durch ein Voltameter geführt, dort in einer Minute 1 Cub.-Cm. Knall- gas erzeugen würde. In dieser Einheit lässt sich die elektromotori- sche Kraft, sobald man Stromstärke und Widerstand kennt, unmittel- bar mittelst der Formel
[Formel 1]
auffinden.
Setzt man die elektromotorische Kraft eines Daniell'schen Ele- mentes = 1, so ist diejenige des Grove'schen und Bunsen'schen etwa = 1,7. Uebrigens wechseln diese Verhältnisse etwas mit der Concentration der Flüssigkeiten. Die elektromotorische Kraft des Daniell'schen Elementes ist aber, wenn wir für die Stromintensität die oben angeführte Einheit setzen und als Einheit des Widerstandes 1 Meter Kupferdraht von 1 Millim. Durchmesser annehmen, = 470. Als elektromotorische Kräfte der in §. 300 angeführten Gassäulen findet man, ebenfalls in den zuletzt angegebenen Einheiten, folgende:
[Tabelle]
Für die Thermoströme ergeben sich, wenn man die thermo- elektrische Differenz zwischen Zink und Kupfer = 1 setzt, nach Wie- demann folgende elektromotorische Kräfte:
Eisen | Silber
29,12
Eisen | Zinn
35,20
" | Zink
29,44
" | Neusilber
61,36
" | Kupfer
30,44
" | Messing
86,32
Die elektromotorischen Kräfte zwischen den einzelnen Metallen der zweiten Reihe können mit Hülfe des Gesetzes der Spannungsreihe gefunden werden. So findet man z. B. Zn | Cu = Fe | Cu -- Fe | Zn = 1,0. Die thermoelektromotorischen Kräfte wachsen proportional der Temperaturdifferenz der Löthstellen. Nehmen also die letzteren im Verhältniss von 10°, 20°, 30° . . . . zu, so stehen die elektromo- torischen Kräfte im Verhältniss von 1 : 2 : 3 u. s. w. Man muss da- her, um die thermoelektromotorischen Kräfte mit den elektromotori- schen Kräften galvanischer Combinationen vergleichen zu können, an- geben, für welche Temperaturdifferenz die ersteren bestimmt sind. So fand Wild die elektromotorische Kraft einer Kupferneusilberkette für eine Temperaturdifferenz von 100°C. = 0,001108 Daniell.
Hinsichtlich der elektromotorischen Kräfte der in dem ab- leitenden Bogen kreisenden thierisch-elektrischen Ströme liegen bis jetzt nur Bestimmungen beim Muskel vor. Die elektromotorische Kraft eines Gastrocnemius vom Frosche fand ich schwankend zwischen 0,0123 und 0,0262 Daniell; am Adductor magnus betrug dieselbe nur 0,0086--0,0064. Die elektromotorische Kraft sinkt beträchtlich wäh- rend des Actes der Zusammenziehung.
31 *
Bewegung der Elektricität.
durch ein Voltameter geführt, dort in einer Minute 1 Cub.-Cm. Knall- gas erzeugen würde. In dieser Einheit lässt sich die elektromotori- sche Kraft, sobald man Stromstärke und Widerstand kennt, unmittel- bar mittelst der Formel
[Formel 1]
auffinden.
Setzt man die elektromotorische Kraft eines Daniell’schen Ele- mentes = 1, so ist diejenige des Grove’schen und Bunsen’schen etwa = 1,7. Uebrigens wechseln diese Verhältnisse etwas mit der Concentration der Flüssigkeiten. Die elektromotorische Kraft des Daniell’schen Elementes ist aber, wenn wir für die Stromintensität die oben angeführte Einheit setzen und als Einheit des Widerstandes 1 Meter Kupferdraht von 1 Millim. Durchmesser annehmen, = 470. Als elektromotorische Kräfte der in §. 300 angeführten Gassäulen findet man, ebenfalls in den zuletzt angegebenen Einheiten, folgende:
[Tabelle]
Für die Thermoströme ergeben sich, wenn man die thermo- elektrische Differenz zwischen Zink und Kupfer = 1 setzt, nach Wie- demann folgende elektromotorische Kräfte:
Eisen | Silber
29,12
Eisen | Zinn
35,20
„ | Zink
29,44
„ | Neusilber
61,36
„ | Kupfer
30,44
„ | Messing
86,32
Die elektromotorischen Kräfte zwischen den einzelnen Metallen der zweiten Reihe können mit Hülfe des Gesetzes der Spannungsreihe gefunden werden. So findet man z. B. Zn | Cu = Fe | Cu — Fe | Zn = 1,0. Die thermoelektromotorischen Kräfte wachsen proportional der Temperaturdifferenz der Löthstellen. Nehmen also die letzteren im Verhältniss von 10°, 20°, 30° . . . . zu, so stehen die elektromo- torischen Kräfte im Verhältniss von 1 : 2 : 3 u. s. w. Man muss da- her, um die thermoelektromotorischen Kräfte mit den elektromotori- schen Kräften galvanischer Combinationen vergleichen zu können, an- geben, für welche Temperaturdifferenz die ersteren bestimmt sind. So fand Wild die elektromotorische Kraft einer Kupferneusilberkette für eine Temperaturdifferenz von 100°C. = 0,001108 Daniell.
