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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Achte Capitel.
Zacharias/ sechs Monat; daß also die
Cron/ bey dem Stamm/ biß auf die hun-
dert und zwey Jahr/ sechs Monat geblie-
ben ist. Quam diversa sunt Dei judicia
a judiciis hominum? Alius tot caedes a Je-
hu perpetratas, dignas gravissimis suppli-
ciis judicasset: Deus vero verbo suo
praeceptam crudelitatem (si tamen cru-
delitas est dicenda) laude & praemio pro-
sequendam censet,
schreibt hierüber Osi-
ander.
Das ist. Wie sind Gottes Ge-
richte so viel anderst/ als der Men-
schen Gerichte? Es solt einer geden-
ken: So viel Todschläg/ die Jehu ge-
tahn/ wären aller äussersten Straf-
fen wehrt. Gott aber will die Blut-
gierigkeit (wann es anderst so zu nen-
nen ist) mit Lob und Ehren belohnen.

Saepe enim fieri solet, setzt der Seel. Alte
Brentius (*) darzu/ ut impii quidem per-
sona, opere tamen talia facta perpetrent,
quae a Domino bonis terrenis remune-
rantur.
Das ist: Oft pflegt es also zu-

gehen/
(*) Joh. Brent. Comment. in II. Reg.
c. X. p. m. 1024.
K iiij

Das Achte Capitel.
Zacharias/ ſechs Monat; daß alſo die
Cron/ bey dem Stamm/ biß auf die hun-
dert und zwey Jahr/ ſechs Monat geblie-
ben iſt. Quàm diverſa ſunt Dei judicia
à judiciis hominum? Alius tot cædes à Je-
hu perpetratas, dignas graviſſimis ſuppli-
ciis judicaſſet: Deus verò verbo ſuo
præceptam crudelitatem (ſi tamen cru-
delitas eſt dicenda) laude & præmio pro-
ſequendam cenſet,
ſchreibt hieruͤber Oſi-
ander.
Das iſt. Wie ſind Gottes Ge-
richte ſo viel anderſt/ als der Men-
ſchen Gerichte? Es ſolt einer geden-
ken: So viel Todſchlaͤg/ die Jehu ge-
tahn/ waͤren aller aͤuſſerſten Straf-
fen wehrt. Gott aber will die Blut-
gierigkeit (wann es anderſt ſo zu nen-
nen iſt) mit Lob und Ehren belohnen.

Sæpe enim fieri ſolet, ſetzt der Seel. Alte
Brentius (*) darzu/ ut impii quidem per-
ſonâ, opere tamen talia facta perpetrent,
quæ à Domino bonis terrenis remune-
rantur.
Das iſt: Oft pflegt es alſo zu-

gehen/
(*) Joh. Brent. Comment. in II. Reg.
c. X. p. m. 1024.
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[223/0295] Das Achte Capitel. Zacharias/ ſechs Monat; daß alſo die Cron/ bey dem Stamm/ biß auf die hun- dert und zwey Jahr/ ſechs Monat geblie- ben iſt. Quàm diverſa ſunt Dei judicia à judiciis hominum? Alius tot cædes à Je- hu perpetratas, dignas graviſſimis ſuppli- ciis judicaſſet: Deus verò verbo ſuo præceptam crudelitatem (ſi tamen cru- delitas eſt dicenda) laude & præmio pro- ſequendam cenſet, ſchreibt hieruͤber Oſi- ander. Das iſt. Wie ſind Gottes Ge- richte ſo viel anderſt/ als der Men- ſchen Gerichte? Es ſolt einer geden- ken: So viel Todſchlaͤg/ die Jehu ge- tahn/ waͤren aller aͤuſſerſten Straf- fen wehrt. Gott aber will die Blut- gierigkeit (wann es anderſt ſo zu nen- nen iſt) mit Lob und Ehren belohnen. Sæpe enim fieri ſolet, ſetzt der Seel. Alte Brentius (*) darzu/ ut impii quidem per- ſonâ, opere tamen talia facta perpetrent, quæ à Domino bonis terrenis remune- rantur. Das iſt: Oft pflegt es alſo zu- gehen/ (*) Joh. Brent. Comment. in II. Reg. c. X. p. m. 1024. K iiij

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/295>, abgerufen am 04.05.2024.