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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LXXIX. Frag.
Leute nicht so nachsinnig als die magere/ bey denen
ein hitzigers Geblüt/ und hurtigere Geister seyn:
hergegen die Fette ein kalteres Geblüt/ und verdros-
sener Gemütter vielmals haben; auch selten ein ho-
hes Alter erreichen/ wegen mangel deß Geblüts/ und
daß die natürliche Wärme/ wann sie schwach ist/
bälder vergehet.

Die LXXIX. Frag/
Ob man mehrers von den Lebendi-
gen/ als den Todten/ mit einer Seuch/
könne angestecket werden?

ANtwort. Man kan von beyden an-
gesteckt werden; und zwar von den Leben-
den insonderheit/ wann sie in dem dahin ster-
ben seyn/ mehrers/ als sonsten/ dann die Wärme
gehet gäntzlich auß/ wann sie von der Seel/ als einer
Regentin/ verlassen zu werden anfahet. Ein tod-
ter Mensch aber/ wann er gäntzlich erkaltet/ thut
weniger anstecken/ dieweil weniger Dämpf auß dem
Leibe gehen/ sonderlich/ wann er an einem kältern
Ort auffbehalten wird: Aber/ wann derselbe zu fau-
len anfahet/ so ist die gröste Ansteckung und Gefahr
bey demselben vorhanden/ die auch immer weiter ver-
mehret wird. D. J. Cocus, in explicat. libelli de
anima Philippi Melanchtonis.

Die
U 2

Die LXXIX. Frag.
Leute nicht ſo nachſinnig als die magere/ bey denen
ein hitzigers Gebluͤt/ und hurtigere Geiſter ſeyn:
hergegen die Fette ein kalteres Gebluͤt/ und verdroſ-
ſener Gemuͤtter vielmals haben; auch ſelten ein ho-
hes Alter erreichen/ wegen mangel deß Gebluͤts/ und
daß die natuͤrliche Waͤrme/ wann ſie ſchwach iſt/
baͤlder vergehet.

Die LXXIX. Frag/
Ob man mehrers von den Lebendi-
gen/ als den Todten/ mit einer Seuch/
koͤnne angeſtecket werden?

ANtwort. Man kan von beyden an-
geſteckt werden; und zwar von den Leben-
den inſonderheit/ wañ ſie in dem dahin ſter-
ben ſeyn/ mehrers/ als ſonſten/ dann die Waͤrme
gehet gaͤntzlich auß/ wann ſie von der Seel/ als einer
Regentin/ verlaſſen zu werden anfahet. Ein tod-
ter Menſch aber/ wann er gaͤntzlich erkaltet/ thut
weniger anſtecken/ dieweil weniger Daͤmpf auß dem
Leibe gehen/ ſonderlich/ wann er an einem kaͤltern
Ort auffbehalten wird: Aber/ wann derſelbe zu fau-
len anfahet/ ſo iſt die groͤſte Anſteckung und Gefahr
bey demſelben vorhanden/ die auch im̃er weiter ver-
mehret wird. D. J. Cocus, in explicat. libelli de
anima Philippi Melanchtonis.

Die
U 2
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[307/0323] Die LXXIX. Frag. Leute nicht ſo nachſinnig als die magere/ bey denen ein hitzigers Gebluͤt/ und hurtigere Geiſter ſeyn: hergegen die Fette ein kalteres Gebluͤt/ und verdroſ- ſener Gemuͤtter vielmals haben; auch ſelten ein ho- hes Alter erreichen/ wegen mangel deß Gebluͤts/ und daß die natuͤrliche Waͤrme/ wann ſie ſchwach iſt/ baͤlder vergehet. Die LXXIX. Frag/ Ob man mehrers von den Lebendi- gen/ als den Todten/ mit einer Seuch/ koͤnne angeſtecket werden? ANtwort. Man kan von beyden an- geſteckt werden; und zwar von den Leben- den inſonderheit/ wañ ſie in dem dahin ſter- ben ſeyn/ mehrers/ als ſonſten/ dann die Waͤrme gehet gaͤntzlich auß/ wann ſie von der Seel/ als einer Regentin/ verlaſſen zu werden anfahet. Ein tod- ter Menſch aber/ wann er gaͤntzlich erkaltet/ thut weniger anſtecken/ dieweil weniger Daͤmpf auß dem Leibe gehen/ ſonderlich/ wann er an einem kaͤltern Ort auffbehalten wird: Aber/ wann derſelbe zu fau- len anfahet/ ſo iſt die groͤſte Anſteckung und Gefahr bey demſelben vorhanden/ die auch im̃er weiter ver- mehret wird. D. J. Cocus, in explicat. libelli de anima Philippi Melanchtonis. Die U 2

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/323>, abgerufen am 21.11.2024.