Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Oden und Lieder. Doch ietzt, verlaßnes Clavier, schweiget das schmei- chelnde Lied, Das Hagedorn der Freud und Jugend spielt. Jn Dissonanzen gehüllt, schaf ich mir einsam den Ton, Der meinen Schmerz in finstern Noten sagt. Wenn der erheiternde Stral besserer Hofnung mir lacht, Und nicht mein Flehn der leichte Wind verweht; Dann soll ein scherzendes Lied, dir, o Seline, geweiht, Durch deine Macht den Liebesgott erhöhn. An
Oden und Lieder. Doch ietzt, verlaßnes Clavier, ſchweiget das ſchmei- chelnde Lied, Das Hagedorn der Freud und Jugend ſpielt. Jn Diſſonanzen gehuͤllt, ſchaf ich mir einſam den Ton, Der meinen Schmerz in finſtern Noten ſagt. Wenn der erheiternde Stral beſſerer Hofnung mir lacht, Und nicht mein Flehn der leichte Wind verweht; Dann ſoll ein ſcherzendes Lied, dir, o Seline, geweiht, Durch deine Macht den Liebesgott erhoͤhn. An
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Oden und Lieder.
Doch ietzt, verlaßnes Clavier, ſchweiget das ſchmei-
chelnde Lied,
Das Hagedorn der Freud und Jugend ſpielt.
Jn Diſſonanzen gehuͤllt, ſchaf ich mir einſam den Ton,
Der meinen Schmerz in finſtern Noten ſagt.
Wenn der erheiternde Stral beſſerer Hofnung mir lacht,
Und nicht mein Flehn der leichte Wind verweht;
Dann ſoll ein ſcherzendes Lied, dir, o Seline, geweiht,
Durch deine Macht den Liebesgott erhoͤhn.
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764], S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/80>, abgerufen am 19.07.2024. |