Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].Der Tempel des Friedens. Meine Fackel soll leuchten, und nicht in verfolgendenHänden Hussens, Servetens, Holzstoß entflammen, und Städ- te verbrennen. Geist der Duldung, o steige herab, laß doch nicht ewig Christen Christen verketzern, und Wortgefechte der Priester Könige wafnen, und Länder empören, und Völker ver- wüsten! Also die Göttin! das jauchzende Chor antwortete wie- der: Glücklicher Tag! kehr oftmals zurücke! wie Feste Gottes Sey im Tempel des Friedens mit Hallelujah ge- feyert. Wenn du mit Blumen gekränzt am östlichen Him- mel heraufsteigst, Schweige der Sturmwind vor dir, und heiterer stra- le die Sonne Ueber dem Weltmeer herauf; die Erde müsse dir lächeln, Wenn
Der Tempel des Friedens. Meine Fackel ſoll leuchten, und nicht in verfolgendenHaͤnden Huſſens, Servetens, Holzſtoß entflammen, und Staͤd- te verbrennen. Geiſt der Duldung, o ſteige herab, laß doch nicht ewig Chriſten Chriſten verketzern, und Wortgefechte der Prieſter Koͤnige wafnen, und Laͤnder empoͤren, und Voͤlker ver- wuͤſten! Alſo die Goͤttin! das jauchzende Chor antwortete wie- der: Gluͤcklicher Tag! kehr oftmals zuruͤcke! wie Feſte Gottes Sey im Tempel des Friedens mit Hallelujah ge- feyert. Wenn du mit Blumen gekraͤnzt am oͤſtlichen Him- mel heraufſteigſt, Schweige der Sturmwind vor dir, und heiterer ſtra- le die Sonne Ueber dem Weltmeer herauf; die Erde muͤſſe dir laͤcheln, Wenn
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Der Tempel des Friedens.
Meine Fackel ſoll leuchten, und nicht in verfolgenden
Haͤnden
Huſſens, Servetens, Holzſtoß entflammen, und Staͤd-
te verbrennen.
Geiſt der Duldung, o ſteige herab, laß doch nicht ewig
Chriſten Chriſten verketzern, und Wortgefechte der
Prieſter
Koͤnige wafnen, und Laͤnder empoͤren, und Voͤlker ver-
wuͤſten!
Alſo die Goͤttin! das jauchzende Chor antwortete wie-
der:
Gluͤcklicher Tag! kehr oftmals zuruͤcke! wie Feſte
Gottes
Sey im Tempel des Friedens mit Hallelujah ge-
feyert.
Wenn du mit Blumen gekraͤnzt am oͤſtlichen Him-
mel heraufſteigſt,
Schweige der Sturmwind vor dir, und heiterer ſtra-
le die Sonne
Ueber dem Weltmeer herauf; die Erde muͤſſe dir
laͤcheln,
Wenn
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