Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Zwölfte Capitel. Danke seiner Güt dafür; nicht beginne hoch-zutraben: es sind Gottes/ es sind ja nit deine Gaben. Einer ist es/ der dir Beydes/ Glück und Unglück/ schicken kan: Drüm so nimm auch/ Eines Sinnes/ Beydes an. III. Fasse Stand/ gründ auf Bestand/ stelle Fel- sen-fäst dein Herze/ daß es stehe unverrückt in Freud und Schmerze. Werde ja nicht feig und weiche/ weiche nicht/ ob schon das Meer dieser Eitelkeit auf dich ergrimmet wär. Mach an deinem Felsen grund/ mach mit Spott zurücke prellen/ laß anfallen/ doch nit fällen dich/ die Wellen. Laß dich auch deß Glückes Stricke/ Hoheit/ Ehre/ Kunst und Gelt nicht ümreissen/ bleibe steiff und fäst gestellt. Laß dich böse machen nicht gute Tage/ die dich laben: flüchtig/ nichtig/ sind deß falschen Glückes Gaben. Der dir gabe/ kan dir nehmen; Gott/ von welchem alles fliest/ bleibt nit gütig/ wann du mutig worden bist. Bleib beständig und getreu/ wanke nicht in Leid und Frenden/ biß zum Tode: Lohn und Kron ist dir bescheiden. Sinkest du/ du wirst ertrinken in der Glücks- und Unglücks-flut: ihre Stille triegt/ es sieget ihre Wut. Allzeit-aufrecht sich dein Herz übersich gen Him- mel wende: der wird seelig/ der beharret biß ans Das ENDE.
Das Zwoͤlfte Capitel. Danke ſeiner Güt dafuͤr; nicht beginne hoch-zutraben: es ſind Gottes/ es ſind ja nit deine Gaben. Einer iſt es/ der dir Beydes/ Glück und Ungluͤck/ ſchicken kan: Druͤm ſo nim̃ auch/ Eines Sinnes/ Beydes an. III. Faſſe Stand/ gründ auf Beſtand/ ſtelle Fel- ſen-faͤſt dein Herze/ daß es ſtehe unverꝛückt in Freud und Schmerze. Werde ja nicht feig und weiche/ weiche nicht/ ob ſchon das Meer dieſer Eitelkeit auf dich ergrimmet waͤr. Mach an deinem Felſen grund/ mach mit Spott zuruͤcke prellen/ laß anfallen/ doch nit faͤllen dich/ die Wellen. Laß dich auch deß Gluͤckes Stricke/ Hoheit/ Ehre/ Kunſt und Gelt nicht ümreiſſen/ bleibe ſteiff und faͤſt geſtellt. Laß dich boͤſe machen nicht gute Tage/ die dich labẽ: flüchtig/ nichtig/ ſind deß falſchen Glückes Gabẽ. Der dir gabe/ kan dir nehmen; Gott/ von welchem alles flieſt/ bleibt nit gütig/ wann du mutig worden biſt. Bleib beſtaͤndig und getreu/ wanke nicht in Leid und Frenden/ biß zum Tode: Lohn und Kron iſt diꝛ beſcheidẽ. Sinkeſt du/ du wirſt ertrinken in der Gluͤcks- und Ungluͤcks-flut: ihre Stille triegt/ es ſieget ihre Wut. Allzeit-aufrecht ſich dein Herz überſich gen Him- mel wende: der wird ſeelig/ der beharꝛet biß ans Das ENDE.
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Das Zwoͤlfte Capitel.
Danke ſeiner Güt dafuͤr; nicht beginne hoch-
zutraben:
es ſind Gottes/ es ſind ja nit deine Gaben.
Einer iſt es/ der dir Beydes/ Glück und Ungluͤck/
ſchicken kan:
Druͤm ſo nim̃ auch/ Eines Sinnes/ Beydes an.
III. Faſſe Stand/ gründ auf Beſtand/ ſtelle Fel-
ſen-faͤſt dein Herze/
daß es ſtehe unverꝛückt in Freud und Schmerze.
Werde ja nicht feig und weiche/ weiche nicht/ ob
ſchon das Meer
dieſer Eitelkeit auf dich ergrimmet waͤr.
Mach an deinem Felſen grund/ mach mit Spott
zuruͤcke prellen/
laß anfallen/ doch nit faͤllen dich/ die Wellen.
Laß dich auch deß Gluͤckes Stricke/ Hoheit/
Ehre/ Kunſt und Gelt
nicht ümreiſſen/ bleibe ſteiff und faͤſt geſtellt.
Laß dich boͤſe machen nicht gute Tage/ die dich labẽ:
flüchtig/ nichtig/ ſind deß falſchen Glückes Gabẽ.
Der dir gabe/ kan dir nehmen; Gott/ von welchem
alles flieſt/
bleibt nit gütig/ wann du mutig worden biſt.
Bleib beſtaͤndig und getreu/ wanke nicht in Leid
und Frenden/
biß zum Tode: Lohn und Kron iſt diꝛ beſcheidẽ.
Sinkeſt du/ du wirſt ertrinken in der Gluͤcks- und
Ungluͤcks-flut:
ihre Stille triegt/ es ſieget ihre Wut.
Allzeit-aufrecht ſich dein Herz überſich gen Him-
mel wende:
der wird ſeelig/ der beharꝛet biß ans
Das
ENDE.
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/434>, abgerufen am 31.07.2024. |