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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die LXXIII. Frag.
und es dahero geschihet/ daß offt/ in dem Men-
schen/ alle Gebeiner zermalmet werden/ und doch
der Haut nichts geschihet. Ob aber wol die Thier
seltener getroffen werden; gleichwol/ wann es ein-
mal geschihet/ so bleiben sie stracks todt: Da her-
gegen die Menschen vom Stral getroffen biswei-
len lebendig bleiben/ des Menschen Vortrefflich-
keit damit anzuzeigen; wiewol sie gantz von ihrem
Verstand kommen. Also erzehlet Iul. Caes. Scali-
ger, exercit.
13. sect. 1. de Subtilitate,
von einem
Kühehirten/ welchem der Stral ein gar kleines
Löchlein durch ein Ohr gemacht hatte/ der zwar le-
bend geblieben/ aber also unbesinnt/ und erschro-
cken/ daß er hernach niemals mehr recht verständig
gewesen/ oder wol hat reden können. Es will gleich-
wol Einer/ wann man die vom Stral Getroffene
starck auff der Erden hin und wider waltze/ daß sie
gleich wider zu athmen anfahen/ und in gar kurtzer
Zeit zu recht kommen: Die schwartze Farb/ so sie
bekommen/ weiche allein dem rohten Wein: Die
Hitz/ und die Wunden/ werden durch süß Mandel-
öl vertrieben/ also/ daß die Getroffene gantz ohne
Maasen geheilet werden/ und der Schmertz/ samt
der Entzündung/ hinwegg gehe. Welcher gestalt
aber der Stral den Menschen beschädige/ seyn die
Gelehrte nicht einer Meinung. Etliche wollen/
daß ein Stein/ so in den Wolcken entstehe/ mit dem
Donner herabfahre/ so alles/ was ihme vorkom-
me/ zu Boden stosse. Andere aber sagen/ daß sol-

ches

Die LXXIII. Frag.
und es dahero geſchihet/ daß offt/ in dem Men-
ſchen/ alle Gebeiner zermalmet werden/ und doch
der Haut nichts geſchihet. Ob aber wol die Thier
ſeltener getroffen werden; gleichwol/ wann es ein-
mal geſchihet/ ſo bleiben ſie ſtracks todt: Da her-
gegen die Menſchen vom Stral getroffen biswei-
len lebendig bleiben/ des Menſchen Vortrefflich-
keit damit anzuzeigen; wiewol ſie gantz von ihrem
Verſtand kommen. Alſo erzehlet Iul. Cæſ. Scali-
ger, exercit.
13. ſect. 1. de Subtilitate,
von einem
Kuͤhehirten/ welchem der Stral ein gar kleines
Loͤchlein durch ein Ohr gemacht hatte/ der zwar le-
bend geblieben/ aber alſo unbeſinnt/ und erſchro-
cken/ daß er hernach niemals mehr recht verſtaͤndig
geweſen/ oder wol hat reden koͤnnen. Es will gleich-
wol Einer/ wann man die vom Stral Getroffene
ſtarck auff der Erden hin und wider waltze/ daß ſie
gleich wider zu athmen anfahen/ und in gar kurtzer
Zeit zu recht kommen: Die ſchwartze Farb/ ſo ſie
bekommen/ weiche allein dem rohten Wein: Die
Hitz/ und die Wunden/ werden durch ſuͤß Mandel-
oͤl vertrieben/ alſo/ daß die Getroffene gantz ohne
Maaſen geheilet werden/ und der Schmertz/ ſamt
der Entzuͤndung/ hinwegg gehe. Welcher geſtalt
aber der Stral den Menſchen beſchaͤdige/ ſeyn die
Gelehrte nicht einer Meinung. Etliche wollen/
daß ein Stein/ ſo in den Wolcken entſtehe/ mit dem
Donner herabfahre/ ſo alles/ was ihme vorkom-
me/ zu Boden ſtoſſe. Andere aber ſagen/ daß ſol-

ches
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[356/0384] Die LXXIII. Frag. und es dahero geſchihet/ daß offt/ in dem Men- ſchen/ alle Gebeiner zermalmet werden/ und doch der Haut nichts geſchihet. Ob aber wol die Thier ſeltener getroffen werden; gleichwol/ wann es ein- mal geſchihet/ ſo bleiben ſie ſtracks todt: Da her- gegen die Menſchen vom Stral getroffen biswei- len lebendig bleiben/ des Menſchen Vortrefflich- keit damit anzuzeigen; wiewol ſie gantz von ihrem Verſtand kommen. Alſo erzehlet Iul. Cæſ. Scali- ger, exercit. 13. ſect. 1. de Subtilitate, von einem Kuͤhehirten/ welchem der Stral ein gar kleines Loͤchlein durch ein Ohr gemacht hatte/ der zwar le- bend geblieben/ aber alſo unbeſinnt/ und erſchro- cken/ daß er hernach niemals mehr recht verſtaͤndig geweſen/ oder wol hat reden koͤnnen. Es will gleich- wol Einer/ wann man die vom Stral Getroffene ſtarck auff der Erden hin und wider waltze/ daß ſie gleich wider zu athmen anfahen/ und in gar kurtzer Zeit zu recht kommen: Die ſchwartze Farb/ ſo ſie bekommen/ weiche allein dem rohten Wein: Die Hitz/ und die Wunden/ werden durch ſuͤß Mandel- oͤl vertrieben/ alſo/ daß die Getroffene gantz ohne Maaſen geheilet werden/ und der Schmertz/ ſamt der Entzuͤndung/ hinwegg gehe. Welcher geſtalt aber der Stral den Menſchen beſchaͤdige/ ſeyn die Gelehrte nicht einer Meinung. Etliche wollen/ daß ein Stein/ ſo in den Wolcken entſtehe/ mit dem Donner herabfahre/ ſo alles/ was ihme vorkom- me/ zu Boden ſtoſſe. Andere aber ſagen/ daß ſol- ches

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/384>, abgerufen am 24.11.2024.