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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Zwölfte Capitel.
ihm sage: Erhebe dich nicht deiner
Kleider/
die du deinem Adel nach/ deinem
Amt nach tragen darfst und must/ und vor-
her weder zu bezahlen/ noch zu tragen ver-
mochtest; und sey nicht stolz in deinen
Ehren. Dann der Herr ist wunder-
barlich in seinen Werken/ und nie-
mand weiß/ was er tuhn will.
Gar mit
einem artigen Apologo hat es Cyrillus zu-
vernehmen gegeben (*) denen/ wie seine
Vberschrifft heisset/ die schnell empor
kommend/ über andere Niderere sich
erheben wollen.
Er spricht: Das gemei-
ne Wasserrohr/ das neben einem Zu-
ckerstengel jähe aufgeschossen wäre/

hatte sich seiner Höhe also übernommen/
daß es jenes hönisch fragte: Wie lang es
wüchse?
Da es zur antwort gegeben:
Zwey gantzer Jahr; hätte das gemeine
Rohr/ aufgeblasen/ daß es solch eine länge
vor jenem erlanget/ hoffärtig angefangen:
Jch hab der Natur zu danken/ daß sie
mich in einem einigen Jahr so hoch

über
(*) Cyrillus L. II. Apol. c. XIV.

Das Zwoͤlfte Capitel.
ihm ſage: Erhebe dich nicht deiner
Kleider/
die du deinem Adel nach/ deinem
Amt nach tragen darfſt und muſt/ und vor-
her weder zu bezahlen/ noch zu tragen ver-
mochteſt; und ſey nicht ſtolz in deinen
Ehren. Dann der Herꝛ iſt wunder-
barlich in ſeinen Werken/ und nie-
mand weiß/ was er tuhn will.
Gar mit
einem artigen Apologo hat es Cyrillus zu-
vernehmen gegeben (*) denen/ wie ſeine
Vberſchrifft heiſſet/ die ſchnell empor
kommend/ uͤber andere Niderere ſich
erheben wollen.
Er ſpricht: Das gemei-
ne Waſſerꝛohr/ das neben einem Zu-
ckerſtengel jaͤhe aufgeſchoſſen waͤre/

hatte ſich ſeiner Hoͤhe alſo uͤbernommen/
daß es jenes hoͤniſch fragte: Wie lang es
wuͤchſe?
Da es zur antwort gegeben:
Zwey gantzer Jahr; haͤtte das gemeine
Rohr/ aufgeblaſen/ daß es ſolch eine laͤnge
vor jenem erlanget/ hoffaͤrtig angefangen:
Jch hab der Natur zu danken/ daß ſie
mich in einem einigen Jahr ſo hoch

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(*) Cyrillus L. II. Apol. c. XIV.
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[406/0486] Das Zwoͤlfte Capitel. ihm ſage: Erhebe dich nicht deiner Kleider/ die du deinem Adel nach/ deinem Amt nach tragen darfſt und muſt/ und vor- her weder zu bezahlen/ noch zu tragen ver- mochteſt; und ſey nicht ſtolz in deinen Ehren. Dann der Herꝛ iſt wunder- barlich in ſeinen Werken/ und nie- mand weiß/ was er tuhn will. Gar mit einem artigen Apologo hat es Cyrillus zu- vernehmen gegeben (*) denen/ wie ſeine Vberſchrifft heiſſet/ die ſchnell empor kommend/ uͤber andere Niderere ſich erheben wollen. Er ſpricht: Das gemei- ne Waſſerꝛohr/ das neben einem Zu- ckerſtengel jaͤhe aufgeſchoſſen waͤre/ hatte ſich ſeiner Hoͤhe alſo uͤbernommen/ daß es jenes hoͤniſch fragte: Wie lang es wuͤchſe? Da es zur antwort gegeben: Zwey gantzer Jahr; haͤtte das gemeine Rohr/ aufgeblaſen/ daß es ſolch eine laͤnge vor jenem erlanget/ hoffaͤrtig angefangen: Jch hab der Natur zu danken/ daß ſie mich in einem einigen Jahr ſo hoch uͤber (*) Cyrillus L. II. Apol. c. XIV.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/486>, abgerufen am 24.11.2024.