Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Zehende Capitel. veracht/ gehoben oder gedruckt/ reich oderarm werde/ und dergleichen/ nicht dem blin- den Glück: sondern GOttes Regierung zuschreibe/ die in allen ihre gewisse Ursachen habe/ ob schon nicht allezeit uns wissend ge- machte/ spricht er: (*) Was uns nicht nach unserm Willen gehet/ gedenke man/ daß es nach Gottes Willen ge- schehe/ nach seiner Ordnung/ Geheiß/ nach seinen Gesetzen/ und wann wir nicht verstehen/ was und warum es geschehe/ so weise man sich selbst auff seine Vorsorg/ welche nichts ohne Ursach tuht; welchen nach alle Gotts- lästerung aufhören wird. Dann wann wir anfangen zu disputiren von sei- nen Werken/ warum diß/ warum das? und so hätte ers nicht machen sollen/ so sey das übel getahn; wo bleibtda das Lob Gottes? damit hastu das Halle- luja verlohren! Vielmehr betrachte alle (*) August. Enarr. in Psal. CXLIIX.
e. d. p. 648. C. D. Das Zehende Capitel. veracht/ gehoben oder gedruckt/ reich oderarm werde/ und dergleichen/ nicht dem blin- den Gluͤck: ſondern GOttes Regierung zuſchreibe/ die in allen ihre gewiſſe Urſachen habe/ ob ſchon nicht allezeit uns wiſſend ge- machte/ ſpricht er: (*) Was uns nicht nach unſerm Willen gehet/ gedenke man/ daß es nach Gottes Willen ge- ſchehe/ nach ſeiner Ordnung/ Geheiß/ nach ſeinen Geſetzen/ und wann wir nicht verſtehen/ was und warum es geſchehe/ ſo weiſe man ſich ſelbſt auff ſeine Vorſorg/ welche nichts ohne Urſach tuht; welchẽ nach alle Gotts- laͤſterung aufhoͤren wird. Dann wañ wir anfangen zu diſputiren von ſei- nen Werkẽ/ warum diß/ warum das? und ſo haͤtte ers nicht machen ſollen/ ſo ſey das uͤbel getahn; wo bleibtda das Lob Gottes? damit haſtu das Halle- luja verlohren! Vielmehr betrachte alle (*) Auguſt. Enarr. in Pſal. CXLIIX.
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Das Zehende Capitel.
veracht/ gehoben oder gedruckt/ reich oder
arm werde/ und dergleichen/ nicht dem blin-
den Gluͤck: ſondern GOttes Regierung
zuſchreibe/ die in allen ihre gewiſſe Urſachen
habe/ ob ſchon nicht allezeit uns wiſſend ge-
machte/ ſpricht er: (*) Was uns nicht
nach unſerm Willen gehet/ gedenke
man/ daß es nach Gottes Willen ge-
ſchehe/ nach ſeiner Ordnung/ Geheiß/
nach ſeinen Geſetzen/ und wann wir
nicht verſtehen/ was und warum es
geſchehe/ ſo weiſe man ſich ſelbſt auff
ſeine Vorſorg/ welche nichts ohne
Urſach tuht; welchẽ nach alle Gotts-
laͤſterung aufhoͤren wird. Dann wañ
wir anfangen zu diſputiren von ſei-
nen Werkẽ/ warum diß/ warum das?
und ſo haͤtte ers nicht machen ſollen/
ſo ſey das uͤbel getahn; wo bleibtda das
Lob Gottes? damit haſtu das Halle-
luja verlohren! Vielmehr betrachte
alle
(*) Auguſt. Enarr. in Pſal. CXLIIX.
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/383>, abgerufen am 15.08.2024. |