Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].Die Frau. Weichen die Sorgen, wie Nebel entfliehn vorm Stra-le der Sonne. Um sie hängen sich liebliche Kinder, wie Liebesgötter An dem Gürtel Cytherens. Die süsse harmonische Rede Dringt mit Schmeicheln ins Herz des Mannes; er he- bet sein Aug auf, Preist sich beglückt, und danket der Vorsicht sein irdi- sches Eden. Schön ists, wer an mächtigen Flüssen die eige- nen Segel Ueber den Ocean sendet, und an den fetten Gestaden Mengen von Heerden ernährt; schön ists, die Schaaren der Schnitter Mähen zu sehn, auf eigenem Land, von Seegen bedecket; Oder die eignen ergiebigen Berge zu Schätzen zu schmelzen. Schön
Die Frau. Weichen die Sorgen, wie Nebel entfliehn vorm Stra-le der Sonne. Um ſie haͤngen ſich liebliche Kinder, wie Liebesgoͤtter An dem Guͤrtel Cytherens. Die ſuͤſſe harmoniſche Rede Dringt mit Schmeicheln ins Herz des Mannes; er he- bet ſein Aug auf, Preiſt ſich begluͤckt, und danket der Vorſicht ſein irdi- ſches Eden. Schoͤn iſts, wer an maͤchtigen Fluͤſſen die eige- nen Segel Ueber den Ocean ſendet, und an den fetten Geſtaden Mengen von Heerden ernaͤhrt; ſchoͤn iſts, die Schaaren der Schnitter Maͤhen zu ſehn, auf eigenem Land, von Seegen bedecket; Oder die eignen ergiebigen Berge zu Schaͤtzen zu ſchmelzen. Schoͤn
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Die Frau.
Weichen die Sorgen, wie Nebel entfliehn vorm Stra-
le der Sonne.
Um ſie haͤngen ſich liebliche Kinder, wie Liebesgoͤtter
An dem Guͤrtel Cytherens. Die ſuͤſſe harmoniſche Rede
Dringt mit Schmeicheln ins Herz des Mannes; er he-
bet ſein Aug auf,
Preiſt ſich begluͤckt, und danket der Vorſicht ſein irdi-
ſches Eden.
Schoͤn iſts, wer an maͤchtigen Fluͤſſen die eige-
nen Segel
Ueber den Ocean ſendet, und an den fetten Geſtaden
Mengen von Heerden ernaͤhrt; ſchoͤn iſts, die Schaaren
der Schnitter
Maͤhen zu ſehn, auf eigenem Land, von Seegen bedecket;
Oder die eignen ergiebigen Berge zu Schaͤtzen zu
ſchmelzen.
Schoͤn
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