Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Zweytes Buch. G --, glücklich bist du, daß deine denkende Seele Sich mit seraphischem Schwung zu höhern Sphären erhebet. Fließt auch dein Leben dahin, gleich Bächen in trauri- gen Thalern; Jst denn dies Leben der Klage wohl werth? Aber der Himmel hat ja dein philosophisches Le- ben Auch mit dem Glücke durchwebt, und mit der Freude gefärbet. Sage, für was für ein Glück willst du die Stunden vertauschen, Die du in einsamen Nächten durchdenkst? Hörest du nicht auch entzückt der holden Pirkerin Stimme? Rühret dich nicht im Concert die Biankinische Geige? Schäumet Champagner Wein nicht in deinem umkrän- zeten Becher; Singet die Hubersche Leyer nicht dir? Heit- IIIter Theil. D
Zweytes Buch. G —, gluͤcklich biſt du, daß deine denkende Seele Sich mit ſeraphiſchem Schwung zu hoͤhern Sphaͤren erhebet. Fließt auch dein Leben dahin, gleich Baͤchen in trauri- gen Thalern; Jſt denn dies Leben der Klage wohl werth? Aber der Himmel hat ja dein philoſophiſches Le- ben Auch mit dem Gluͤcke durchwebt, und mit der Freude gefaͤrbet. Sage, fuͤr was fuͤr ein Gluͤck willſt du die Stunden vertauſchen, Die du in einſamen Naͤchten durchdenkſt? Hoͤreſt du nicht auch entzuͤckt der holden Pirkerin Stimme? Ruͤhret dich nicht im Concert die Biankiniſche Geige? Schaͤumet Champagner Wein nicht in deinem umkraͤn- zeten Becher; Singet die Huberſche Leyer nicht dir? Heit- IIIter Theil. D
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Zweytes Buch.
G —, gluͤcklich biſt du, daß deine denkende Seele
Sich mit ſeraphiſchem Schwung zu hoͤhern Sphaͤren
erhebet.
Fließt auch dein Leben dahin, gleich Baͤchen in trauri-
gen Thalern;
Jſt denn dies Leben der Klage wohl werth?
Aber der Himmel hat ja dein philoſophiſches Le-
ben
Auch mit dem Gluͤcke durchwebt, und mit der Freude
gefaͤrbet.
Sage, fuͤr was fuͤr ein Gluͤck willſt du die Stunden
vertauſchen,
Die du in einſamen Naͤchten durchdenkſt?
Hoͤreſt du nicht auch entzuͤckt der holden Pirkerin
Stimme?
Ruͤhret dich nicht im Concert die Biankiniſche Geige?
Schaͤumet Champagner Wein nicht in deinem umkraͤn-
zeten Becher;
Singet die Huberſche Leyer nicht dir?
Heit-
IIIter Theil. D
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