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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Zwölfte Capitel.
zubringen sollen/ in Mässigkeit/ in bässern
Exempeln gegen Kinder oder Gesind/ in
mehrerer Freud deiner Eltern/ oder Freund-
schaft.

Es wäre mancher gern in der Regie-
rung; Er hätte gern den Dienst; Das
Amt sticht ihn mächtig in die Augen; wann
es nicht will/ möchte er lieber/ daß er todt
wäre! Wie mit tausentmal grösserer Ehr/
blieb er oft darvon/ weil er solche Verant-
wortung/ solche Gefahr nicht auf sich hätte?
Zugeschweigen/ daß er vielfaltig nimmer-
mehr dem oder dem Dienst und Amt ge-
wachsen ist/ und einem ehrlichern weichen/
und mit Schmach und Scham unten
an sitzen muß/
wie dort in der Parabel sie-
heti Luc. XV. 9. Um was hat er sich nun
bekümmert als daß er nicht ehe zu schanden
worden ist? daß er nicht ehe in Gefahr kom-
men ist? Im end ist die Betrübniß tausent-
mal um nichts anders/ als daß man nicht
Ursach haben könne sich zu betrüben; Und/
daß wir es noch bässer geben: Es ist solchen/
über ihren Stand betrübten/ anderst nit/
als wie denen/ die die Milz-Krankheit ha-

ben;

Das Zwoͤlfte Capitel.
zubringen ſollen/ in Maͤſſigkeit/ in baͤſſern
Exempeln gegen Kinder oder Geſind/ in
mehrerer Freud deiner Eltern/ oder Freund-
ſchaft.

Es waͤre mancher gern in der Regie-
rung; Er haͤtte gern den Dienſt; Das
Amt ſticht ihn maͤchtig in die Augen; wann
es nicht will/ moͤchte er lieber/ daß er todt
waͤre! Wie mit tauſentmal groͤſſerer Ehr/
blieb er oft darvon/ weil er ſolche Verant-
wortung/ ſolche Gefahr nicht auf ſich haͤtte?
Zugeſchweigen/ daß er vielfaltig nimmer-
mehr dem oder dem Dienſt und Amt ge-
wachſen iſt/ und einem ehrlichern weichen/
und mit Schmach und Scham unten
an ſitzen muß/
wie dort in der Parabel ſie-
heti Luc. XV. 9. Um was hat er ſich nun
bekuͤmmert als daß er nicht ehe zu ſchanden
worden iſt? daß er nicht ehe in Gefahr kom-
men iſt? Im end iſt die Betruͤbniß tauſent-
mal um nichts anders/ als daß man nicht
Urſach haben koͤnne ſich zu betruͤben; Und/
daß wir es noch baͤſſer geben: Es iſt ſolchen/
uͤber ihren Stand betruͤbten/ anderſt nit/
als wie denen/ die die Milz-Krankheit ha-

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[362/0442] Das Zwoͤlfte Capitel. zubringen ſollen/ in Maͤſſigkeit/ in baͤſſern Exempeln gegen Kinder oder Geſind/ in mehrerer Freud deiner Eltern/ oder Freund- ſchaft. Es waͤre mancher gern in der Regie- rung; Er haͤtte gern den Dienſt; Das Amt ſticht ihn maͤchtig in die Augen; wann es nicht will/ moͤchte er lieber/ daß er todt waͤre! Wie mit tauſentmal groͤſſerer Ehr/ blieb er oft darvon/ weil er ſolche Verant- wortung/ ſolche Gefahr nicht auf ſich haͤtte? Zugeſchweigen/ daß er vielfaltig nimmer- mehr dem oder dem Dienſt und Amt ge- wachſen iſt/ und einem ehrlichern weichen/ und mit Schmach und Scham unten an ſitzen muß/ wie dort in der Parabel ſie- heti Luc. XV. 9. Um was hat er ſich nun bekuͤmmert als daß er nicht ehe zu ſchanden worden iſt? daß er nicht ehe in Gefahr kom- men iſt? Im end iſt die Betruͤbniß tauſent- mal um nichts anders/ als daß man nicht Urſach haben koͤnne ſich zu betruͤben; Und/ daß wir es noch baͤſſer geben: Es iſt ſolchen/ uͤber ihren Stand betruͤbten/ anderſt nit/ als wie denen/ die die Milz-Krankheit ha- ben;

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/442>, abgerufen am 25.11.2024.