Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Das verlohrne Paradies.
Leviathan x), welchen der Schöpfer von allem am größ-
ten
Jn des Oceans Strömen erschuf; wofern der Pilote
Eines irrenden Schifs, das in Norwegischen Meeren
Plötzlich die Nacht übereilt, ihn etwan schlummernd
gefunden,
Hält er ihn oft, wie der Seemanny) erzehlt, für ir-
gend ein Eyland,

Wirft den Anker hinab in seine schuppichte Rinde;
Und indes, daß die dunkele Nacht die Wellen bedecket,
Und die Ankunft des Morgens verzögert: erhält er im
Schutz sich

Vor
x) Milton scheint unter dem Leviathan den Wallfisch
zu verstehn, ob er ihm gleich auch, wie dem Croco-
dill, eine schuppichte Rinde zuschreibt. N.
y) Dieser Zusatz war nöthig, um das Unglaubliche ei-
nes solchen Ankerwerfens zu mildern. Hume.

Das verlohrne Paradies.
Leviathan x), welchen der Schoͤpfer von allem am groͤß-
ten
Jn des Oceans Stroͤmen erſchuf; wofern der Pilote
Eines irrenden Schifs, das in Norwegiſchen Meeren
Ploͤtzlich die Nacht uͤbereilt, ihn etwan ſchlummernd
gefunden,
Haͤlt er ihn oft, wie der Seemanny) erzehlt, fuͤr ir-
gend ein Eyland,

Wirft den Anker hinab in ſeine ſchuppichte Rinde;
Und indes, daß die dunkele Nacht die Wellen bedecket,
Und die Ankunft des Morgens verzoͤgert: erhaͤlt er im
Schutz ſich

Vor
x) Milton ſcheint unter dem Leviathan den Wallfiſch
zu verſtehn, ob er ihm gleich auch, wie dem Croco-
dill, eine ſchuppichte Rinde zuſchreibt. N.
y) Dieſer Zuſatz war noͤthig, um das Unglaubliche ei-
nes ſolchen Ankerwerfens zu mildern. Hume.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0034" n="34"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/>
          <l>Leviathan <note place="foot" n="x)">Milton &#x017F;cheint unter dem Leviathan den Wallfi&#x017F;ch<lb/>
zu ver&#x017F;tehn, ob er ihm gleich auch, wie dem Croco-<lb/>
dill, eine &#x017F;chuppichte Rinde zu&#x017F;chreibt. <hi rendition="#fr">N.</hi></note>, welchen der Scho&#x0364;pfer von allem am gro&#x0364;ß-<lb/><hi rendition="#et">ten</hi><lb/>
Jn des Oceans Stro&#x0364;men er&#x017F;chuf; wofern der Pilote<lb/>
Eines irrenden Schifs, das in Norwegi&#x017F;chen Meeren<lb/>
Plo&#x0364;tzlich die Nacht u&#x0364;bereilt, ihn etwan &#x017F;chlummernd<lb/><hi rendition="#et">gefunden,</hi><lb/>
Ha&#x0364;lt er ihn oft, wie der Seemann<note place="foot" n="y)">Die&#x017F;er Zu&#x017F;atz war no&#x0364;thig, um das Unglaubliche ei-<lb/>
nes &#x017F;olchen Ankerwerfens zu mildern. <hi rendition="#fr">Hume.</hi></note> erzehlt, fu&#x0364;r ir-<lb/><hi rendition="#et">gend ein Eyland,</hi></l><lb/>
          <l>Wirft den Anker hinab in &#x017F;eine &#x017F;chuppichte Rinde;</l><lb/>
          <l>Und indes, daß die dunkele Nacht die Wellen bedecket,</l><lb/>
          <l>Und die Ankunft des Morgens verzo&#x0364;gert: erha&#x0364;lt er im<lb/><hi rendition="#et">Schutz &#x017F;ich</hi></l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Vor</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0034] Das verlohrne Paradies. Leviathan x), welchen der Schoͤpfer von allem am groͤß- ten Jn des Oceans Stroͤmen erſchuf; wofern der Pilote Eines irrenden Schifs, das in Norwegiſchen Meeren Ploͤtzlich die Nacht uͤbereilt, ihn etwan ſchlummernd gefunden, Haͤlt er ihn oft, wie der Seemann y) erzehlt, fuͤr ir- gend ein Eyland, Wirft den Anker hinab in ſeine ſchuppichte Rinde; Und indes, daß die dunkele Nacht die Wellen bedecket, Und die Ankunft des Morgens verzoͤgert: erhaͤlt er im Schutz ſich Vor x) Milton ſcheint unter dem Leviathan den Wallfiſch zu verſtehn, ob er ihm gleich auch, wie dem Croco- dill, eine ſchuppichte Rinde zuſchreibt. N. y) Dieſer Zuſatz war noͤthig, um das Unglaubliche ei- nes ſolchen Ankerwerfens zu mildern. Hume.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/34
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/34>, abgerufen am 21.11.2024.