Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die LVIII. Frag.
ren/ und zusehen/ daß man sich nicht etwa reibe/
oder kratze/ sie möchten sonsten schweren. Wann
man das erstemal also geschrepffet hat/ solle man
über acht Tag noch einmal/ darnach über 3. Wo-
chen wider/ folgends über 4. Wochen schrepffen/
und es als dann alle Monat widerholen/ und sol-
ches allezeit 2. Tag vor dem Neumonden verrich-
ten.

Zum hitzigen Podagra sollen gewiß dienen
Hauswurtzhlätter/ dieselbe aus gebrent/ in demsel-
ben Wasser ein Scharlach genetzt/ und über ge-
hunden. Oder/ nimm rohe Gersten/ dörr sie gar
wol/ zerstoß klein/ nimm soviel Schafmist/ misch es
durcheinander/ und geuß darauff Wegerichwas-
ser/ mach ein Teiglein daraus/ und legs über/ wo
dir wehe ist.

Wann der Schmertz von Kälte/ so dienet das
Myrrhen- und Fuchs-Oel: Wo aber man nicht
purgiret/ und der Leib offen/ so ist alles vergeben-
lich. Sonsten ist auch gut der Fuchsbalg um den
Fuß gewickelt; oder Fuchsöl gebraucht. Für den
Pfarrer zu Neuhauß in Ungarn hat ein Artzt
folgendes geordnet: sass. parill. 6. , Chinae 3. ,
Senisblätter 3. ß, Thurbit 2. ß, Paradisholtz
ß, Engelsüßwurtzel 1. ß, Anissamen/ und Fen-
chel/ jedes anderthalb Loth/ Hermodactyl. 2. ,
Judenkirschen 2. . Klaube die Stengel von Se-
nisblättern/ die andern Stuck alle schneide klein/
vermischs/ gieß 12. Maß Steyrischen/ oder Un-

garischen
Q ij

Die LVIII. Frag.
ren/ und zuſehen/ daß man ſich nicht etwa reibe/
oder kratze/ ſie moͤchten ſonſten ſchweren. Wann
man das erſtemal alſo geſchrepffet hat/ ſolle man
uͤber acht Tag noch einmal/ darnach uͤber 3. Wo-
chen wider/ folgends uͤber 4. Wochen ſchrepffen/
und es als dann alle Monat widerholen/ und ſol-
ches allezeit 2. Tag vor dem Neumonden verrich-
ten.

Zum hitzigen Podagra ſollen gewiß dienen
Hauswurtzhlaͤtter/ dieſelbe aus gebrent/ in demſel-
ben Waſſer ein Scharlach genetzt/ und uͤber ge-
hunden. Oder/ nimm rohe Gerſten/ doͤrr ſie gar
wol/ zerſtoß klein/ nimm ſoviel Schafmiſt/ miſch es
durcheinander/ und geuß darauff Wegerichwaſ-
ſer/ mach ein Teiglein daraus/ und legs uͤber/ wo
dir wehe iſt.

Wann der Schmertz von Kaͤlte/ ſo dienet das
Myrrhen- und Fuchs-Oel: Wo aber man nicht
purgiret/ und der Leib offen/ ſo iſt alles vergeben-
lich. Sonſten iſt auch gut der Fuchsbalg um den
Fuß gewickelt; oder Fuchsoͤl gebraucht. Fuͤr den
Pfarrer zu Neuhauß in Ungarn hat ein Artzt
folgendes geordnet: ſaſſ. parill. 6. ℥, Chinæ 3. ℥,
Senisblaͤtter 3. ℥ß, Thurbit 2. ℥ß, Paradisholtz
℥ß, Engelſuͤßwurtzel 1. ℥ß, Anisſamen/ und Fen-
chel/ jedes anderthalb Loth/ Hermodactyl. 2. ℥,
Judenkirſchen 2. ℥. Klaube die Stengel von Se-
nisblaͤttern/ die andern Stuck alle ſchneide klein/
vermiſchs/ gieß 12. Maß Steyriſchen/ oder Un-

