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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

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Hercynia.
Dritter Gesang.

So wie ein Reisender, welchen sein unglückliches
Gestirn verdammt hat, auf einer Küchenpost zu
fahren, wenn der unbequeme Wagen bey Sturm-
wind, und Sonnenschein, und Regen, immer
gleich langsam fortgekrochen ist, endlich sich freut,
wenn er nach vielen tödtlichlangweiligen Stunden
irgendwo in der menschenleeren Haide ein Licht ent-
deckt, und ihm jedes schlechte Wirthshaus mit ei-
nem Strohdach herrlicher vorkömmt, als ein

präch-
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Hercynia.
Dritter Geſang.

So wie ein Reiſender, welchen ſein ungluͤckliches
Geſtirn verdammt hat, auf einer Kuͤchenpoſt zu
fahren, wenn der unbequeme Wagen bey Sturm-
wind, und Sonnenſchein, und Regen, immer
gleich langſam fortgekrochen iſt, endlich ſich freut,
wenn er nach vielen toͤdtlichlangweiligen Stunden
irgendwo in der menſchenleeren Haide ein Licht ent-
deckt, und ihm jedes ſchlechte Wirthshaus mit ei-
nem Strohdach herrlicher vorkoͤmmt, als ein

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[215/0223] Hercynia. Dritter Geſang. So wie ein Reiſender, welchen ſein ungluͤckliches Geſtirn verdammt hat, auf einer Kuͤchenpoſt zu fahren, wenn der unbequeme Wagen bey Sturm- wind, und Sonnenſchein, und Regen, immer gleich langſam fortgekrochen iſt, endlich ſich freut, wenn er nach vielen toͤdtlichlangweiligen Stunden irgendwo in der menſchenleeren Haide ein Licht ent- deckt, und ihm jedes ſchlechte Wirthshaus mit ei- nem Strohdach herrlicher vorkoͤmmt, als ein praͤch- O 4

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/223>, abgerufen am 03.05.2024.