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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Zehende Capitel.
darum in Fürchten stehe: in Fürch-
ten aber stehe/ auf daß er demütiger
werde; demütiger aber werde/ auf daß
er sich nichts einbilde; nichts einbilde
um deßwillen/ auf daß er um seines
Schöpfers Hülf bitte; weil er sihet/
daß/ so er auf sich selbst bauen wolte/
er lebendig tod seyn würde.
Biß hie-
her Gregorius, Alles zu dem End/ auf
daß er doch unserm Grubeln ein Gebiß
anlege/ weil/ wie er etwas vorher sagte:
(*) Idonei quidem sumus ad haec con-
sideranda quae fiunt: Sed idonei non
sumus ad haec investiganda, cur fiant,
das
ist: wir zwaar dazu tugen/ daß wir
solche Fälle/ die sich begeben/ betrach-
ten: aber nicht dazu/ daß wir die
Ursach gewiß sagen mögen/
warum sie geschehen.

An-
(*) Gregor. M. l. d. c. XXXI.
O vj

Das Zehende Capitel.
darum in Fuͤrchten ſtehe: in Fuͤrch-
ten aber ſtehe/ auf daß er demuͤtiger
werde; demuͤtiger aber werde/ auf daß
er ſich nichts einbilde; nichts einbilde
um deßwillen/ auf daß er um ſeines
Schoͤpfers Hülf bitte; weil er ſihet/
daß/ ſo er auf ſich ſelbſt bauen wolte/
er lebendig tod ſeyn wuͤrde.
Biß hie-
her Gregorius, Alles zu dem End/ auf
daß er doch unſerm Grůbeln ein Gebiß
anlege/ weil/ wie er etwas vorher ſagte:
(*) Idonei quidem ſumus ad hæc con-
ſideranda quæ fiunt: Sed idonei non
ſumus ad hæc inveſtiganda, cur fiant,
das
iſt: wir zwaar dazu tůgen/ daß wir
ſolche Faͤlle/ die ſich begeben/ betrach-
ten: aber nicht dazu/ daß wir die
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warum ſie geſchehen.

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(*) Gregor. M. l. d. c. XXXI.
O vj
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[323/0399] Das Zehende Capitel. darum in Fuͤrchten ſtehe: in Fuͤrch- ten aber ſtehe/ auf daß er demuͤtiger werde; demuͤtiger aber werde/ auf daß er ſich nichts einbilde; nichts einbilde um deßwillen/ auf daß er um ſeines Schoͤpfers Hülf bitte; weil er ſihet/ daß/ ſo er auf ſich ſelbſt bauen wolte/ er lebendig tod ſeyn wuͤrde. Biß hie- her Gregorius, Alles zu dem End/ auf daß er doch unſerm Grůbeln ein Gebiß anlege/ weil/ wie er etwas vorher ſagte: (*) Idonei quidem ſumus ad hæc con- ſideranda quæ fiunt: Sed idonei non ſumus ad hæc inveſtiganda, cur fiant, das iſt: wir zwaar dazu tůgen/ daß wir ſolche Faͤlle/ die ſich begeben/ betrach- ten: aber nicht dazu/ daß wir die Urſach gewiß ſagen moͤgen/ warum ſie geſchehen. An- (*) Gregor. M. l. d. c. XXXI. O vj

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/399>, abgerufen am 08.05.2024.