Ob du beym Lomberspiel die Freyheit wirst verlieren; Ob du im Tanze fällst auf einer Mummerey; Dies alles weis ich nicht. Doch es sey, was es sey, So laß uns alles fliehn, was böse Zeichen drohen. O Schöne, wären wir erst diesem Tag entflohen! Vor Mannspersonen nimm besonders dich in Acht; Flieh deine Sklaven auch, die du verliebt gemacht. Auch dünkt mich, müßtest du dich vor den Geistern hü- ten; Doch es geschieht, was Zeit und Porcellan gebieten.
So spricht der holde Geist; und legt sein lau- schend Ohr An seiner Schöne Brust, bedeckt mit zartem Flor. Er fieng zween Seufzer auf, die aus der Brust verirr- ten, Und alle Muthmaßung, die er gehabt, verwirrten. Wie, (sprach er,) sollte sie verliebt geworden seyn? Die Liebe nahm bisher ihr kaltes Herz nicht ein.
O Schöne,
Verwandlungen.
Ob du beym Lomberſpiel die Freyheit wirſt verlieren; Ob du im Tanze faͤllſt auf einer Mummerey; Dies alles weis ich nicht. Doch es ſey, was es ſey, So laß uns alles fliehn, was boͤſe Zeichen drohen. O Schoͤne, waͤren wir erſt dieſem Tag entflohen! Vor Mannsperſonen nimm beſonders dich in Acht; Flieh deine Sklaven auch, die du verliebt gemacht. Auch duͤnkt mich, muͤßteſt du dich vor den Geiſtern huͤ- ten; Doch es geſchieht, was Zeit und Porcellan gebieten.
So ſpricht der holde Geiſt; und legt ſein lau- ſchend Ohr An ſeiner Schoͤne Bruſt, bedeckt mit zartem Flor. Er fieng zween Seufzer auf, die aus der Bruſt verirr- ten, Und alle Muthmaßung, die er gehabt, verwirrten. Wie, (ſprach er,) ſollte ſie verliebt geworden ſeyn? Die Liebe nahm bisher ihr kaltes Herz nicht ein.
O Schoͤne,
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Verwandlungen.
Ob du beym Lomberſpiel die Freyheit wirſt verlieren;
Ob du im Tanze faͤllſt auf einer Mummerey;
Dies alles weis ich nicht. Doch es ſey, was es ſey,
So laß uns alles fliehn, was boͤſe Zeichen drohen.
O Schoͤne, waͤren wir erſt dieſem Tag entflohen!
Vor Mannsperſonen nimm beſonders dich in Acht;
Flieh deine Sklaven auch, die du verliebt gemacht.
Auch duͤnkt mich, muͤßteſt du dich vor den Geiſtern huͤ-
ten;
Doch es geſchieht, was Zeit und Porcellan gebieten.
So ſpricht der holde Geiſt; und legt ſein lau-
ſchend Ohr
An ſeiner Schoͤne Bruſt, bedeckt mit zartem Flor.
Er fieng zween Seufzer auf, die aus der Bruſt verirr-
ten,
Und alle Muthmaßung, die er gehabt, verwirrten.
Wie, (ſprach er,) ſollte ſie verliebt geworden ſeyn?
Die Liebe nahm bisher ihr kaltes Herz nicht ein.
O Schoͤne,
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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/326>, abgerufen am 25.11.2024.
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