Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XLVIII. Frag. & facti ignar. l. 2. 3. 10. 12. C. eodem. Wiehart Quintus Mucius, den Servium deßwegen ge. strafft/ und gesagt: Es ist einem Patritio, und Adelichen Mann verweislich/ das Recht mit dem er umbgehet/ nicht zu wissen/ das ist/ auß dem L. ne- ceß. 2. §. Servius 43. ff. de orig. juris, bekant. Es ist die Unwissenheit der Rechten unleidenlich an de- nen/ so dem gemeinen Wesen vorgesetzet seyn/ saget das c. 3. si in Laicis dist. 38. als die eine Mutter ist alles Jrrthums/ cap. 1. de dist. 38. und wird mancher Unschuldiger durch einen unverständigen Richter/ in grosses Ungemach gesetzet; wiewol er/ wann er unrecht richtet/ auch zur Srraff gezogen werden kan; davon aber anderstwo zu sagen ist. Si- he unterdessen den Joh. Crügerum, in Horto Vir- tutum, quaest. 79. da er auch den Bodinum lib. 6. de Rep. c. 1. n. 651. anziehet/ welcher von seinen Landsleuten gesagt; daß vor Zeiten/ die Aempter den Würdigen gegeben/ jetzt aber den Unwürdigen verkaufft würden: (so gleichwol in dem Truck vom Jahr 1594. an dem angezogenen Ort/ nicht stehet) Jtem deß Terentii in Adelph. act. 1. Scen. 2. Vers/ daß nichts ungerechters/ als ein unerfahrner Mensch/ welcher nichts vor recht gethan hält/ als was er selber thut. Darzu gleichwol zu setzen/ daß man nicht allwegen aller Orten gelehrte Leuth/ son- derlich nach grossen Lands-Verderbungen/ Krieg und Sterbensläufften haben/ und zu Richtern nem- men kan; Deßwegen die Advocaten/ Gericht- und Stadt-
Die XLVIII. Frag. & facti ignar. l. 2. 3. 10. 12. C. eodem. Wiehart Quintus Mucius, den Servium deßwegen ge. ſtrafft/ und geſagt: Es iſt einem Patritio, und Adelichen Mann verweislich/ das Recht mit dem er umbgehet/ nicht zu wiſſen/ das iſt/ auß dem L. ne- ceß. 2. §. Servius 43. ff. de orig. juris, bekant. Es iſt die Unwiſſenheit der Rechten unleidenlich an de- nen/ ſo dem gemeinen Weſen vorgeſetzet ſeyn/ ſaget das c. 3. ſi in Laicis diſt. 38. als die eine Mutter iſt alles Jrꝛthums/ cap. 1. de diſt. 38. und wird mancher Unſchuldiger durch einen unverſtaͤndigen Richter/ in groſſes Ungemach geſetzet; wiewol er/ wann er unrecht richtet/ auch zur Srraff gezogen werden kan; davon aber anderſtwo zu ſagen iſt. Si- he unterdeſſen den Joh. Crügerum, in Horto Vir- tutum, quæſt. 79. da er auch den Bodinum lib. 6. de Rep. c. 1. n. 651. anziehet/ welcher von ſeinen Landsleuten geſagt; daß vor Zeiten/ die Aempter den Wuͤrdigen gegeben/ jetzt aber den Unwuͤrdigen verkaufft wuͤrden: (ſo gleichwol in dem Truck vom Jahr 1594. an dem angezogenen Ort/ nicht ſtehet) Jtem deß Terentii in Adelph. act. 1. Scen. 2. Vers/ daß nichts ungerechters/ als ein unerfahrner Menſch/ welcher nichts vor recht gethan haͤlt/ als was er ſelber thut. Darzu gleichwol zu ſetzen/ daß man nicht allwegen aller Orten gelehrte Leuth/ ſon- derlich nach groſſen Lands-Verderbungen/ Krieg und Sterbenslaͤufften haben/ und zu Richtern nem- men kan; Deßwegen die Advocaten/ Gericht- und Stadt-
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Die XLVIII. Frag.
& facti ignar. l. 2. 3. 10. 12. C. eodem. Wie
hart Quintus Mucius, den Servium deßwegen ge.
ſtrafft/ und geſagt: Es iſt einem Patritio, und
Adelichen Mann verweislich/ das Recht mit dem
er umbgehet/ nicht zu wiſſen/ das iſt/ auß dem L. ne-
ceß. 2. §. Servius 43. ff. de orig. juris, bekant. Es
iſt die Unwiſſenheit der Rechten unleidenlich an de-
nen/ ſo dem gemeinen Weſen vorgeſetzet ſeyn/ ſaget
das c. 3. ſi in Laicis diſt. 38. als die eine Mutter
iſt alles Jrꝛthums/ cap. 1. de diſt. 38. und wird
mancher Unſchuldiger durch einen unverſtaͤndigen
Richter/ in groſſes Ungemach geſetzet; wiewol er/
wann er unrecht richtet/ auch zur Srraff gezogen
werden kan; davon aber anderſtwo zu ſagen iſt. Si-
he unterdeſſen den Joh. Crügerum, in Horto Vir-
tutum, quæſt. 79. da er auch den Bodinum lib. 6.
de Rep. c. 1. n. 651. anziehet/ welcher von ſeinen
Landsleuten geſagt; daß vor Zeiten/ die Aempter
den Wuͤrdigen gegeben/ jetzt aber den Unwuͤrdigen
verkaufft wuͤrden: (ſo gleichwol in dem Truck vom
Jahr 1594. an dem angezogenen Ort/ nicht ſtehet)
Jtem deß Terentii in Adelph. act. 1. Scen. 2.
Vers/ daß nichts ungerechters/ als ein unerfahrner
Menſch/ welcher nichts vor recht gethan haͤlt/ als
was er ſelber thut. Darzu gleichwol zu ſetzen/ daß
man nicht allwegen aller Orten gelehrte Leuth/ ſon-
derlich nach groſſen Lands-Verderbungen/ Krieg
und Sterbenslaͤufften haben/ und zu Richtern nem-
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/178>, abgerufen am 28.07.2024. |