Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Neunte Capitel. etsi millies peccemus, illumque averse-mur ipse tamen saluti nostrae prospicere nunquam desistat, ut, si quidem conversi fuerimus, servemur: sin autem in vitiis perseveraverimus, ipse tamen, quod suum erat, fecisse advertatur. Das ist: GOtt hat nicht aufgehört ihm hernach so wol/ als zuvor/ gutes zu erweisen/ da- mit er dadurch klärlich zeigte/ daß/ ob wir schon tausentmal sündigen/ und ihn von uns stossen/ er dannoch nimmermehr auf höre unser Heil und Wolfahrt zu suchen/ auf daß wir nach unserer Bekehrung erhalten würden. Jm übrigen aber so wir in Sünden verharren/ man doch sehen müsse/ daß Gott das seine getahn habe. Ja/ spricht man wider: GOtt weiß Antwort: Von GOttes heiligem und denken/
Das Neunte Capitel. etſi millies peccemus, illumq́ue averſe-mur ipſe tamen ſaluti noſtræ proſpicere nunquam deſiſtat, ut, ſi quidem converſi fuerimus, ſervemur: ſin autem in vitiis perſeveraverimus, ipſe tamen, quod ſuum erat, feciſſe advertatur. Das iſt: GOtt hat nicht aufgehoͤrt ihm hernach ſo wol/ als zuvor/ gutes zu erweiſen/ da- mit er dadurch klaͤrlich zeigte/ daß/ ob wir ſchon tauſentmal ſuͤndigen/ und ihn von uns ſtoſſen/ er dannoch nimmermehr auf hoͤre unſer Heil und Wolfahrt zu ſuchen/ auf daß wir nach unſerer Bekehrung erhalten wuͤrden. Jm übrigen aber ſo wir in Suͤnden verharꝛen/ man doch ſehen müſſe/ daß Gott das ſeine getahn habe. Ja/ ſpricht man wider: GOtt weiß Antwort: Von GOttes heiligem und denken/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0332" n="258"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Neunte Capitel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">etſi millies peccemus, illumq́ue averſe-<lb/> mur ipſe tamen ſaluti noſtræ proſpicere<lb/> nunquam deſiſtat, ut, ſi quidem converſi<lb/> fuerimus, ſervemur: ſin autem in vitiis<lb/> perſeveraverimus, ipſe tamen, quod ſuum<lb/> erat, feciſſe advertatur.</hi> Das iſt: <hi rendition="#fr">GOtt<lb/> hat nicht aufgehoͤrt ihm hernach ſo<lb/> wol/ als zuvor/ gutes zu erweiſen/ da-<lb/> mit er dadurch klaͤrlich zeigte/ daß/<lb/> ob wir ſchon tauſentmal ſuͤndigen/<lb/> und ihn von uns ſtoſſen/ er dannoch<lb/> nimmermehr auf hoͤre unſer Heil und<lb/> Wolfahrt zu ſuchen/ auf daß wir nach<lb/> unſerer Bekehrung erhalten wuͤrden.<lb/> Jm übrigen aber ſo wir in Suͤnden<lb/> verharꝛen/ man doch ſehen müſſe/ daß<lb/> Gott das ſeine getahn habe.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Ja/</hi> ſpricht man wider: <hi rendition="#fr">GOtt weiß<lb/> aber von Ewigkeit/ daß ſie ihren Siñ<lb/> nit aͤndern werden noch wollen; Da<lb/> er es ihnen dann gibt/ iſt ja nur ein<lb/> mehrere Anlaß gegeben zu ſuͤndigen.</hi></p><lb/> <p>Antwort: Von GOttes heiligem und<lb/> unſtraͤflichem Weſen ſolte man ſo nicht ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">denken/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [258/0332]
Das Neunte Capitel.
etſi millies peccemus, illumq́ue averſe-
mur ipſe tamen ſaluti noſtræ proſpicere
nunquam deſiſtat, ut, ſi quidem converſi
fuerimus, ſervemur: ſin autem in vitiis
perſeveraverimus, ipſe tamen, quod ſuum
erat, feciſſe advertatur. Das iſt: GOtt
hat nicht aufgehoͤrt ihm hernach ſo
wol/ als zuvor/ gutes zu erweiſen/ da-
mit er dadurch klaͤrlich zeigte/ daß/
ob wir ſchon tauſentmal ſuͤndigen/
und ihn von uns ſtoſſen/ er dannoch
nimmermehr auf hoͤre unſer Heil und
Wolfahrt zu ſuchen/ auf daß wir nach
unſerer Bekehrung erhalten wuͤrden.
Jm übrigen aber ſo wir in Suͤnden
verharꝛen/ man doch ſehen müſſe/ daß
Gott das ſeine getahn habe.
Ja/ ſpricht man wider: GOtt weiß
aber von Ewigkeit/ daß ſie ihren Siñ
nit aͤndern werden noch wollen; Da
er es ihnen dann gibt/ iſt ja nur ein
mehrere Anlaß gegeben zu ſuͤndigen.
Antwort: Von GOttes heiligem und
unſtraͤflichem Weſen ſolte man ſo nicht ge-
denken/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |