Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 59. Frag/ des 4. Hundert.
den König Pharaonem/ die Statt Tyrum/
Moab/ &c; auch mich Vertröstung der wider
Aufferbauung der Statt Jerusalem/ und des
Tempels/ in der besagten Babylonischen Ge-
fängnus/ zugebracht. Seine Predigten/ und
Weißagung/ so im 48. Capiteln begriffen/ schei-
nen Uns etwas dunckel/ und schwer zu verstehen;
darinnen aber unterschiedliche schöne Sprüche/
so deutlich genug/ seyn.

IV. Daniel/ den zwar die Jüdische Rabinen/
wie oben qu. 58. angedeutet/ aus der Zahl der
Propheten aus gemustert/ weil Er ihrer Gottlo-
sigkeit/ und vergebner Hofnung auff den zukünf-
tigen Meßiam/ zuwider ist. Dann Er erweiset
nicht allein/ daß der Meßias/ oder der Welt
Heyland/ kommen werde (welches alle Prophe-
ten thun); sondern beschreibt auch die gewiße Zeit/
wann Er kommen/ und das Werck der Erlösung
volbringen werde; also kein anderer Meßias/
außer der seiner Zuekunfft bestimten Zeit/ zuge-
warten; der dann kommen sollen/ nach der Ba-
bylonischen Gefängnus/ als die Statt Jerusa-
lem wider erbauet gewesen/ samt dem Tempel.
Es hat aber Daniel der Erscheinung des Mes-
siae/ und wehrung der Statt/ eine gewiße Zeit/
namlich 70. Wochen/ das ist 490. Jahr/ be-
stimt/ deren Ende seyn solte mit wider Zerstö-
rung der Statt Jerusalem/ so durch die Römer
hernach geschehen. Es war Daniel aus dem Kö-

nig-
U ij

Die 59. Frag/ des 4. Hundert.
den Koͤnig Pharaonem/ die Statt Tyrum/
Moab/ &c; auch mich Vertroͤſtung der wider
Aufferbauung der Statt Jeruſalem/ und des
Tempels/ in der beſagten Babyloniſchen Ge-
faͤngnus/ zugebracht. Seine Predigten/ und
Weißagung/ ſo im 48. Capiteln begriffen/ ſchei-
nen Uns etwas dunckel/ und ſchwer zu verſtehen;
darinnen aber unterſchiedliche ſchoͤne Spruͤche/
ſo deutlich genug/ ſeyn.

IV. Daniel/ den zwar die Juͤdiſche Rabinen/
wie oben qu. 58. angedeutet/ aus der Zahl der
Propheten aus gemuſtert/ weil Er ihrer Gottlo-
ſigkeit/ und vergebner Hofnung auff den zukuͤnf-
tigen Meßiam/ zuwider iſt. Dann Er erweiſet
nicht allein/ daß der Meßias/ oder der Welt
Heyland/ kommen werde (welches alle Prophe-
ten thun); ſondern beſchꝛeibt auch die gewiße Zeit/
wann Er kommen/ und das Werck der Erloͤſung
volbringen werde; alſo kein anderer Meßias/
außer der ſeiner Zuekunfft beſtimten Zeit/ zuge-
warten; der dann kommen ſollen/ nach der Ba-
byloniſchen Gefaͤngnus/ als die Statt Jeruſa-
lem wider erbauet geweſen/ ſamt dem Tempel.
Es hat aber Daniel der Erſcheinung des Meſ-
ſiæ/ und wehrung der Statt/ eine gewiße Zeit/
namlich 70. Wochen/ das iſt 490. Jahr/ be-
ſtimt/ deren Ende ſeyn ſolte mit wider Zerſtoͤ-
rung der Statt Jeruſalem/ ſo durch die Roͤmer
hernach geſchehen. Es war Daniel aus dem Koͤ-

