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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Siebennde Capitel.
nit ohne allen Grund der Wahrheit
entsprossen; also/ daß eben solche/ die
jenige der Warheit überzeugen könne/
die die Wahrheit in Lügen verwan-
delt haben. Gott aber ist es/ der Kö-
nigreich und Herrschaften führet und
verwaltet und schaltet.

Nicht minder findet sich solches in der
Autorität und Ansehen/ daß/ wann man
manchen nur ins Gesicht bringet/ gleich ei-
ne Furcht/ einen respect gegen ihm tragen
muß/ so gar/ daß/ wann man oft gedacht:
So man dessen oder dessen ansichtig wür-
de/ man wolte so oder so mit ihm umgehen.
Doch/ da es geschehen/ aufs freundlichste
sich hat erzeigen müssen/ vorab an grossen
Herrn. Das kan ja warlich kein blindes
plumpes Ding machen/ als welches keine
Gewalt und Macht in die Hertzen hat.
Was es dann sey/ ist an einem sonderlichen
Exempel wehrt zu hören. (*) Emericus,
König in Ungarn/ kunte für seinem Bru-
der Andrea, der gern König gewesen wäre/
nicht Ruh haben; so gar/ daß er ihn mit

Krieg
(*) Boufinius decad. II. Lib. VII.

Das Sieben̄de Capitel.
nit ohne allen Grund der Wahrheit
entſproſſen; alſo/ daß eben ſolche/ die
jenige der Warheit uͤberzeugen koͤñe/
die die Wahrheit in Lügen verwan-
delt haben. Gott aber iſt es/ der Koͤ-
nigreich und Herꝛſchaften fuͤhret und
verwaltet und ſchaltet.

Nicht minder findet ſich ſolches in der
Autoritaͤt und Anſehen/ daß/ wann man
manchen nur ins Geſicht bringet/ gleich ei-
ne Furcht/ einen reſpect gegen ihm tragen
muß/ ſo gar/ daß/ wann man oft gedacht:
So man deſſen oder deſſen anſichtig wuͤr-
de/ man wolte ſo oder ſo mit ihm umgehen.
Doch/ da es geſchehen/ aufs freundlichſte
ſich hat erzeigen müſſen/ vorab an groſſen
Herꝛn. Das kan ja warlich kein blindes
plumpes Ding machen/ als welches keine
Gewalt und Macht in die Hertzen hat.
Was es dann ſey/ iſt an einem ſonderlichen
Exempel wehrt zu hoͤren. (*) Emericus,
Koͤnig in Ungarn/ kunte fuͤr ſeinem Bru-
der Andrea, der gern Koͤnig geweſen waͤre/
nicht Ruh haben; ſo gar/ daß er ihn mit

Krieg
(*) Boufinius decad. II. Lib. VII.
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[172/0242] Das Sieben̄de Capitel. nit ohne allen Grund der Wahrheit entſproſſen; alſo/ daß eben ſolche/ die jenige der Warheit uͤberzeugen koͤñe/ die die Wahrheit in Lügen verwan- delt haben. Gott aber iſt es/ der Koͤ- nigreich und Herꝛſchaften fuͤhret und verwaltet und ſchaltet. Nicht minder findet ſich ſolches in der Autoritaͤt und Anſehen/ daß/ wann man manchen nur ins Geſicht bringet/ gleich ei- ne Furcht/ einen reſpect gegen ihm tragen muß/ ſo gar/ daß/ wann man oft gedacht: So man deſſen oder deſſen anſichtig wuͤr- de/ man wolte ſo oder ſo mit ihm umgehen. Doch/ da es geſchehen/ aufs freundlichſte ſich hat erzeigen müſſen/ vorab an groſſen Herꝛn. Das kan ja warlich kein blindes plumpes Ding machen/ als welches keine Gewalt und Macht in die Hertzen hat. Was es dann ſey/ iſt an einem ſonderlichen Exempel wehrt zu hoͤren. (*) Emericus, Koͤnig in Ungarn/ kunte fuͤr ſeinem Bru- der Andrea, der gern Koͤnig geweſen waͤre/ nicht Ruh haben; ſo gar/ daß er ihn mit Krieg (*) Boufinius decad. II. Lib. VII.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/242>, abgerufen am 22.11.2024.