daß Baal/ und Bel/ ein Ding/ und Baal ein rechtes Hebraeisches Wort/ so in Latein einen Herren bedeute/ seye/ Zebub aber heiße eine Flie- gen; und werde dem Beel Zebub noch ein Wal- fartskirch auffgerichtet; wie dann Lazarus So- ranzius, in seinem Ottomanno, cap. 64. schreibe/ daß Amurathes im Jahr 1595. gestorben/ und in der Kirch des Beel Zebub/ das ist/ der Fliegen Herrens/ oder Königs/ die Er in seinem Leben er- bauet/ begraben worden seye: und werden villeicht/ umb dieser Ursach willen/ oder aber spottsweise/ dergleichen Gebäu/ von den Unsern/ mit einem verderbten Wort/ ins gemein Moscheae, das ist/ Fliegen-Häuslein/ genennet. Des besagten großen Babylonischen Landes Theil ist das Land Chal- daea/ da selbst die Statt Ur gelegen.
Jm 4. Capitel schreibet Er von etlichen Thei- len in Syria/ von den Hebraeern Aram genant; Daher die Aramaei kommen. Dieses Landes vor- nemste Theil seyn 5. Commagena, Seleucida, Ca- va-Syria, Phoenicia, und Palaestina. Jn Com- magena ist die vornemste Statt Samosata, an dem Euphrat. Und rechnet der Autor hieher auch die Landschäfftlein Cyresticam, und Pieriam, und ist in Cyrestica die alte Statt Berraea, ietzt Aleppo; item Hierapolis. Jn Cavasyria, oder Coelosyria, ist die Haubtstatt Damascus: Und begriffe sol- ches Lande die Moabiter/ und Ammoniter/ wie Josephus lib. 1. Antiquit. c. 19. in f. bezeuget. Jn
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Die 1. Frag/ des 4. Hundert.
daß Baal/ und Bel/ ein Ding/ und Baal ein rechtes Hebræiſches Wort/ ſo in Latein einen Herren bedeute/ ſeye/ Zebub aber heiße eine Flie- gen; und werde dem Beel Zebub noch ein Wal- fartskirch auffgerichtet; wie dann Lazarus So- ranzius, in ſeinem Ottomanno, cap. 64. ſchreibe/ daß Amurathes im Jahr 1595. geſtorben/ und in der Kirch des Beel Zebub/ das iſt/ der Fliegen Herꝛens/ oder Koͤnigs/ die Er in ſeinem Leben er- bauet/ begraben worden ſeye: und werden villeicht/ umb dieſer Urſach willen/ oder aber ſpottsweiſe/ dergleichen Gebaͤu/ von den Unſern/ mit einem verderbten Wort/ ins gemein Moſcheæ, das iſt/ Fliegen-Haͤuslein/ genennet. Des beſagten großen Babyloniſchen Landes Theil iſt das Land Chal- dæa/ da ſelbſt die Statt Ur gelegen.
Jm 4. Capitel ſchreibet Er von etlichen Thei- len in Syria/ von den Hebræern Aram genant; Daher die Aramæi kommen. Dieſes Landes vor- nemſte Theil ſeyn 5. Commagena, Seleucida, Ca- va-Syria, Phœnicia, und Palæſtina. Jn Com- magena iſt die vornemſte Statt Samoſata, an dem Euphrat. Und rechnet der Autor hieher auch die Landſchaͤfftlein Cyresticam, und Pieriam, und iſt in Cyrestica die alte Statt Berræa, ietzt Aleppo; item Hierapolis. Jn Cavaſyria, oder Cœloſyria, iſt die Haubtſtatt Damascus: Und begriffe ſol- ches Lande die Moabiter/ und Ammoniter/ wie Joſephus lib. 1. Antiquit. c. 19. in f. bezeuget. Jn
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Die 1. Frag/ des 4. Hundert.
daß Baal/ und Bel/ ein Ding/ und Baal ein
rechtes Hebræiſches Wort/ ſo in Latein einen
Herren bedeute/ ſeye/ Zebub aber heiße eine Flie-
gen; und werde dem Beel Zebub noch ein Wal-
fartskirch auffgerichtet; wie dann Lazarus So-
ranzius, in ſeinem Ottomanno, cap. 64. ſchreibe/
daß Amurathes im Jahr 1595. geſtorben/ und
in der Kirch des Beel Zebub/ das iſt/ der Fliegen
Herꝛens/ oder Koͤnigs/ die Er in ſeinem Leben er-
bauet/ begraben worden ſeye: und werden villeicht/
umb dieſer Urſach willen/ oder aber ſpottsweiſe/
dergleichen Gebaͤu/ von den Unſern/ mit einem
verderbten Wort/ ins gemein Moſcheæ, das iſt/
Fliegen-Haͤuslein/ genennet. Des beſagten großen
Babyloniſchen Landes Theil iſt das Land Chal-
dæa/ da ſelbſt die Statt Ur gelegen.
Jm 4. Capitel ſchreibet Er von etlichen Thei-
len in Syria/ von den Hebræern Aram genant;
Daher die Aramæi kommen. Dieſes Landes vor-
nemſte Theil ſeyn 5. Commagena, Seleucida, Ca-
va-Syria, Phœnicia, und Palæſtina. Jn Com-
magena iſt die vornemſte Statt Samoſata, an dem
Euphrat. Und rechnet der Autor hieher auch die
Landſchaͤfftlein Cyresticam, und Pieriam, und iſt
in Cyrestica die alte Statt Berræa, ietzt Aleppo;
item Hierapolis. Jn Cavaſyria, oder Cœloſyria,
iſt die Haubtſtatt Damascus: Und begriffe ſol-
ches Lande die Moabiter/ und Ammoniter/ wie
Joſephus lib. 1. Antiquit. c. 19. in f. bezeuget. Jn
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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/27>, abgerufen am 16.02.2025.
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