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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die XCVII. Frag.
bation. volum. 1. quaest. 4. num. 9. & 10 fol. 6. a, b.
item Jac. Martini, cent. 5. disp. 8. qu. 10.

Was den Andern Puncten deiner Frag an-
belangt/ so hat man/ vor Zeiten/ keine gewisse Per-
sonen zu Scharff- oder Nachrichtern gehabt/ son-
dern entweder die Zeugen/ oder das gantze Volck/
oder die Fürsten selbst/ oder ihre Räht/ und ande-
re Diener/ wie sie bey der Hand gewesen/ haben die
Schuldige/ oder die das Leben verwirckt/ hinge-
richtet; wie aus dem 2. Buch Mosis am 32. v.
27. 28. 3. Buch/ Cap. 24. v. 16. 23. dem 4. B.
Mosis/ C. 15. v. 36. im Buch der Richter/ C. 8.
v. 21. dem 1. Buch Samuel. C. 22. v. 17. dem
2. B. Samuel. C. 1. v. 15. im 1. Buch der König/
Cap. 2. v. 25. 29. 31. 34. anderm B. der König/
C. 9. v. 32. und der Apostel Geschicht/ C. 7. v. 58.
und 59. und andern Orten H. Schrifft mehr/ er-
scheinet. Sihe D. VVolfg. Franzium, disput. 10. ex
Deuteronom. th. 80. & seqq.
daß solches Amt für
ehrlich gehalten worden. Dann/ wann es dem
Richter keine Unehr/ das Urtheil über einen U-
belthäter zu fällen/ so ist auch die Vollstreckung
desselben nicht unehrlich. Daß aber heutigs Tags/
da man gemeinlich eigne/ und bestelte (wiewol nicht
aller Orten) hierzu hat/ dieselbe so verachtet seyn/
solle daher kommen/ weil man vielmals die böseste/
und lasterhafftigste darzu erwehlet hat/ welche/
mit ihrem schändlichen Leben/ auch diesem Amt
ein Unehr/ und Schandflecken/ angehenckt haben.

Sihe
E e iiij

Die XCVII. Frag.
bation. volum. 1. quæſt. 4. num. 9. & 10 fol. 6. a, b.
item Jac. Martini, cent. 5. diſp. 8. qu. 10.

Was den Andern Puncten deiner Frag an-
belangt/ ſo hat man/ vor Zeiten/ keine gewiſſe Per-
ſonen zu Scharff- oder Nachrichtern gehabt/ ſon-
dern entweder die Zeugen/ oder das gantze Volck/
oder die Fuͤrſten ſelbſt/ oder ihre Raͤht/ und ande-
re Diener/ wie ſie bey der Hand geweſen/ haben die
Schuldige/ oder die das Leben verwirckt/ hinge-
richtet; wie aus dem 2. Buch Moſis am 32. v.
27. 28. 3. Buch/ Cap. 24. v. 16. 23. dem 4. B.
Moſis/ C. 15. v. 36. im Buch der Richter/ C. 8.
v. 21. dem 1. Buch Samuel. C. 22. v. 17. dem
2. B. Samuel. C. 1. v. 15. im 1. Buch der Koͤnig/
Cap. 2. v. 25. 29. 31. 34. anderm B. der Koͤnig/
C. 9. v. 32. und der Apoſtel Geſchicht/ C. 7. v. 58.
und 59. und andern Orten H. Schrifft mehr/ er-
ſcheinet. Sihe D. VVolfg. Franzium, diſput. 10. ex
Deuteronom. th. 80. & ſeqq.
daß ſolches Amt fuͤr
ehrlich gehalten worden. Dann/ wann es dem
Richter keine Unehr/ das Urtheil uͤber einen U-
belthaͤter zu faͤllen/ ſo iſt auch die Vollſtreckung
deſſelben nicht unehrlich. Daß aber heutigs Tags/
da man gemeinlich eigne/ und beſtelte (wiewol nicht
aller Orten) hierzu hat/ dieſelbe ſo verachtet ſeyn/
ſolle daher kommen/ weil man vielmals die boͤſeſte/
und laſterhafftigſte darzu erwehlet hat/ welche/
mit ihrem ſchaͤndlichen Leben/ auch dieſem Amt
ein Unehr/ und Schandflecken/ angehenckt haben.

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[439/0467] Die XCVII. Frag. bation. volum. 1. quæſt. 4. num. 9. & 10 fol. 6. a, b. item Jac. Martini, cent. 5. diſp. 8. qu. 10. Was den Andern Puncten deiner Frag an- belangt/ ſo hat man/ vor Zeiten/ keine gewiſſe Per- ſonen zu Scharff- oder Nachrichtern gehabt/ ſon- dern entweder die Zeugen/ oder das gantze Volck/ oder die Fuͤrſten ſelbſt/ oder ihre Raͤht/ und ande- re Diener/ wie ſie bey der Hand geweſen/ haben die Schuldige/ oder die das Leben verwirckt/ hinge- richtet; wie aus dem 2. Buch Moſis am 32. v. 27. 28. 3. Buch/ Cap. 24. v. 16. 23. dem 4. B. Moſis/ C. 15. v. 36. im Buch der Richter/ C. 8. v. 21. dem 1. Buch Samuel. C. 22. v. 17. dem 2. B. Samuel. C. 1. v. 15. im 1. Buch der Koͤnig/ Cap. 2. v. 25. 29. 31. 34. anderm B. der Koͤnig/ C. 9. v. 32. und der Apoſtel Geſchicht/ C. 7. v. 58. und 59. und andern Orten H. Schrifft mehr/ er- ſcheinet. Sihe D. VVolfg. Franzium, diſput. 10. ex Deuteronom. th. 80. & ſeqq. daß ſolches Amt fuͤr ehrlich gehalten worden. Dann/ wann es dem Richter keine Unehr/ das Urtheil uͤber einen U- belthaͤter zu faͤllen/ ſo iſt auch die Vollſtreckung deſſelben nicht unehrlich. Daß aber heutigs Tags/ da man gemeinlich eigne/ und beſtelte (wiewol nicht aller Orten) hierzu hat/ dieſelbe ſo verachtet ſeyn/ ſolle daher kommen/ weil man vielmals die boͤſeſte/ und laſterhafftigſte darzu erwehlet hat/ welche/ mit ihrem ſchaͤndlichen Leben/ auch dieſem Amt ein Unehr/ und Schandflecken/ angehenckt haben. Sihe E e iiij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/467>, abgerufen am 24.11.2024.