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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.
darein sein Karren gesunken wäre/ und aber
zur Antwort bekommen: Nimmermehr
würde er fortkommen/ wann er nicht selbst
Hand anlegen/ heben und schieben wolte/
anzudeuten: von dem Höchsten würde
kein Glück vom Himmel fallen über einen
Faullenzer. So hat der Heyden Urteihl
geheissen! Christen wissen noch bässer was
Gottes Will ist/ und gehört hieher sonder-
lich der CXX VIII. Psalm/ der unter
andern spricht: Du wirst dich nähren
deiner Hand arbeit/ wol dir du hast
es gut! dein Weib wird seyn wie ein
fruchtbarer Weinstock um dein Hauß
herum/ deine Kinder wie die Oel-
zweige um deinen Tisch her/ der Herr
wird dich segnen aus Zion/ daß du se-
hest das Glück Jerusalem dein Le-
benlang/ und sehest deine Kindeskin-
der/ Fried über Jsrael/
. II. III. V. VI.

Demnach ist beydes wahr: Gott weiß
von Ewigkeit/ und hat auch von Ewigkeit
beschlossen/ was für einen Stand/ Amt/
Dienst/ Reichtum/ Heurat/ Ansehen/
Hauß/ Nahrung/ Kundschaft/ etc. er einem

jeden

Das Neunte Capitel.
darein ſein Karꝛen geſunken waͤre/ und aber
zur Antwort bekommen: Nimmermehr
wuͤrde er fortkommen/ wann er nicht ſelbſt
Hand anlegen/ heben und ſchieben wolte/
anzudeuten: von dem Hoͤchſten wuͤrde
kein Gluͤck vom Himmel fallen uͤber einen
Faullenzer. So hat der Heyden Urteihl
geheiſſen! Chriſten wiſſen noch baͤſſer was
Gottes Will iſt/ und gehoͤrt hieher ſonder-
lich der CXX VIII. Pſalm/ der unter
andern ſpricht: Du wirſt dich naͤhren
deiner Hand arbeit/ wol dir du haſt
es gut! dein Weib wird ſeyn wie ein
fruchtbarer Weinſtock um dein Hauß
herum/ deine Kinder wie die Oel-
zweige um deinen Tiſch her/ der Herꝛ
wird dich ſegnen aus Zion/ daß du ſe-
heſt das Gluͤck Jeruſalem dein Le-
benlang/ und ſeheſt deine Kindeskin-
der/ Fried uͤber Jſrael/
ꝟ. II. III. V. VI.

Demnach iſt beydes wahr: Gott weiß
von Ewigkeit/ und hat auch von Ewigkeit
beſchloſſen/ was fuͤr einen Stand/ Amt/
Dienſt/ Reichtum/ Heurat/ Anſehen/
Hauß/ Nahrung/ Kundſchaft/ ꝛc. er einem

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[244/0318] Das Neunte Capitel. darein ſein Karꝛen geſunken waͤre/ und aber zur Antwort bekommen: Nimmermehr wuͤrde er fortkommen/ wann er nicht ſelbſt Hand anlegen/ heben und ſchieben wolte/ anzudeuten: von dem Hoͤchſten wuͤrde kein Gluͤck vom Himmel fallen uͤber einen Faullenzer. So hat der Heyden Urteihl geheiſſen! Chriſten wiſſen noch baͤſſer was Gottes Will iſt/ und gehoͤrt hieher ſonder- lich der CXX VIII. Pſalm/ der unter andern ſpricht: Du wirſt dich naͤhren deiner Hand arbeit/ wol dir du haſt es gut! dein Weib wird ſeyn wie ein fruchtbarer Weinſtock um dein Hauß herum/ deine Kinder wie die Oel- zweige um deinen Tiſch her/ der Herꝛ wird dich ſegnen aus Zion/ daß du ſe- heſt das Gluͤck Jeruſalem dein Le- benlang/ und ſeheſt deine Kindeskin- der/ Fried uͤber Jſrael/ ꝟ. II. III. V. VI. Demnach iſt beydes wahr: Gott weiß von Ewigkeit/ und hat auch von Ewigkeit beſchloſſen/ was fuͤr einen Stand/ Amt/ Dienſt/ Reichtum/ Heurat/ Anſehen/ Hauß/ Nahrung/ Kundſchaft/ ꝛc. er einem jeden

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/318>, abgerufen am 02.05.2024.