Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die LXI. Frag. die verfliessen. 4. Da der Harn gar verhaltenwird/ entweder auß Hitz/ Erhartung der Harn- Glieder/ Schwachheit der außtreibenden/ und macht der an sich haltenden Krafft: item/ so sich zeher di- cker Schleim für die Harn-Strassen legt[:] item/ versamblet/ und verstocktes Blut in die Blatter kombt/ und die Harn-Wege verlegt/ so gewöhnlich denen wiederfährt/ so hart gefallen seyn. Deßglei- chen/ wann die Nieren mit sampt der Blatter/ er- schwören: item/ wann ein langes verhalten deß Harns geschicht. Und hiemit ist die vorgelegte Frag beantwortet. Gal- O 5
Die LXI. Frag. die verflieſſen. 4. Da der Harn gar verhaltenwird/ entweder auß Hitz/ Erhartung der Harn- Glieder/ Schwachheit der außtreibendẽ/ und macht der an ſich haltenden Krafft: item/ ſo ſich zeher di- cker Schleim für die Harn-Straſſen legt[:] item/ verſamblet/ und verſtocktes Blut in die Blatter kombt/ und die Harn-Wege verlegt/ ſo gewoͤhnlich denen wiederfaͤhrt/ ſo hart gefallen ſeyn. Deßglei- chen/ wann die Nieren mit ſampt der Blatter/ er- ſchwoͤren: item/ wann ein langes verhalten deß Harns geſchicht. Und hiemit iſt die vorgelegte Frag beantwoꝛtet. Gal- O 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0233" n="217"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXI.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/> die verflieſſen. 4. Da der Harn gar verhalten<lb/> wird/ entweder auß Hitz/ Erhartung der Harn-<lb/> Glieder/ Schwachheit der außtreibendẽ/ und macht<lb/> der an ſich haltenden Krafft: item/ ſo ſich zeher di-<lb/> cker Schleim für die Harn-Straſſen legt<supplied>:</supplied> item/<lb/> verſamblet/ und verſtocktes Blut in die Blatter<lb/> kombt/ und die Harn-Wege verlegt/ ſo gewoͤhnlich<lb/> denen wiederfaͤhrt/ ſo hart gefallen ſeyn. Deßglei-<lb/> chen/ wann die Nieren mit ſampt der Blatter/ er-<lb/> ſchwoͤren: item/ wann ein langes verhalten deß<lb/> Harns geſchicht.</p><lb/> <p>Und hiemit iſt die vorgelegte Frag beantwoꝛtet.<lb/> Weilen aber bey den vorigen auch Artzney-Mitteln<lb/> angehenckt worden: als geſchiehet es auch allhie.<lb/> Und erſtlich brauchen die Aertzte zu Padua etliche<lb/> Pillullen/ ſo ſie vor dem gemeinen Mann gar heim-<lb/> lich halten ſollen/ nemlich ein Scrupel der Pillulen<lb/> von Maſtix/ oder von 3. Stuͤcken/ oder der Magen-<lb/> Pillulen/ mit 2. Graͤnen deß guten wilden Cucu-<lb/> mer-Saffts/ und machen eine Pillule darauß/ die<lb/> ſie dor dem Nacht-Eſſen eingeben; welche im Ein-<lb/> nehmen nicht beſchwehrlich iſt/ und das auffbehal-<lb/> tene Waſſer gewißlich reiniget. Ein geheimes<lb/> Mittel den Harn zubefoͤrdern/ wann derſelbe ſon-<lb/> derlich deß Grieſſes halber nicht fort will/ iſt von<lb/> einem guten Freund/ in Jtalianiſcher Sprache/<lb/> mitgetheilet/ dieſes: Nimm die Wurtzel von der<lb/> Faͤrber-Roͤthe/ <hi rendition="#aq">Gengeuo,</hi> die Wurtzel deß<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Gal-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0233]
Die LXI. Frag.
die verflieſſen. 4. Da der Harn gar verhalten
wird/ entweder auß Hitz/ Erhartung der Harn-
Glieder/ Schwachheit der außtreibendẽ/ und macht
der an ſich haltenden Krafft: item/ ſo ſich zeher di-
cker Schleim für die Harn-Straſſen legt: item/
verſamblet/ und verſtocktes Blut in die Blatter
kombt/ und die Harn-Wege verlegt/ ſo gewoͤhnlich
denen wiederfaͤhrt/ ſo hart gefallen ſeyn. Deßglei-
chen/ wann die Nieren mit ſampt der Blatter/ er-
ſchwoͤren: item/ wann ein langes verhalten deß
Harns geſchicht.
Und hiemit iſt die vorgelegte Frag beantwoꝛtet.
Weilen aber bey den vorigen auch Artzney-Mitteln
angehenckt worden: als geſchiehet es auch allhie.
Und erſtlich brauchen die Aertzte zu Padua etliche
Pillullen/ ſo ſie vor dem gemeinen Mann gar heim-
lich halten ſollen/ nemlich ein Scrupel der Pillulen
von Maſtix/ oder von 3. Stuͤcken/ oder der Magen-
Pillulen/ mit 2. Graͤnen deß guten wilden Cucu-
mer-Saffts/ und machen eine Pillule darauß/ die
ſie dor dem Nacht-Eſſen eingeben; welche im Ein-
nehmen nicht beſchwehrlich iſt/ und das auffbehal-
tene Waſſer gewißlich reiniget. Ein geheimes
Mittel den Harn zubefoͤrdern/ wann derſelbe ſon-
derlich deß Grieſſes halber nicht fort will/ iſt von
einem guten Freund/ in Jtalianiſcher Sprache/
mitgetheilet/ dieſes: Nimm die Wurtzel von der
Faͤrber-Roͤthe/ Gengeuo, die Wurtzel deß
Gal-
O 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/233 |
Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/233>, abgerufen am 28.07.2024. |