Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Die Schöpfung der Hölle.
Ueber zusammenstürzenden Himmeln und Welten ge-
stärket.
Schaudert nicht, Adam, dein ganzes Gefühl erschro-
cken zurücke!
Wer kan hören die schmetternden Donner, das heulen-
de Krachen,
Und des betäubenden Wiederhalls Seufzen, als tausend
Gestirne,
Jhren Gleisen entrissen, sich unter einander verschlangen!
Ueber den niederrollenden Himmeln und fallenden
Welten
Stand, mit Allmacht umringt, der große Schöpfer, al-
lein nur
Unerschrocken; und schaute herab auf die dampfenden
Trümmer
Dieser zusammengesunknen Planeten. Sein schaffendes
Wort sprach,
Und ein Weltball wurde sogleich zehntausendmal größer,
Als die Erde, die ietzo mit uns im Dunkeln dahinschwebt,
Aus
Die Schoͤpfung der Hoͤlle.
Ueber zuſammenſtuͤrzenden Himmeln und Welten ge-
ſtaͤrket.
Schaudert nicht, Adam, dein ganzes Gefuͤhl erſchro-
cken zuruͤcke!
Wer kan hoͤren die ſchmetternden Donner, das heulen-
de Krachen,
Und des betaͤubenden Wiederhalls Seufzen, als tauſend
Geſtirne,
Jhren Gleiſen entriſſen, ſich unter einander verſchlangen!
Ueber den niederrollenden Himmeln und fallenden
Welten
Stand, mit Allmacht umringt, der große Schoͤpfer, al-
lein nur
Unerſchrocken; und ſchaute herab auf die dampfenden
Truͤmmer
Dieſer zuſammengeſunknen Planeten. Sein ſchaffendes
Wort ſprach,
Und ein Weltball wurde ſogleich zehntauſendmal groͤßer,
Als die Erde, die ietzo mit uns im Dunkeln dahinſchwebt,
Aus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0113" n="81"/>
            <fw place="top" type="header">Die Scho&#x0364;pfung der Ho&#x0364;lle.</fw><lb/>
            <l>Ueber zu&#x017F;ammen&#x017F;tu&#x0364;rzenden Himmeln und Welten ge-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ta&#x0364;rket.</hi></l><lb/>
            <l>Schaudert nicht, Adam, dein ganzes Gefu&#x0364;hl er&#x017F;chro-<lb/><hi rendition="#et">cken zuru&#x0364;cke!</hi></l><lb/>
            <l>Wer kan ho&#x0364;ren die &#x017F;chmetternden Donner, das heulen-<lb/><hi rendition="#et">de Krachen,</hi></l><lb/>
            <l>Und des beta&#x0364;ubenden Wiederhalls Seufzen, als tau&#x017F;end<lb/><hi rendition="#et">Ge&#x017F;tirne,</hi></l><lb/>
            <l>Jhren Glei&#x017F;en entri&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ich unter einander ver&#x017F;chlangen!</l><lb/>
            <l>Ueber den niederrollenden Himmeln und fallenden<lb/><hi rendition="#et">Welten</hi></l><lb/>
            <l>Stand, mit Allmacht umringt, der große Scho&#x0364;pfer, al-<lb/><hi rendition="#et">lein nur</hi></l><lb/>
            <l>Uner&#x017F;chrocken; und &#x017F;chaute herab auf die dampfenden<lb/><hi rendition="#et">Tru&#x0364;mmer</hi></l><lb/>
            <l>Die&#x017F;er zu&#x017F;ammenge&#x017F;unknen Planeten. Sein &#x017F;chaffendes<lb/><hi rendition="#et">Wort &#x017F;prach,</hi></l><lb/>
            <l>Und ein Weltball wurde &#x017F;ogleich zehntau&#x017F;endmal gro&#x0364;ßer,</l><lb/>
            <l>Als die Erde, die ietzo mit uns im Dunkeln dahin&#x017F;chwebt,</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Aus</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0113] Die Schoͤpfung der Hoͤlle. Ueber zuſammenſtuͤrzenden Himmeln und Welten ge- ſtaͤrket. Schaudert nicht, Adam, dein ganzes Gefuͤhl erſchro- cken zuruͤcke! Wer kan hoͤren die ſchmetternden Donner, das heulen- de Krachen, Und des betaͤubenden Wiederhalls Seufzen, als tauſend Geſtirne, Jhren Gleiſen entriſſen, ſich unter einander verſchlangen! Ueber den niederrollenden Himmeln und fallenden Welten Stand, mit Allmacht umringt, der große Schoͤpfer, al- lein nur Unerſchrocken; und ſchaute herab auf die dampfenden Truͤmmer Dieſer zuſammengeſunknen Planeten. Sein ſchaffendes Wort ſprach, Und ein Weltball wurde ſogleich zehntauſendmal groͤßer, Als die Erde, die ietzo mit uns im Dunkeln dahinſchwebt, Aus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/113
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764], S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/113>, abgerufen am 01.05.2024.