Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Eilfte Capitel.
reden/ von mir disputiren/ und Ju-
piter
solcher Gestalt jene/ ihrer Lehr
zum Beweiß/ mich fürstellen lasse/
und zugleich selbst von mir verneh-
me/ ob ich ihm/ als ein rechter Sol-
dat diene? ob ich/ als ein rechter Bur-
ger mich halte/ und er mich andern
zum Exempel fürstellen könne?

Aus allen solchen Anweisungen/ be-
schreibt der gelehrte Heins (*) einen wei-
sen Stoiker unter andern also: Er folge
der Ordnung/ die der unsterbliche
Gott einem jeden Menschen vorge-
schrieben habe. Dem/ den Acker zu
bauen; jenem/ einen Schiffmann zu-
geben; dem dritten/ einen Soldaten;
einem ein Königreich/ einem ein an-
ders Regiment zu verwalten. Dem/
daß er lerne; dem/ daß er lehre entwe-
der wenig/ oder die nach ihm kommen

sol-
(*) Dan. Heinsius Orat. de Stoica Phi-
los.
Operibus L. Annaei Senecae prae-
mißa.
P ij

Das Eilfte Capitel.
reden/ von mir diſputiren/ und Ju-
piter
ſolcher Geſtalt jene/ ihrer Lehr
zum Beweiß/ mich fuͤrſtellen laſſe/
und zugleich ſelbſt von mir verneh-
me/ ob ich ihm/ als ein rechter Sol-
dat diene? ob ich/ als ein rechter Bur-
ger mich halte/ und er mich andern
zum Exempel fuͤrſtellen koͤnne?

Aus allen ſolchen Anweiſungen/ be-
ſchreibt der gelehrte Heins (*) einen wei-
ſen Stoiker unter andern alſo: Er folge
der Ordnung/ die der unſterbliche
Gott einem jeden Menſchen vorge-
ſchrieben habe. Dem/ den Acker zu
bauen; jenem/ einen Schiffmann zu-
geben; dem dritten/ einen Soldaten;
einem ein Koͤnigreich/ einem ein an-
ders Regiment zu verwalten. Dem/
daß er lerne; dem/ daß er lehre entwe-
der wenig/ oder die nach ihm kom̃en

ſol-
(*) Dan. Heinſius Orat. de Stoica Phi-
loſ.
Operibus L. Annæi Senecæ præ-
mißâ.
P ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0417" n="339"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Eilfte Capitel.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">reden/ von mir</hi> <hi rendition="#aq">di&#x017F;puti</hi> <hi rendition="#fr">ren/ und</hi> <hi rendition="#aq">Ju-<lb/>
piter</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;olcher Ge&#x017F;talt jene/ ihrer Lehr<lb/>
zum Beweiß/ mich fu&#x0364;r&#x017F;tellen la&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
und zugleich &#x017F;elb&#x017F;t von mir verneh-<lb/>
me/ ob ich ihm/ als ein rechter Sol-<lb/>
dat diene? ob ich/ als ein rechter Bur-<lb/>
ger mich halte/ und er mich andern<lb/>
zum Exempel fu&#x0364;r&#x017F;tellen ko&#x0364;nne?</hi> </p><lb/>
        <p>Aus allen &#x017F;olchen Anwei&#x017F;ungen/ be-<lb/>
&#x017F;chreibt der gelehrte Heins <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq">Dan. Hein&#x017F;ius <hi rendition="#i">Orat. de Stoica Phi-<lb/>
lo&#x017F;.</hi> Operibus L. Annæi Senecæ præ-<lb/>
mißâ.</hi></note> einen wei-<lb/>
&#x017F;en Stoiker unter andern al&#x017F;o: <hi rendition="#fr">Er folge<lb/>
der Ordnung/ die der un&#x017F;terbliche<lb/>
Gott einem jeden Men&#x017F;chen vorge-<lb/>
&#x017F;chrieben habe. Dem/ den Acker zu<lb/>
bauen; jenem/ einen Schiffmann zu-<lb/>
geben; dem dritten/ einen Soldaten;<lb/>
einem ein Ko&#x0364;nigreich/ einem ein an-<lb/>
ders Regiment zu verwalten. Dem/<lb/>
daß er lerne; dem/ daß er lehre entwe-<lb/>
der wenig/ oder die nach ihm kom&#x0303;en</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P ij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">&#x017F;ol-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[339/0417] Das Eilfte Capitel. reden/ von mir diſputiren/ und Ju- piter ſolcher Geſtalt jene/ ihrer Lehr zum Beweiß/ mich fuͤrſtellen laſſe/ und zugleich ſelbſt von mir verneh- me/ ob ich ihm/ als ein rechter Sol- dat diene? ob ich/ als ein rechter Bur- ger mich halte/ und er mich andern zum Exempel fuͤrſtellen koͤnne? Aus allen ſolchen Anweiſungen/ be- ſchreibt der gelehrte Heins (*) einen wei- ſen Stoiker unter andern alſo: Er folge der Ordnung/ die der unſterbliche Gott einem jeden Menſchen vorge- ſchrieben habe. Dem/ den Acker zu bauen; jenem/ einen Schiffmann zu- geben; dem dritten/ einen Soldaten; einem ein Koͤnigreich/ einem ein an- ders Regiment zu verwalten. Dem/ daß er lerne; dem/ daß er lehre entwe- der wenig/ oder die nach ihm kom̃en ſol- (*) Dan. Heinſius Orat. de Stoica Phi- loſ. Operibus L. Annæi Senecæ præ- mißâ. P ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/417
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/417>, abgerufen am 05.05.2024.