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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].

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und ihre Bestimmung zu Schutzgeistern etc.
Von der geringern Erde, dem Schauplatz der göttlichen
Gnade,

Und der Erbarmung des Sohns, ist euch nicht gänzlich
verborgen,

Da wir so oft in heiligen Stunden, mit kühnen Ver-
muthen,

Uns von ihr unterredt. Jetzt sind die Tage gekommen.
Gott steht noch in den Tiefen des Chaos, und winket
den Welten

Aus dem Nichts und der Nacht; er hat auch der Erde
gerufen,

Sie bey ihrem Namen genannt, und mit mächtiget
Hand sie

Um die stralende Sonne geführt; er gab ihr den Mond
dann

Zum getreuen Gefährten der Nacht; der folgt ihr auf-
wartsam,

Und entzieht ihr sein Angesicht nie. Doch fehlt noch
der Erde

Was sie am herrlichsten macht, ein Geschöpf mit dank-
barer Seele

Wür
K 2
und ihre Beſtimmung zu Schutzgeiſtern ꝛc.
Von der geringern Erde, dem Schauplatz der goͤttlichen
Gnade,

Und der Erbarmung des Sohns, iſt euch nicht gaͤnzlich
verborgen,

Da wir ſo oft in heiligen Stunden, mit kuͤhnen Ver-
muthen,

Uns von ihr unterredt. Jetzt ſind die Tage gekommen.
Gott ſteht noch in den Tiefen des Chaos, und winket
den Welten

Aus dem Nichts und der Nacht; er hat auch der Erde
gerufen,

Sie bey ihrem Namen genannt, und mit maͤchtiget
Hand ſie

Um die ſtralende Sonne gefuͤhrt; er gab ihr den Mond
dann

Zum getreuen Gefaͤhrten der Nacht; der folgt ihr auf-
wartſam,

Und entzieht ihr ſein Angeſicht nie. Doch fehlt noch
der Erde

Was ſie am herrlichſten macht, ein Geſchoͤpf mit dank-
barer Seele

Wuͤr
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[131/0153] und ihre Beſtimmung zu Schutzgeiſtern ꝛc. Von der geringern Erde, dem Schauplatz der goͤttlichen Gnade, Und der Erbarmung des Sohns, iſt euch nicht gaͤnzlich verborgen, Da wir ſo oft in heiligen Stunden, mit kuͤhnen Ver- muthen, Uns von ihr unterredt. Jetzt ſind die Tage gekommen. Gott ſteht noch in den Tiefen des Chaos, und winket den Welten Aus dem Nichts und der Nacht; er hat auch der Erde gerufen, Sie bey ihrem Namen genannt, und mit maͤchtiget Hand ſie Um die ſtralende Sonne gefuͤhrt; er gab ihr den Mond dann Zum getreuen Gefaͤhrten der Nacht; der folgt ihr auf- wartſam, Und entzieht ihr ſein Angeſicht nie. Doch fehlt noch der Erde Was ſie am herrlichſten macht, ein Geſchoͤpf mit dank- barer Seele Wuͤr K 2

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764], S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/153>, abgerufen am 22.11.2024.