Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Oden und Lieder. Doch es brachte zu uns dieses Verwegnen Schiff Mit dem neueren Gold neuere Laster auch. Durch Gewürze gestärkt, eilte der Seuchen Gift Schneller unseren Herzen zu. Jene schwelgende Stadt hob nun ihr stolzes Haupt, Stolz durch indisches Gold, gegen die Wolken auf. Jhr geschminktes Gesicht spiegelte Hochmuthsvoll Jn den Wellen des Tagus sich. Aber rächend ergrif Gott den verborgnen Blitz, Daß die Vesten der Welt unter ihm bebeten. Und sein Feuer fuhr aus, fraß die verderbte Stadt Und die Schlösser der Könige. An
Oden und Lieder. Doch es brachte zu uns dieſes Verwegnen Schiff Mit dem neueren Gold neuere Laſter auch. Durch Gewuͤrze geſtaͤrkt, eilte der Seuchen Gift Schneller unſeren Herzen zu. Jene ſchwelgende Stadt hob nun ihr ſtolzes Haupt, Stolz durch indiſches Gold, gegen die Wolken auf. Jhr geſchminktes Geſicht ſpiegelte Hochmuthsvoll Jn den Wellen des Tagus ſich. Aber raͤchend ergrif Gott den verborgnen Blitz, Daß die Veſten der Welt unter ihm bebeten. Und ſein Feuer fuhr aus, fraß die verderbte Stadt Und die Schloͤſſer der Koͤnige. An
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0152" n="144"/> <fw place="top" type="header">Oden und Lieder.</fw><lb/> <lg n="9"> <l>Doch es brachte zu uns dieſes Verwegnen Schiff</l><lb/> <l>Mit dem neueren Gold neuere Laſter auch.</l><lb/> <l>Durch Gewuͤrze geſtaͤrkt, eilte der Seuchen Gift</l><lb/> <l>Schneller unſeren Herzen zu.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Jene ſchwelgende Stadt hob nun ihr ſtolzes Haupt,</l><lb/> <l>Stolz durch indiſches Gold, gegen die Wolken auf.</l><lb/> <l>Jhr geſchminktes Geſicht ſpiegelte Hochmuthsvoll</l><lb/> <l>Jn den Wellen des Tagus ſich.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Aber raͤchend ergrif Gott den verborgnen Blitz,</l><lb/> <l>Daß die Veſten der Welt unter ihm bebeten.</l><lb/> <l>Und ſein Feuer fuhr aus, fraß die verderbte Stadt</l><lb/> <l>Und die Schloͤſſer der Koͤnige.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch">An</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [144/0152]
Oden und Lieder.
Doch es brachte zu uns dieſes Verwegnen Schiff
Mit dem neueren Gold neuere Laſter auch.
Durch Gewuͤrze geſtaͤrkt, eilte der Seuchen Gift
Schneller unſeren Herzen zu.
Jene ſchwelgende Stadt hob nun ihr ſtolzes Haupt,
Stolz durch indiſches Gold, gegen die Wolken auf.
Jhr geſchminktes Geſicht ſpiegelte Hochmuthsvoll
Jn den Wellen des Tagus ſich.
Aber raͤchend ergrif Gott den verborgnen Blitz,
Daß die Veſten der Welt unter ihm bebeten.
Und ſein Feuer fuhr aus, fraß die verderbte Stadt
Und die Schloͤſſer der Koͤnige.
An
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |