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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 42. Frag/ des 4. Hundert.
Strande/ auff einer Jnsel/ welche ein Strom/ so
die Statt vom festen Lande absondert/ machet.
Der von Mandelslo nennet Sie die Haubtstatt
in Ost-Jndien/ und sagt cap. 7. pag. 134. wie diese
Statt/ nach seinem Bedüncken/ die pleisierlichste
in gantz Asia; also sey Sie auch der aller verhur-
teste/ und mörderichste Ort/ den Er iemals gese-
hen. Es ist die Jnsel An. 1508. vom Alphonso
Albukerk
,
in des Königs in Portugal nahmen/
eingenommen/ und von den Portugesen die
Statt Goa darauff erbauet worden.

Die Guineische Coste soll sehr goldreich seyn/
in dem man solches im Waßer/ aus dem Lan-
de/ und Sande/ samlet/ und auch aus den Ge-
bürgen gräbet. Es pflägen Jährlich die Por-
tugesen/ Holländer/ Franzosen/ und Andere/ zu
fahren/ welche daselbst ihre Castell/ und Bese-
tzung/ haben. Wann ein König im selben Lande
stirbet/ müßen auch vil Andere mit sterben/ und
mit ihren Köpfen der Könige Begräbnis zieren.
Denn Sie werden rings umb das Grab gesteckt.
Idem Mand. lib. 2. f. 183.

Die Jnsel S. Helena ligt von obgedachtem
Cabo de bona Esperanza. 550. legues. Sie solle
sechs Teutscher Meilen im Umbkreiße haben;
aber von niemand bewohnet werden; wiewol sie
einen gesunden Lufft/ allerley Kuchen Gewächs/
wolriechende Kräuter. Citronen/ Pomeranzen/
Granaten/ und Feigenbäume/ auch wilde Thier/

und

Die 42. Frag/ des 4. Hundert.
Strande/ auff einer Jnſel/ welche ein Strom/ ſo
die Statt vom feſten Lande abſondert/ machet.
Der von Mandelslo nennet Sie die Haubtſtatt
in Oſt-Jndien/ und ſagt cap. 7. pag. 134. wie dieſe
Statt/ nach ſeinem Beduͤncken/ die pleiſierlichſte
in gantz Aſia; alſo ſey Sie auch der aller verhuꝛ-
teſte/ und moͤrderichſte Ort/ den Er iemals geſe-
hen. Es iſt die Jnſel An. 1508. vom Alphonſo
Albukerk
,
in des Koͤnigs in Portugal nahmen/
eingenommen/ und von den Portugeſen die
Statt Goa darauff erbauet worden.

Die Guineiſche Coſte ſoll ſehr goldreich ſeyn/
in dem man ſolches im Waßer/ aus dem Lan-
de/ und Sande/ ſamlet/ und auch aus den Ge-
buͤrgen graͤbet. Es pflaͤgen Jaͤhrlich die Por-
tugeſen/ Hollaͤnder/ Franzoſen/ und Andere/ zu
fahren/ welche daſelbſt ihre Caſtell/ und Beſe-
tzung/ haben. Wann ein Koͤnig im ſelben Lande
ſtirbet/ muͤßen auch vil Andere mit ſterben/ und
mit ihren Koͤpfen der Koͤnige Begraͤbnis zieren.
Denn Sie werden rings umb das Grab geſteckt.
Idem Mand. lib. 2. f. 183.

Die Jnſel S. Helena ligt von obgedachtem
Cabo de bona Eſperanza. 550. legues. Sie ſolle
ſechs Teutſcher Meilen im Umbkreiße haben;
aber von niemand bewohnet werden; wiewol ſie
einen geſunden Lufft/ allerley Kuchen Gewaͤchs/
wolriechende Kraͤuter. Citronen/ Pomeranzen/
Granaten/ und Feigenbaͤume/ auch wilde Thier/

und
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[221/0245] Die 42. Frag/ des 4. Hundert. Strande/ auff einer Jnſel/ welche ein Strom/ ſo die Statt vom feſten Lande abſondert/ machet. Der von Mandelslo nennet Sie die Haubtſtatt in Oſt-Jndien/ und ſagt cap. 7. pag. 134. wie dieſe Statt/ nach ſeinem Beduͤncken/ die pleiſierlichſte in gantz Aſia; alſo ſey Sie auch der aller verhuꝛ- teſte/ und moͤrderichſte Ort/ den Er iemals geſe- hen. Es iſt die Jnſel An. 1508. vom Alphonſo Albukerk, in des Koͤnigs in Portugal nahmen/ eingenommen/ und von den Portugeſen die Statt Goa darauff erbauet worden. Die Guineiſche Coſte ſoll ſehr goldreich ſeyn/ in dem man ſolches im Waßer/ aus dem Lan- de/ und Sande/ ſamlet/ und auch aus den Ge- buͤrgen graͤbet. Es pflaͤgen Jaͤhrlich die Por- tugeſen/ Hollaͤnder/ Franzoſen/ und Andere/ zu fahren/ welche daſelbſt ihre Caſtell/ und Beſe- tzung/ haben. Wann ein Koͤnig im ſelben Lande ſtirbet/ muͤßen auch vil Andere mit ſterben/ und mit ihren Koͤpfen der Koͤnige Begraͤbnis zieren. Denn Sie werden rings umb das Grab geſteckt. Idem Mand. lib. 2. f. 183. Die Jnſel S. Helena ligt von obgedachtem Cabo de bona Eſperanza. 550. legues. Sie ſolle ſechs Teutſcher Meilen im Umbkreiße haben; aber von niemand bewohnet werden; wiewol ſie einen geſunden Lufft/ allerley Kuchen Gewaͤchs/ wolriechende Kraͤuter. Citronen/ Pomeranzen/ Granaten/ und Feigenbaͤume/ auch wilde Thier/ und

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/245>, abgerufen am 04.05.2024.