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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].

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Oden und Lieder.
Sieh, wie die Fluren öde liegen;
Wie ohne Trost der Landmann steht,
Der unter seiner Herrscher Siegen
Jm Mangel schmachtet und vergeht.
Leer, und mit Thränenvollen Blicken,
Verläßt er sein geplündert Haus;
Es lodert hinter seinem Rücken,
Sinkt, und zerfällt in Schutt und Graus.
Und seine schwachen Kinder weinen
An seiner Hand umsonst um Brod;
Und jeder Seufzer von den Seinen
Jst für sein Herz langsamer Tod.
Von
Oden und Lieder.
Sieh, wie die Fluren oͤde liegen;
Wie ohne Troſt der Landmann ſteht,
Der unter ſeiner Herrſcher Siegen
Jm Mangel ſchmachtet und vergeht.
Leer, und mit Thraͤnenvollen Blicken,
Verlaͤßt er ſein gepluͤndert Haus;
Es lodert hinter ſeinem Ruͤcken,
Sinkt, und zerfaͤllt in Schutt und Graus.
Und ſeine ſchwachen Kinder weinen
An ſeiner Hand umſonſt um Brod;
Und jeder Seufzer von den Seinen
Jſt fuͤr ſein Herz langſamer Tod.
Von
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[172/0180] Oden und Lieder. Sieh, wie die Fluren oͤde liegen; Wie ohne Troſt der Landmann ſteht, Der unter ſeiner Herrſcher Siegen Jm Mangel ſchmachtet und vergeht. Leer, und mit Thraͤnenvollen Blicken, Verlaͤßt er ſein gepluͤndert Haus; Es lodert hinter ſeinem Ruͤcken, Sinkt, und zerfaͤllt in Schutt und Graus. Und ſeine ſchwachen Kinder weinen An ſeiner Hand umſonſt um Brod; Und jeder Seufzer von den Seinen Jſt fuͤr ſein Herz langſamer Tod. Von

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764], S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/180>, abgerufen am 24.04.2024.