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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Achte Capitel.
quo famem & sitim populus patiatur; non
famem panis, neque sitim aquae: sed fa-
mem audiendi Verbum Domini.
Das ist:
dergleichen etwas sehen wir/ daß auch
in der Kirche geschiht: daß/ nach dem
es ein Volk verdienet/ selbigem auch
in Worten und Werken ein mächti-
ger Lehrer gegeben werde: oder aber/
wann es in Gottes Augen sich ver-
sündiget/ so wird ihm auch ein solcher
Kirchendiener gegeben/ unter wel-
chem es Hunger und Durst leiden
muß; nit einen Hunger nach Brod/
oder Durst nach Wasser: sondern
einen Hunger/ das Wort Gottes zu
hören.
Was Evaristus (*) den Egyptern
geschrieben/ ist wol hier anzufügen wehrt.
Ein Münch/ sagt er/ wäre in der Statt
Thebis zum Bischoff erwählet worden/ ein
Grundschalk. Da er sich aber dieser Bi-
schofflichen Würde so mächtig überhoben
hätte/ hätte der Engel deß HErrn zu ihm
gesprochen: Warum bistu also stolz/

und
(*) Evaristus ep. II. ad AEgyptios.
K vj

Das Achte Capitel.
quo famem & ſitim populus patiatur; non
famem panis, neque ſitim aquæ: ſed fa-
mem audiendi Verbum Domini.
Das iſt:
dergleichen etwas ſehen wir/ daß auch
in der Kirche geſchiht: daß/ nach dem
es ein Volk verdienet/ ſelbigem auch
in Worten und Werken ein maͤchti-
ger Lehrer gegeben werde: oder aber/
wann es in Gottes Augen ſich ver-
ſuͤndiget/ ſo wird ihm auch ein ſolcher
Kirchendiener gegeben/ unter wel-
chem es Hunger und Durſt leiden
muß; nit einen Hunger nach Brod/
oder Durſt nach Waſſer: ſondern
einen Hunger/ das Wort Gottes zu
hoͤren.
Was Evariſtus (*) den Egyptern
geſchrieben/ iſt wol hier anzufuͤgen wehrt.
Ein Muͤnch/ ſagt er/ waͤre in der Statt
Thebis zum Biſchoff erwaͤhlet worden/ ein
Grundſchalk. Da er ſich aber dieſer Bi-
ſchofflichen Wuͤrde ſo maͤchtig uͤberhoben
haͤtte/ haͤtte der Engel deß HErꝛn zu ihm
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[227/0299] Das Achte Capitel. quo famem & ſitim populus patiatur; non famem panis, neque ſitim aquæ: ſed fa- mem audiendi Verbum Domini. Das iſt: dergleichen etwas ſehen wir/ daß auch in der Kirche geſchiht: daß/ nach dem es ein Volk verdienet/ ſelbigem auch in Worten und Werken ein maͤchti- ger Lehrer gegeben werde: oder aber/ wann es in Gottes Augen ſich ver- ſuͤndiget/ ſo wird ihm auch ein ſolcher Kirchendiener gegeben/ unter wel- chem es Hunger und Durſt leiden muß; nit einen Hunger nach Brod/ oder Durſt nach Waſſer: ſondern einen Hunger/ das Wort Gottes zu hoͤren. Was Evariſtus (*) den Egyptern geſchrieben/ iſt wol hier anzufuͤgen wehrt. Ein Muͤnch/ ſagt er/ waͤre in der Statt Thebis zum Biſchoff erwaͤhlet worden/ ein Grundſchalk. Da er ſich aber dieſer Bi- ſchofflichen Wuͤrde ſo maͤchtig uͤberhoben haͤtte/ haͤtte der Engel deß HErꝛn zu ihm geſprochen: Warum biſtu alſo ſtolz/ und (*) Evariſtus ep. II. ad Ægyptios. K vj

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/299>, abgerufen am 22.11.2024.