Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XCIV. Frag. und dem Käiser unterworffen ist. Daher Johan-nes Bodinus, ein Frantzos/ sich unverschämt unter- stehet/ den herrlichen/ und prächtigen Titel der Monarchi/ oder Welt-Reichs/ den Teutschen zu benehmen/ und denselben ein Weil den Hispa- niern/ einweil den Türcken/ sowol der Völcker/ als der Länder halber/ so unter ihnen seyn/ zuzueignen. Und seyn auch die Juden in der Hoffnung/ daß sie nicht ewig vertrieben seyn/ sondern/ nachdem das Römische Reich vergangen/ sie wider in ihr Lande gelangen werden. Aber viel einen bessern Grund haben die/ welche Ertz/
Die XCIV. Frag. und dem Kaͤiſer unterworffen iſt. Daher Johan-nes Bodinus, ein Frantzos/ ſich unverſchaͤmt unter- ſtehet/ den herrlichen/ und praͤchtigen Titel der Monarchi/ oder Welt-Reichs/ den Teutſchen zu benehmen/ und denſelben ein Weil den Hiſpa- niern/ einweil den Tuͤrcken/ ſowol der Voͤlcker/ als der Laͤnder halber/ ſo unter ihnen ſeyn/ zuzueignen. Und ſeyn auch die Juden in der Hoffnung/ daß ſie nicht ewig vertrieben ſeyn/ ſondern/ nachdem das Roͤmiſche Reich vergangen/ ſie wider in ihr Lande gelangen werden. Aber viel einen beſſern Grund haben die/ welche Ertz/
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Die XCIV. Frag.
und dem Kaͤiſer unterworffen iſt. Daher Johan-
nes Bodinus, ein Frantzos/ ſich unverſchaͤmt unter-
ſtehet/ den herrlichen/ und praͤchtigen Titel der
Monarchi/ oder Welt-Reichs/ den Teutſchen zu
benehmen/ und denſelben ein Weil den Hiſpa-
niern/ einweil den Tuͤrcken/ ſowol der Voͤlcker/ als
der Laͤnder halber/ ſo unter ihnen ſeyn/ zuzueignen.
Und ſeyn auch die Juden in der Hoffnung/ daß ſie
nicht ewig vertrieben ſeyn/ ſondern/ nachdem das
Roͤmiſche Reich vergangen/ ſie wider in ihr Lande
gelangen werden.
Aber viel einen beſſern Grund haben die/ welche
wollen/ daß das Vierte Welt-Reich/ bis an den
Juͤngſten Tag/ waͤhren werde. Dañ die haben zum
Beweis die H. Schrifft/ namlich die Danieliſche
Weiſſagung. Es ſagt aber der Pr. Daniel/ im 2.
Capitel/ alſo/ zum Koͤnig Nebucadnezar: Du
Koͤnig ſaheſt (im Traum)/ und ſihe ein ſehr groß/
und hoch Bilde ſtund gegen dir/ das war ſchreck-
lich anzuſehen. Deſſelben Bildes Haubt war von
feinem Golde/ ſeine Bruſt/ und Arm/ waren von
Silber/ ſein Bauch/ und Lenden/ waren von Ertz.
Seine Schenckel waren Eiſen/ ſeine Fuͤſſe waren
eins theils Eiſen/ und eins theils Thon. Solches
ſaheſtu/ bis daß ein Stein herabgeriſſen ward/
ohn Haͤnde/ der ſchlug das Bild an ſeine Fuͤſſe/
die Eiſen/ und Thon waren/ und zumalmet ſie. Da
wurden miteinander zumalmet das Eiſen/ Thon/
Ertz/
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