[Württemberg, Fürstentum]: Des Fürstenthumbs Wirtemberg newe Landtsordnung/ gebessert vnd gemehret/ sampt darzu gedruckten der armen Casten/ auch Holtz vnnd Vorst ordnungen. [Tübingen], 1552.Von Hochzeiten vnd Schenckinen. Es ist bißher auff den Hochzeiten / ein mercklicher vnd überflüssiger kost auffgeloffen / also das etwan die jungen Eeleüt / die nichts züsamen gebracht / so weit hinhinder vnd in schulden kommen / das sie es jr lebenlang nit erholen mögen / etlich ander die gleichwol etwas Heiratgüts gehabt / dauon sie jr narung haben sollen / das selbig eingebüßt / des sie vnnd jrenachuolgende Kinder erdarben müssen. Sollichs züfürkommen / ist vnser ernstlich meinung vnd beuelch / wann leüt zür Ee greiffen / die nit zweihundert Guldin werdt züsamen bringen / die mügen wol jre güte freünd züm Kirchgangberüffen / denehrlich volziehen / aber sie sollen gar kein Hochzeit / vnnd nit mer dann zwen Tisch halten / es werde jnen dann solchs / von vnsern ober Amptleüten / sonderlich erlaupt. Es were dann das zwei junge menschen / mit wissen vnd willen jrer Eltern / züsamen kommen / vnd die selben Eltern weren eins solchen vermögens / wöllen auch die Hochzeit / on jr der jungen schaden / verlegen / die mügen wol nachuolgender maß Hochzeit halten. Wann aber die Eegemächt / in gütem vnd höhern vermögen weder zweihundert Guldin seind / so sollen sie dannocht nit mer laden / dann vatter vnd mütter / jre Kinder / Geschwisterigt / vnd deren Kinder / vnd darzü nicht über acht personen / auch über das mal nit über vier essen geben / bei gebott vier Guldin. Von Hochzeiten vnd Schenckinen. Es ist bißher auff den Hochzeiten / ein mercklicher vnd überflüssiger kost auffgeloffen / also das etwan die jungen Eeleüt / die nichts züsamen gebracht / so weit hinhinder vnd in schulden kommen / das sie es jr lebenlang nit erholen mögen / etlich ander die gleichwol etwas Heiratgüts gehabt / dauon sie jr narung haben sollen / das selbig eingebüßt / des sie vnnd jrenachuolgende Kinder erdarben müssen. Sollichs züfürkommen / ist vnser ernstlich meinung vnd beuelch / wann leüt zür Ee greiffen / die nit zweihundert Guldin werdt züsamen bringen / die mügen wol jre güte freünd züm Kirchgangberüffen / denehrlich volziehen / aber sie sollen gar kein Hochzeit / vnnd nit mer dann zwen Tisch halten / es werde jnen dann solchs / von vnsern ober Amptleüten / sonderlich erlaupt. Es were dann das zwei junge menschen / mit wissen vnd willen jrer Eltern / züsamen kommen / vnd die selben Eltern weren eins solchen vermögens / wöllen auch die Hochzeit / on jr der jungen schaden / verlegen / die mügen wol nachuolgender maß Hochzeit halten. Wann aber die Eegemächt / in gütem vnd höhern vermögen weder zweihundert Guldin seind / so sollen sie dannocht nit mer laden / dann vatter vnd mütter / jre Kinder / Geschwisterigt / vnd deren Kinder / vnd darzü nicht über acht personen / auch über das mal nit über vier essen geben / bei gebott vier Guldin. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0066"/> </div> <div> <head>Von Hochzeiten vnd Schenckinen.<lb/></head> <p>Es ist bißher auff den Hochzeiten / ein mercklicher vnd überflüssiger kost auffgeloffen / also das etwan die jungen Eeleüt / die nichts züsamen gebracht / so weit hinhinder vnd in schulden kommen / das sie es jr lebenlang nit erholen mögen / etlich ander die gleichwol etwas Heiratgüts gehabt / dauon sie jr narung haben sollen / das selbig eingebüßt / des sie vnnd jrenachuolgende Kinder erdarben müssen.</p> <p>Sollichs züfürkommen / ist vnser ernstlich meinung vnd beuelch / wann leüt zür Ee greiffen / die nit zweihundert Guldin werdt züsamen bringen / die mügen wol jre güte freünd züm Kirchgangberüffen / denehrlich volziehen / aber sie sollen gar kein Hochzeit / vnnd nit mer dann zwen Tisch halten / es werde jnen dann solchs / von vnsern ober Amptleüten / sonderlich erlaupt.</p> <p>Es were dann das zwei junge menschen / mit wissen vnd willen jrer Eltern / züsamen kommen / vnd die selben Eltern weren eins solchen vermögens / wöllen auch die Hochzeit / on jr der jungen schaden / verlegen / die mügen wol nachuolgender maß Hochzeit halten.</p> <p>Wann aber die Eegemächt / in gütem vnd höhern vermögen weder zweihundert Guldin seind / so sollen sie dannocht nit mer laden / dann vatter vnd mütter / jre Kinder / Geschwisterigt / vnd deren Kinder / vnd darzü nicht über acht personen / auch über das mal nit über vier essen geben / bei gebott vier Guldin.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0066]
Von Hochzeiten vnd Schenckinen.
Es ist bißher auff den Hochzeiten / ein mercklicher vnd überflüssiger kost auffgeloffen / also das etwan die jungen Eeleüt / die nichts züsamen gebracht / so weit hinhinder vnd in schulden kommen / das sie es jr lebenlang nit erholen mögen / etlich ander die gleichwol etwas Heiratgüts gehabt / dauon sie jr narung haben sollen / das selbig eingebüßt / des sie vnnd jrenachuolgende Kinder erdarben müssen.
Sollichs züfürkommen / ist vnser ernstlich meinung vnd beuelch / wann leüt zür Ee greiffen / die nit zweihundert Guldin werdt züsamen bringen / die mügen wol jre güte freünd züm Kirchgangberüffen / denehrlich volziehen / aber sie sollen gar kein Hochzeit / vnnd nit mer dann zwen Tisch halten / es werde jnen dann solchs / von vnsern ober Amptleüten / sonderlich erlaupt.
Es were dann das zwei junge menschen / mit wissen vnd willen jrer Eltern / züsamen kommen / vnd die selben Eltern weren eins solchen vermögens / wöllen auch die Hochzeit / on jr der jungen schaden / verlegen / die mügen wol nachuolgender maß Hochzeit halten.
Wann aber die Eegemächt / in gütem vnd höhern vermögen weder zweihundert Guldin seind / so sollen sie dannocht nit mer laden / dann vatter vnd mütter / jre Kinder / Geschwisterigt / vnd deren Kinder / vnd darzü nicht über acht personen / auch über das mal nit über vier essen geben / bei gebott vier Guldin.
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