Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 29. Frag/ des 4. Hundert.
schlimmere/ und minder kräftige Stralen aufs
Meer/ dardurch dann die Meerswellen nachlas-
sen/ und sich das Meer an seinen vorigen Ort
begibet; D. AEgid. Strauch. in Phys. Sihe auch
Lib. Fromond. lib. 5. Meteorol. c. 1. artic. 9. der
Barth. Keckerman lib. 2. system. Phys. cap. 15. p. m.
194. & seq.
sagt/ daß die Ursach des Ab: und
Zulauffs des Meers seye/ zum Theilallgemein/
zum Theil besonders. Die allgemeine/ und wei-
tere Ursach seyen die himmlische Kräfte/ und der
Sternen/ so wol anderer/ als insonderheit des
Monds/ welcher/ wann Er über den Horizom
allgemach aufsteiget/ schlims seine Stralen aufs
Meer schießet/ und/ mit seinem Liecht/ so Er von
der Sonnen hat/ das Saltzwaßer erwärmet/ und
da mit die Dämpf von dem Boden herfür locket/
welche/ wann Sie sich ausbraiten/ die Meers
Gründe aufgeschwellen/ und dardurch also
schwer werden/ daß sie gegen dem Gestade getri-
ben werden. Wann aber der Mond gemehlich
von dem Meridian hinweg gehet/ und sich gegen
Abend wendet/ die über zwerche Stralen/ und we-
niger kräftigen Schein auf daß Meer gehen last;
so werden auch weniger Dämpf/ und welche ver-
handen seyn zusammen gezogen/ also/ daß des
Meers Auffschwellen/ oder Aufflauffen/ nach-
läßet/ und sich setzet/ dardurch dann der Ablauf/
oder refluxus, verursachet wird. Und solcher ge-
stalt geschicht es auch zu Nacht/ wann der Mond

vom
K ij

Die 29. Frag/ des 4. Hundert.
ſchlimmere/ und minder kraͤftige Stralen aufs
Meer/ dardurch dann die Meerswellen nachlaſ-
ſen/ und ſich das Meer an ſeinen vorigen Ort
begibet; D. Ægid. Strauch. in Phyſ. Sihe auch
Lib. Fromond. lib. 5. Meteorol. c. 1. artic. 9. der
Barth. Keckerman lib. 2. ſyſtem. Phyſ. cap. 15. p. m.
194. & ſeq.
ſagt/ daß die Urſach des Ab: und
Zulauffs des Meers ſeye/ zum Theilallgemein/
zum Theil beſonders. Die allgemeine/ und wei-
tere Urſach ſeyen die him̃liſche Kraͤfte/ und der
Sternen/ ſo wol anderer/ als inſonderheit des
Monds/ welcher/ wann Er uͤber den Horizom
allgemach aufſteiget/ ſchlims ſeine Stralen aufs
Meer ſchießet/ und/ mit ſeinem Liecht/ ſo Er von
der Sonnen hat/ das Saltzwaßer erwaͤrmet/ und
da mit die Daͤmpf von dem Boden herfuͤr locket/
welche/ wann Sie ſich ausbraiten/ die Meers
Gruͤnde aufgeſchwellen/ und dardurch alſo
ſchwer werden/ daß ſie gegen dem Geſtade getri-
ben werden. Wann aber der Mond gemehlich
von dem Meridian hinweg gehet/ und ſich gegen
Abend wendet/ die uͤber zwerche Stralen/ und we-
niger kraͤftigen Schein auf daß Meer gehen laſt;
ſo werden auch weniger Daͤmpf/ und welche ver-
handen ſeyn zuſammen gezogen/ alſo/ daß des
Meers Auffſchwellen/ oder Aufflauffen/ nach-
laͤßet/ und ſich ſetzet/ dardurch dann der Ablauf/
oder refluxus, verurſachet wird. Und ſolcher ge-
ſtalt geſchicht es auch zu Nacht/ wann der Mond