nig-
U ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0331" n="307"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 59. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
den Ko&#x0364;nig Pharaonem/ die Statt Tyrum/<lb/>
Moab/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&amp;c;</hi></hi> auch mich Vertro&#x0364;&#x017F;tung der wider<lb/>
Aufferbauung der Statt Jeru&#x017F;alem/ und des<lb/>
Tempels/ in der be&#x017F;agten Babyloni&#x017F;chen Ge-<lb/>
fa&#x0364;ngnus/ zugebracht. Seine Predigten/ und<lb/>
Weißagung/ &#x017F;o im 48. Capiteln begriffen/ &#x017F;chei-<lb/>
nen Uns etwas dunckel/ und &#x017F;chwer zu ver&#x017F;tehen;<lb/>
darinnen aber unter&#x017F;chiedliche &#x017F;cho&#x0364;ne Spru&#x0364;che/<lb/>
&#x017F;o deutlich genug/ &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">IV.</hi></hi> Daniel/ den zwar die Ju&#x0364;di&#x017F;che Rabinen/<lb/>
wie oben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">qu.</hi></hi> 58. angedeutet/ aus der Zahl der<lb/>
Propheten aus gemu&#x017F;tert/ weil Er ihrer Gottlo-<lb/>
&#x017F;igkeit/ und vergebner Hofnung auff den zuku&#x0364;nf-<lb/>
tigen Meßiam/ zuwider i&#x017F;t. Dann Er erwei&#x017F;et<lb/>
nicht allein/ daß der Meßias/ oder der Welt<lb/>
Heyland/ kommen werde (welches alle Prophe-<lb/>
ten thun); &#x017F;ondern be&#x017F;ch&#xA75B;eibt auch die gewiße Zeit/<lb/>
wann Er kommen/ und das Werck der Erlo&#x0364;&#x017F;ung<lb/>
volbringen werde; al&#x017F;o kein anderer Meßias/<lb/>
außer der &#x017F;einer Zuekunfft be&#x017F;timten Zeit/ zuge-<lb/>
warten; der dann kommen &#x017F;ollen/ nach der Ba-<lb/>
byloni&#x017F;chen Gefa&#x0364;ngnus/ als die Statt Jeru&#x017F;a-<lb/>
lem wider erbauet gewe&#x017F;en/ &#x017F;amt dem Tempel.<lb/>
Es hat aber Daniel der Er&#x017F;cheinung des Me&#x017F;-<lb/>
&#x017F;i<hi rendition="#aq">æ/</hi> und wehrung der Statt/ eine gewiße Zeit/<lb/>
namlich 70. Wochen/ das i&#x017F;t 490. Jahr/ be-<lb/>
&#x017F;timt/ deren Ende &#x017F;eyn &#x017F;olte mit wider Zer&#x017F;to&#x0364;-<lb/>
rung der Statt Jeru&#x017F;alem/ &#x017F;o durch die Ro&#x0364;mer<lb/>
hernach ge&#x017F;chehen. Es war Daniel aus dem Ko&#x0364;-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U ij</fw><fw place="bottom" type="catch">nig-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[307/0331] Die 59. Frag/ des 4. Hundert. den Koͤnig Pharaonem/ die Statt Tyrum/ Moab/ &c; auch mich Vertroͤſtung der wider Aufferbauung der Statt Jeruſalem/ und des Tempels/ in der beſagten Babyloniſchen Ge- faͤngnus/ zugebracht. Seine Predigten/ und Weißagung/ ſo im 48. Capiteln begriffen/ ſchei- nen Uns etwas dunckel/ und ſchwer zu verſtehen; darinnen aber unterſchiedliche ſchoͤne Spruͤche/ ſo deutlich genug/ ſeyn. IV. Daniel/ den zwar die Juͤdiſche Rabinen/ wie oben qu. 58. angedeutet/ aus der Zahl der Propheten aus gemuſtert/ weil Er ihrer Gottlo- ſigkeit/ und vergebner Hofnung auff den zukuͤnf- tigen Meßiam/ zuwider iſt. Dann Er erweiſet nicht allein/ daß der Meßias/ oder der Welt Heyland/ kommen werde (welches alle Prophe- ten thun); ſondern beſchꝛeibt auch die gewiße Zeit/ wann Er kommen/ und das Werck der Erloͤſung volbringen werde; alſo kein anderer Meßias/ außer der ſeiner Zuekunfft beſtimten Zeit/ zuge- warten; der dann kommen ſollen/ nach der Ba- byloniſchen Gefaͤngnus/ als die Statt Jeruſa- lem wider erbauet geweſen/ ſamt dem Tempel. Es hat aber Daniel der Erſcheinung des Meſ- ſiæ/ und wehrung der Statt/ eine gewiße Zeit/ namlich 70. Wochen/ das iſt 490. Jahr/ be- ſtimt/ deren Ende ſeyn ſolte mit wider Zerſtoͤ- rung der Statt Jeruſalem/ ſo durch die Roͤmer hernach geſchehen. Es war Daniel aus dem Koͤ- nig- U ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/331
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/331>, abgerufen am 24.11.2024.