen ſolle/ ge-
ſant worden. Daran Er anfangs nicht gewolt/
ſondern gen Tharſum geflohen; aber von einem
Walfiſch verſchlungen/ auff die 250. Meilen
gefuͤhret/ und in der Enge des Euriniſchen
Meers/ auff daß Geſtade/ wie Joſephus lib. 9. an-
tiq. c. 9. bezeuget/ aus geſpeyet worden; von dan-
nen Er uͤber die 300. Meilswegs/ durch gantz
klein Aſien/ biß in das groͤßere Aſien/ darinn
Ninive gelegen/ zuruck gehen muͤeßen; von wel-
cher Statt man 170. Meilen nach Jeruſalem
rechnen thuet. Ob nun wol/ beſagte Statt Ni-
nive/ auff diſes Propheten Jonæ Predig/ Buß
thatte; als Sie aber hernach wider in die Suͤn-
de gefallen/ ſo ward Sie von den Meden erobert/
und verwuͤſtet. Hat 4. Capitel.
VI. Micheas war von Mareßa/ einem
Staͤttlein im Stammen Juda/ buͤrtig. Sein
Propheten-Amt hat Er verwaltet under 3. Koͤ-
nigen in Juda/ Jotham/ Achaz/ und Hiskia/ faſt
durch 50. Jahr; auch mit ſeinem Augen die Hin-
wegfuͤhrung der zehen Staͤmme Jſraels geſe-
hen. Hat 7. Capitel.
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/334>, abgerufen am 16.07.2024. |