vom
K ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0171" n="147"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 29. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chlimmere/ und minder kra&#x0364;ftige Stralen aufs<lb/>
Meer/ dardurch dann die Meerswellen nachla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ und &#x017F;ich das Meer an &#x017F;einen vorigen Ort<lb/>
begibet; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Ægid. Strauch. in Phy&#x017F;.</hi></hi> Sihe auch<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lib. Fromond. lib. 5. Meteorol. c. 1. artic.</hi></hi> 9. der<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Barth. Keckerman lib. 2. &#x017F;y&#x017F;tem. Phy&#x017F;. cap. 15. p. m.<lb/>
194. &amp; &#x017F;eq.</hi></hi> &#x017F;agt/ daß die Ur&#x017F;ach des Ab: und<lb/>
Zulauffs des Meers &#x017F;eye/ zum Theilallgemein/<lb/>
zum Theil be&#x017F;onders. Die allgemeine/ und wei-<lb/>
tere Ur&#x017F;ach &#x017F;eyen die him&#x0303;li&#x017F;che Kra&#x0364;fte/ und der<lb/>
Sternen/ &#x017F;o wol anderer/ als in&#x017F;onderheit des<lb/>
Monds/ welcher/ wann Er u&#x0364;ber den Horizom<lb/>
allgemach auf&#x017F;teiget/ &#x017F;chlims &#x017F;eine Stralen aufs<lb/>
Meer &#x017F;chießet/ und/ mit &#x017F;einem Liecht/ &#x017F;o Er von<lb/>
der Sonnen hat/ das Saltzwaßer erwa&#x0364;rmet/ und<lb/>
da mit die Da&#x0364;mpf von dem Boden herfu&#x0364;r locket/<lb/>
welche/ wann Sie &#x017F;ich ausbraiten/ die Meers<lb/>
Gru&#x0364;nde aufge&#x017F;chwellen/ und dardurch al&#x017F;o<lb/>
&#x017F;chwer werden/ daß &#x017F;ie gegen dem Ge&#x017F;tade getri-<lb/>
ben werden. Wann aber der Mond gemehlich<lb/>
von dem Meridian hinweg gehet/ und &#x017F;ich gegen<lb/>
Abend wendet/ die u&#x0364;ber zwerche Stralen/ und we-<lb/>
niger kra&#x0364;ftigen Schein auf daß Meer gehen la&#x017F;t;<lb/>
&#x017F;o werden auch weniger Da&#x0364;mpf/ und welche ver-<lb/>
handen &#x017F;eyn zu&#x017F;ammen gezogen/ al&#x017F;o/ daß des<lb/>
Meers Auff&#x017F;chwellen/ oder Aufflauffen/ nach-<lb/>
la&#x0364;ßet/ und &#x017F;ich &#x017F;etzet/ dardurch dann der Ablauf/<lb/>
oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">refluxus,</hi></hi> verur&#x017F;achet wird. Und &#x017F;olcher ge-<lb/>
&#x017F;talt ge&#x017F;chicht es auch zu Nacht/ wann der Mond<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K ij</fw><fw place="bottom" type="catch">vom</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[147/0171] Die 29. Frag/ des 4. Hundert. ſchlimmere/ und minder kraͤftige Stralen aufs Meer/ dardurch dann die Meerswellen nachlaſ- ſen/ und ſich das Meer an ſeinen vorigen Ort begibet; D. Ægid. Strauch. in Phyſ. Sihe auch Lib. Fromond. lib. 5. Meteorol. c. 1. artic. 9. der Barth. Keckerman lib. 2. ſyſtem. Phyſ. cap. 15. p. m. 194. & ſeq. ſagt/ daß die Urſach des Ab: und Zulauffs des Meers ſeye/ zum Theilallgemein/ zum Theil beſonders. Die allgemeine/ und wei- tere Urſach ſeyen die him̃liſche Kraͤfte/ und der Sternen/ ſo wol anderer/ als inſonderheit des Monds/ welcher/ wann Er uͤber den Horizom allgemach aufſteiget/ ſchlims ſeine Stralen aufs Meer ſchießet/ und/ mit ſeinem Liecht/ ſo Er von der Sonnen hat/ das Saltzwaßer erwaͤrmet/ und da mit die Daͤmpf von dem Boden herfuͤr locket/ welche/ wann Sie ſich ausbraiten/ die Meers Gruͤnde aufgeſchwellen/ und dardurch alſo ſchwer werden/ daß ſie gegen dem Geſtade getri- ben werden. Wann aber der Mond gemehlich von dem Meridian hinweg gehet/ und ſich gegen Abend wendet/ die uͤber zwerche Stralen/ und we- niger kraͤftigen Schein auf daß Meer gehen laſt; ſo werden auch weniger Daͤmpf/ und welche ver- handen ſeyn zuſammen gezogen/ alſo/ daß des Meers Auffſchwellen/ oder Aufflauffen/ nach- laͤßet/ und ſich ſetzet/ dardurch dann der Ablauf/ oder refluxus, verurſachet wird. Und ſolcher ge- ſtalt geſchicht es auch zu Nacht/ wann der Mond vom K ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/171
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/171>, abgerufen am 22.11.2024.