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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.
lichen jrrdischen Gütern/ das ist er schuldig
zu tuhn/ und wer es unterläst/ ist ärger/
als ein Heyd/ und hat den Glauben
verläugnet/
I. Tim. V. 8. Jedoch soll es
mit Beding geschehen/ und nicht bloß in
der gewißgemachten Hoffnung hin: Gott
werde uns erhören/ was wir bitten werden;
oder im gegenteihl/ mit solchen Gedanken:
wann er das Amt/ den Dienst/ den Respect/
den Reichtum/ die Heurat nicht erlangt/
darum er so herzlich bittet: Es helf das beten
nichts. Nein! Es spricht Johannes: Das
ist die Freudigkeit die wir haben zu
Gott/ daß/ so wir etwas bitten/
nicht/
was wir wollen: sondern nach seinem
Willen/ so erhöret er uns/ und so wir
wissen daß er uns höret/ so wissen wir
daß wir die Bitte haben/ die wir von
ihm gebetten haben.
I. Ep. V. . 14. 15.
Wann dann nun jemand/ auch auf solch
Beding/ GOtt/ um einen Dienst bittet/ um
den Respect/ die Ehr/ das Amt/ das Ge-
werb/ und doch nicht erbittet/ so denke er nit:
Sein beten helfe nichts: sondern vielmehr/

Sein

Das Neunte Capitel.
lichen jrꝛdiſchen Guͤtern/ das iſt er ſchuldig
zu tuhn/ und wer es unterlaͤſt/ iſt aͤrger/
als ein Heyd/ und hat den Glauben
verlaͤugnet/
I. Tim. V. 8. Jedoch ſoll es
mit Beding geſchehen/ und nicht bloß in
der gewißgemachten Hoffnung hin: Gott
werde uns erhoͤren/ was wir bitten werden;
oder im gegenteihl/ mit ſolchen Gedanken:
wann er das Amt/ den Dienſt/ den Reſpect/
den Reichtum/ die Heurat nicht erlangt/
darum er ſo herzlich bittet: Es helf das beten
nichts. Nein! Es ſpricht Johannes: Das
iſt die Freudigkeit die wir haben zu
Gott/ daß/ ſo wir etwas bitten/
nicht/
was wir wollen: ſondern nach ſeinem
Willen/ ſo erhoͤret er uns/ und ſo wir
wiſſen daß er uns hoͤret/ ſo wiſſen wir
daß wir die Bitte haben/ die wir von
ihm gebetten haben.
I. Ep. V. ꝟ. 14. 15.
Wann dann nun jemand/ auch auf ſolch
Beding/ GOtt/ um einen Dienſt bittet/ um
den Reſpect/ die Ehr/ das Amt/ das Ge-
werb/ und doch nicht erbittet/ ſo denke er nit:
Sein beten helfe nichts: ſondern vielmehr/

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[239/0313] Das Neunte Capitel. lichen jrꝛdiſchen Guͤtern/ das iſt er ſchuldig zu tuhn/ und wer es unterlaͤſt/ iſt aͤrger/ als ein Heyd/ und hat den Glauben verlaͤugnet/ I. Tim. V. 8. Jedoch ſoll es mit Beding geſchehen/ und nicht bloß in der gewißgemachten Hoffnung hin: Gott werde uns erhoͤren/ was wir bitten werden; oder im gegenteihl/ mit ſolchen Gedanken: wann er das Amt/ den Dienſt/ den Reſpect/ den Reichtum/ die Heurat nicht erlangt/ darum er ſo herzlich bittet: Es helf das beten nichts. Nein! Es ſpricht Johannes: Das iſt die Freudigkeit die wir haben zu Gott/ daß/ ſo wir etwas bitten/ nicht/ was wir wollen: ſondern nach ſeinem Willen/ ſo erhoͤret er uns/ und ſo wir wiſſen daß er uns hoͤret/ ſo wiſſen wir daß wir die Bitte haben/ die wir von ihm gebetten haben. I. Ep. V. ꝟ. 14. 15. Wann dann nun jemand/ auch auf ſolch Beding/ GOtt/ um einen Dienſt bittet/ um den Reſpect/ die Ehr/ das Amt/ das Ge- werb/ und doch nicht erbittet/ ſo denke er nit: Sein beten helfe nichts: ſondern vielmehr/ Sein

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/313>, abgerufen am 22.12.2024.