Hinsichtlich der elektromotorischen Kräfte der in dem ab- leitenden Bogen kreisenden thierisch-elektrischen Ströme liegen bis jetzt nur Bestimmungen beim Muskel vor. Die elektromotorische Kraft eines Gastrocnemius vom Frosche fand ich schwankend zwischen 0,0123 und 0,0262 Daniell; am Adductor magnus betrug dieselbe nur 0,0086—0,0064. Die elektromotorische Kraft sinkt beträchtlich wäh- rend des Actes der Zusammenziehung.
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[483/0505]
Bewegung der Elektricität.
durch ein Voltameter geführt, dort in einer Minute 1 Cub.-Cm. Knall-
gas erzeugen würde. In dieser Einheit lässt sich die elektromotori-
sche Kraft, sobald man Stromstärke und Widerstand kennt, unmittel-
bar mittelst der Formel [FORMEL] auffinden.
Setzt man die elektromotorische Kraft eines Daniell’schen Ele-
mentes = 1, so ist diejenige des Grove’schen und Bunsen’schen
etwa = 1,7. Uebrigens wechseln diese Verhältnisse etwas mit der
Concentration der Flüssigkeiten. Die elektromotorische Kraft des
Daniell’schen Elementes ist aber, wenn wir für die Stromintensität
die oben angeführte Einheit setzen und als Einheit des Widerstandes
1 Meter Kupferdraht von 1 Millim. Durchmesser annehmen, = 470.
Als elektromotorische Kräfte der in §. 300 angeführten Gassäulen
findet man, ebenfalls in den zuletzt angegebenen Einheiten, folgende:
Für die Thermoströme ergeben sich, wenn man die thermo-
elektrische Differenz zwischen Zink und Kupfer = 1 setzt, nach Wie-
demann folgende elektromotorische Kräfte:
Eisen | Silber 29,12 Eisen | Zinn 35,20
„ | Zink 29,44 „ | Neusilber 61,36
„ | Kupfer 30,44 „ | Messing 86,32
Die elektromotorischen Kräfte zwischen den einzelnen Metallen
der zweiten Reihe können mit Hülfe des Gesetzes der Spannungsreihe
gefunden werden. So findet man z. B. Zn | Cu = Fe | Cu — Fe |
Zn = 1,0. Die thermoelektromotorischen Kräfte wachsen proportional
der Temperaturdifferenz der Löthstellen. Nehmen also die letzteren
im Verhältniss von 10°, 20°, 30° . . . . zu, so stehen die elektromo-
torischen Kräfte im Verhältniss von 1 : 2 : 3 u. s. w. Man muss da-
her, um die thermoelektromotorischen Kräfte mit den elektromotori-
schen Kräften galvanischer Combinationen vergleichen zu können, an-
geben, für welche Temperaturdifferenz die ersteren bestimmt sind. So
fand Wild die elektromotorische Kraft einer Kupferneusilberkette für
eine Temperaturdifferenz von 100°C. = 0,001108 Daniell.
Hinsichtlich der elektromotorischen Kräfte der in dem ab-
leitenden Bogen kreisenden thierisch-elektrischen Ströme liegen bis
jetzt nur Bestimmungen beim Muskel vor. Die elektromotorische
Kraft eines Gastrocnemius vom Frosche fand ich schwankend zwischen
0,0123 und 0,0262 Daniell; am Adductor magnus betrug dieselbe nur
0,0086—0,0064. Die elektromotorische Kraft sinkt beträchtlich wäh-
rend des Actes der Zusammenziehung.
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Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wundt_medizinische_1867/505>, abgerufen am 23.12.2024.
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