gariſchen
Q ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0271" n="243"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">LVIII.</hi> Frag.</hi></fw><lb/>
ren/ und zu&#x017F;ehen/ daß man &#x017F;ich nicht etwa reibe/<lb/>
oder kratze/ &#x017F;ie mo&#x0364;chten &#x017F;on&#x017F;ten &#x017F;chweren. Wann<lb/>
man das er&#x017F;temal al&#x017F;o ge&#x017F;chrepffet hat/ &#x017F;olle man<lb/>
u&#x0364;ber acht Tag noch einmal/ darnach u&#x0364;ber 3. Wo-<lb/>
chen wider/ folgends u&#x0364;ber 4. Wochen &#x017F;chrepffen/<lb/>
und es als dann alle Monat widerholen/ und &#x017F;ol-<lb/>
ches allezeit 2. Tag vor dem Neumonden verrich-<lb/>
ten.</p><lb/>
          <p>Zum hitzigen Podagra &#x017F;ollen gewiß dienen<lb/>
Hauswurtzhla&#x0364;tter/ die&#x017F;elbe aus gebrent/ in dem&#x017F;el-<lb/>
ben Wa&#x017F;&#x017F;er ein Scharlach genetzt/ und u&#x0364;ber ge-<lb/>
hunden. Oder/ nimm rohe Ger&#x017F;ten/ do&#x0364;rr &#x017F;ie gar<lb/>
wol/ zer&#x017F;toß klein/ nimm &#x017F;oviel Schafmi&#x017F;t/ mi&#x017F;ch es<lb/>
durcheinander/ und geuß darauff Wegerichwa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er/ mach ein Teiglein daraus/ und legs u&#x0364;ber/ wo<lb/>
dir wehe i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Wann der Schmertz von Ka&#x0364;lte/ &#x017F;o dienet das<lb/>
Myrrhen- und Fuchs-Oel: Wo aber man nicht<lb/>
purgiret/ und der Leib offen/ &#x017F;o i&#x017F;t alles vergeben-<lb/>
lich. Son&#x017F;ten i&#x017F;t auch gut der Fuchsbalg um den<lb/>
Fuß gewickelt; oder Fuchso&#x0364;l gebraucht. Fu&#x0364;r den<lb/>
Pfarrer zu Neuhauß in Ungarn hat ein Artzt<lb/>
folgendes geordnet: <hi rendition="#aq">&#x211E; <hi rendition="#i">&#x017F;a&#x017F;&#x017F;. parill.</hi> 6. &#x2125;, <hi rendition="#i">Chinæ</hi></hi> 3. &#x2125;,<lb/>
Senisbla&#x0364;tter 3. &#x2125;ß, Thurbit 2. &#x2125;ß, Paradisholtz<lb/>
&#x2125;ß, Engel&#x017F;u&#x0364;ßwurtzel 1. &#x2125;ß, Anis&#x017F;amen/ und Fen-<lb/>
chel/ jedes anderthalb Loth/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hermodactyl.</hi></hi> 2. &#x2125;,<lb/>
Judenkir&#x017F;chen 2. &#x2125;. Klaube die Stengel von Se-<lb/>
nisbla&#x0364;ttern/ die andern Stuck alle &#x017F;chneide klein/<lb/>
vermi&#x017F;chs/ gieß 12. Maß Steyri&#x017F;chen/ oder Un-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q ij</fw><fw place="bottom" type="catch">gari&#x017F;chen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[243/0271] Die LVIII. Frag. ren/ und zuſehen/ daß man ſich nicht etwa reibe/ oder kratze/ ſie moͤchten ſonſten ſchweren. Wann man das erſtemal alſo geſchrepffet hat/ ſolle man uͤber acht Tag noch einmal/ darnach uͤber 3. Wo- chen wider/ folgends uͤber 4. Wochen ſchrepffen/ und es als dann alle Monat widerholen/ und ſol- ches allezeit 2. Tag vor dem Neumonden verrich- ten. Zum hitzigen Podagra ſollen gewiß dienen Hauswurtzhlaͤtter/ dieſelbe aus gebrent/ in demſel- ben Waſſer ein Scharlach genetzt/ und uͤber ge- hunden. Oder/ nimm rohe Gerſten/ doͤrr ſie gar wol/ zerſtoß klein/ nimm ſoviel Schafmiſt/ miſch es durcheinander/ und geuß darauff Wegerichwaſ- ſer/ mach ein Teiglein daraus/ und legs uͤber/ wo dir wehe iſt. Wann der Schmertz von Kaͤlte/ ſo dienet das Myrrhen- und Fuchs-Oel: Wo aber man nicht purgiret/ und der Leib offen/ ſo iſt alles vergeben- lich. Sonſten iſt auch gut der Fuchsbalg um den Fuß gewickelt; oder Fuchsoͤl gebraucht. Fuͤr den Pfarrer zu Neuhauß in Ungarn hat ein Artzt folgendes geordnet: ℞ ſaſſ. parill. 6. ℥, Chinæ 3. ℥, Senisblaͤtter 3. ℥ß, Thurbit 2. ℥ß, Paradisholtz ℥ß, Engelſuͤßwurtzel 1. ℥ß, Anisſamen/ und Fen- chel/ jedes anderthalb Loth/ Hermodactyl. 2. ℥, Judenkirſchen 2. ℥. Klaube die Stengel von Se- nisblaͤttern/ die andern Stuck alle ſchneide klein/ vermiſchs/ gieß 12. Maß Steyriſchen/ oder Un- gariſchen Q ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/271
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/271>, abgerufen am 15.05.2024.