Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Unterhaltungen mit seiner Seele.
Du kanst höchst elend, und höchst seelig, seyn.
Sey nicht umsonst begabt mit Engels Kräften,
Dich schuf dein Gott zu himmlischen Geschäften.
Das herrlichste Geschäft' ist Gottes Lob.
Wenn er den Seraph aus den Wolken hob,
Und er noch kaum sein ganzes Daseyn kannte,
Fiel er schon hin vor seinen Gott, und brannte.
Und du wärst stumm, indem der Seraph glüht,
Und Welt an Welt vor ihrem Schöpfer kniet?

Welch ein Gesicht! Jch sehe Millionen
Aetherscher Kräfte, Tugenden und Thronen,
Der

Unterhaltungen mit ſeiner Seele.
Du kanſt hoͤchſt elend, und hoͤchſt ſeelig, ſeyn.
Sey nicht umſonſt begabt mit Engels Kraͤften,
Dich ſchuf dein Gott zu himmliſchen Geſchaͤften.
Das herrlichſte Geſchaͤft’ iſt Gottes Lob.
Wenn er den Seraph aus den Wolken hob,
Und er noch kaum ſein ganzes Daſeyn kannte,
Fiel er ſchon hin vor ſeinen Gott, und brannte.
Und du waͤrſt ſtumm, indem der Seraph gluͤht,
Und Welt an Welt vor ihrem Schoͤpfer kniet?

Welch ein Geſicht! Jch ſehe Millionen
Aetherſcher Kraͤfte, Tugenden und Thronen,
Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg n="13">
          <pb facs="#f0209" n="187"/>
          <fw place="top" type="header">Unterhaltungen mit &#x017F;einer Seele.</fw><lb/>
          <l>Du kan&#x017F;t ho&#x0364;ch&#x017F;t elend, und ho&#x0364;ch&#x017F;t &#x017F;eelig, &#x017F;eyn.</l><lb/>
          <l>Sey nicht um&#x017F;on&#x017F;t begabt mit Engels Kra&#x0364;ften,</l><lb/>
          <l>Dich &#x017F;chuf dein Gott zu himmli&#x017F;chen Ge&#x017F;cha&#x0364;ften.</l><lb/>
          <l>Das herrlich&#x017F;te Ge&#x017F;cha&#x0364;ft&#x2019; i&#x017F;t Gottes Lob.</l><lb/>
          <l>Wenn er den Seraph aus den Wolken hob,</l><lb/>
          <l>Und er noch kaum &#x017F;ein ganzes Da&#x017F;eyn kannte,</l><lb/>
          <l>Fiel er &#x017F;chon hin vor &#x017F;einen Gott, und brannte.</l><lb/>
          <l>Und du wa&#x0364;r&#x017F;t &#x017F;tumm, indem der Seraph glu&#x0364;ht,</l><lb/>
          <l>Und Welt an Welt vor ihrem Scho&#x0364;pfer kniet?</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="14">
          <l>Welch ein Ge&#x017F;icht! Jch &#x017F;ehe Millionen</l><lb/>
          <l>Aether&#x017F;cher Kra&#x0364;fte, Tugenden und Thronen,</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[187/0209] Unterhaltungen mit ſeiner Seele. Du kanſt hoͤchſt elend, und hoͤchſt ſeelig, ſeyn. Sey nicht umſonſt begabt mit Engels Kraͤften, Dich ſchuf dein Gott zu himmliſchen Geſchaͤften. Das herrlichſte Geſchaͤft’ iſt Gottes Lob. Wenn er den Seraph aus den Wolken hob, Und er noch kaum ſein ganzes Daſeyn kannte, Fiel er ſchon hin vor ſeinen Gott, und brannte. Und du waͤrſt ſtumm, indem der Seraph gluͤht, Und Welt an Welt vor ihrem Schoͤpfer kniet? Welch ein Geſicht! Jch ſehe Millionen Aetherſcher Kraͤfte, Tugenden und Thronen, Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/209
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764], S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/209>, abgerufen am 02.05.2024.