Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 43. Frag/ des 4. Hundert. Jhme auch des Hieronymi, Ambrosii, Lyrae, undAugustini, Mainung gefallen/ daß in diesem Theil Jndien der Garten Eden/ oder das Pa- ra dis/ gewesen, und antwortet auf den Einwurf/ daß solches/ wegen der Ströme/ in Mesopota- mia/ gewesen/ die doch in Jndia ihren Ursprung haben/ und/ durch den Gang under der Erden/ an unterschiedlichen Orten/ anderswo wider her- für brechen können/ und was/ wegen des nah- mens der Strömme/ zu bedencken. Dieses Zei- lon solle auch das Land Ophir seyn; und beweiset besagter Bochartus gar ausführlich/ daß die Jn- sel daßelbige Ophir (Salomon) gewesen. Er machet aber zweyerley Ophir, eines sezet Er in Arabien/ bey Saba/ davon im Buch Job cap. 28. v. 16. und daß andere in Jndien/ da hin Sa- lomon/ und Hieram/ am ersten ihre Schiff sollen geschickt haben. Es schreibet Maffaeus, daß in der Jnsel Zeilon der Königin Cand. aus Moh- renland Kämmerling solle begraben ligen. Dann Er soll/ wie Dorotheus, der Bischoff zu Tyro, de 70. discipulis, schreibet/ in Arabia felici, und in Taprebana, das Evangelium von Christo ge- predigt haben. Es ist aber gedachter Olearius, als Er dises geschriben/ von Johann Berckmann/ Königlich Schwedischen Commissario in Engel- land/ berichtet worden/ daß die Holländer diese gantze Jnsel Zeilon eingenommen hetten. Daher es villeicht auch kommen mag/ daß Er/ in der Vor- P ij
Die 43. Frag/ des 4. Hundert. Jhme auch des Hieronymi, Ambroſii, Lyræ, undAuguſtini, Mainung gefallen/ daß in dieſem Theil Jndien der Garten Eden/ oder das Pa- ra dis/ geweſen, und antwortet auf den Einwurf/ daß ſolches/ wegen der Stroͤme/ in Meſopota- mia/ geweſen/ die doch in Jndia ihren Urſprung haben/ und/ durch den Gang under der Erden/ an unterſchiedlichen Orten/ anderswo wider her- fuͤr brechen koͤnnen/ und was/ wegen des nah- mens der Stroͤmme/ zu bedencken. Dieſes Zei- lon ſolle auch das Land Ophir ſeyn; und beweiſet beſagter Bochartus gar ausfuͤhrlich/ daß die Jn- ſel daßelbige Ophir (Salomon) geweſen. Er machet aber zweyerley Ophir, eines ſezet Er in Arabien/ bey Saba/ davon im Buch Job cap. 28. v. 16. und daß andere in Jndien/ da hin Sa- lomon/ und Hieram/ am erſten ihre Schiff ſollen geſchickt haben. Es ſchreibet Maffæus, daß in der Jnſel Zeilon der Koͤnigin Cand. aus Moh- renland Kaͤmmerling ſolle begraben ligen. Dañ Er ſoll/ wie Dorotheus, der Biſchoff zu Tyro, de 70. diſcipulis, ſchreibet/ in Arabia felici, und in Taprebana, das Evangelium von Chriſto ge- predigt haben. Es iſt aber gedachter Olearius, als Er diſes geſchriben/ von Johann Berckmañ/ Koͤniglich Schwediſchen Commiſſario in Engel- land/ berichtet worden/ daß die Hollaͤnder dieſe gantze Jnſel Zeilon eingenommen hetten. Daheꝛ es villeicht auch kommen mag/ daß Er/ in der Vor- P ij
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ra dis/ geweſen, und antwortet auf den Einwurf/
daß ſolches/ wegen der Stroͤme/ in Meſopota-
mia/ geweſen/ die doch in Jndia ihren Urſprung
haben/ und/ durch den Gang under der Erden/
an unterſchiedlichen Orten/ anderswo wider her-
fuͤr brechen koͤnnen/ und was/ wegen des nah-
mens der Stroͤmme/ zu bedencken. Dieſes Zei-
lon ſolle auch das Land Ophir ſeyn; und beweiſet
beſagter Bochartus gar ausfuͤhrlich/ daß die Jn-
ſel daßelbige Ophir (Salomon) geweſen. Er
machet aber zweyerley Ophir, eines ſezet Er in
Arabien/ bey Saba/ davon im Buch Job cap.
28. v. 16. und daß andere in Jndien/ da hin Sa-
lomon/ und Hieram/ am erſten ihre Schiff ſollen
geſchickt haben. Es ſchreibet Maffæus, daß in
der Jnſel Zeilon der Koͤnigin Cand. aus Moh-
renland Kaͤmmerling ſolle begraben ligen. Dañ
Er ſoll/ wie Dorotheus, der Biſchoff zu Tyro, de
70. diſcipulis, ſchreibet/ in Arabia felici, und in
Taprebana, das Evangelium von Chriſto ge-
predigt haben. Es iſt aber gedachter Olearius,
als Er diſes geſchriben/ von Johann Berckmañ/
Koͤniglich Schwediſchen Commiſſario in Engel-
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