Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
So sagt er, und steht auf; und alle folgen ihm Mit Riesenschritten nach. Pandur braust ungestüm Vor seinen Liebling her bis zu der Häscherhöhle, Und gießt Verwegenheit in seines Helden Seele. Die träge Finsterniß warf schon mit brauner Hand Auf Leipzig Schlaf und Traum, und Still auf Feld und Land; Schon sah man den Boot den festen Pol umgehen, Und manche Sonne sich im kalten Norden drehen; Der Mann, die gnädge Frau, und ihre Hunde ruhn; Der Wangen Lilien, und Rosen lagen nun Jn
So ſagt er, und ſteht auf; und alle folgen ihm Mit Rieſenſchritten nach. Pandur brauſt ungeſtuͤm Vor ſeinen Liebling her bis zu der Haͤſcherhoͤhle, Und gießt Verwegenheit in ſeines Helden Seele. Die traͤge Finſterniß warf ſchon mit brauner Hand Auf Leipzig Schlaf und Traum, und Still auf Feld und Land; Schon ſah man den Boot den feſten Pol umgehen, Und manche Sonne ſich im kalten Norden drehen; Der Mann, die gnaͤdge Frau, und ihre Hunde ruhn; Der Wangen Lilien, und Roſen lagen nun Jn
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Fuͤnfter Geſang.
Wollt ich, mein Seel, ſo zahm wie einen Schooßhund
machen.
Warum ſollt ich denn nun nicht ſo verwegen ſeyn,
Und dieſem Haͤſcherpack in eigner Wohnung draͤun?
Mein Muth ſoll hier ſo gut, als wie in Jena, jagen;
So wahr ich Raufbold bin, ſo wahr will ich es wagen!
So ſagt er, und ſteht auf; und alle folgen ihm
Mit Rieſenſchritten nach. Pandur brauſt ungeſtuͤm
Vor ſeinen Liebling her bis zu der Haͤſcherhoͤhle,
Und gießt Verwegenheit in ſeines Helden Seele.
Die traͤge Finſterniß warf ſchon mit brauner
Hand
Auf Leipzig Schlaf und Traum, und Still auf Feld
und Land;
Schon ſah man den Boot den feſten Pol umgehen,
Und manche Sonne ſich im kalten Norden drehen;
Der Mann, die gnaͤdge Frau, und ihre Hunde ruhn;
Der Wangen Lilien, und Roſen lagen nun
Jn
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